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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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hatte, der sich um sie kümmerte. Die Hebamme heß meine Mutter die Nabelschnur durchtrennen. Irgendwie macht uns das zu einer Art Familie, oder? Ein kleines bisschen? Der Hund ist ja süß! Er hat so riesige Füße.«
    Clovis machte einen Schritt rückwärts und schlug sich den Ellbogen an der Kante der Wagentür an. Ein Taxi raste vorbei und bog mit quietschenden Reifen in die Excelsior Avenue ab.
    »Was soll das heißen? Was soll das heißen, dass meine Mum schwanger war, bevor sie meinen Vater kennenlernte?«
    Frankie blickte zu ihm auf. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich langsam.
    »Oje«, flüsterte sie. »Nichts. Das bedeutet gar nichts.«
    Sie beugte sich wieder zu Moe hinab und begann seinen Kopf zu streicheln. »Meine Mum würde ausflippen. Sie sagt immer, dass ich nicht weiß, wann ich den Mund zu halten habe.«
    Knirschen und dumpfe Schläge aus dem Inneren des Vans — jede Minute würde Zack ihn abschließen.
    »Sag nicht nichts «, flüsterte Clovis schnell und hielt sich den schmerzenden Ellbogen. »Du hast gesagt, dass meine Mum schwanger war, bevor sie meinen Vater kennenlernte. Du hast gesagt, dass deine Mutter ihr geholfen hat und dass Zack« , er stockte, um sich zu konzentrieren, »und dass Zack im Haus deiner Mutter geboren wurde und nichts durch-sickern durfte ... Du sagst, dass meine Mum Zack bekommen hat, bevor sie unseren Vater traf. Das hast du doch gesagt, richtig?«
    Großartig. Jetzt sah sie aus, als würde sie gleich anfangen zu heulen.
    Er beugte sich zu ihr. Er zwang sich, ruhig zu sprechen. »Kannst du mir bitte erklären, was das alles zu bedeuten hat?«
    »Aber ich dachte, ihr würdet es wissen. Ich meine, habt ihr euch nicht gefragt, warum Mittens in der ersten Nacht im Mitternachtscafe auf deinen Bruder losgangen ist?«
    »Das weißt du also auch?«
    »Ich kenne die Band, sogar richtig gut. Alle haben davon gesprochen, und alle waren der Meinung, dass es total fies und lächerlich von Mittens gewesen ist. Niemand kann was für sein Aussehen. Sie sagten, dass sich dein Bruder wie ein Gentleman benommen hat. Es geht ja nicht darum, wer du bist oder wer zufällig dein Vater ist, sondern wie du dich benimmst. Und dein Bruder hat sich sehr anständig verhalten. Das haben sie gesagt.«
    Clovis starrte sie an.
    »Ich finde ihn richtig nett«, sagte Frankie.
    »Moment mal«, flüsterte Clovis, der seine Stimme wiedergefunden hatte. »Was meinst du damit, dass man nichts dafür kann, wie man aussieht? Und dass es nicht darum geht, wer zufällig dein Vater ist?«
    »Man kann ja nichts dafür, wenn man jemandem ähnelt.«
    Clovis hatte das Gefühl, als würde er versuchen zu tanzen. Das hatte er noch nie gekonnt. Er atmete tief ein. »Das soll also bedeuten, dass Mittens Muldorn meinen Bruder angegriffen hat, als er ihn zum ersten Mal sah und nicht wusste, wer er war, weil mein Bruder wie jemand aussieht, den Mittens nicht mag?«
    »Natürlich. Mittens ist einfach so. Ich meine, viele Leute können ihn nicht ausstehen, aber ...«
    »Können wen nicht ausstehen? Mittens?«
    »Nein.« Frankie legte die Stirn in Falten, was sie noch jünger aussehen ließ. »Ich meine nicht Mittens, ich meine ...«
    »Los, rein mit euch, kommt rein«, sagte Zack, der um den Van auf sie zugestapft kam und dabei seine weiße Mütze abnahm. »Wir können hier nicht auf dem Gehweg rumhängen, das ist zu auffällig.«
    Alle stiegen in den Van. Moe leckte an Frankies Hand. Clovis mühte sich mit den Sicherheitsgurten ab.
    »Erzähl uns alles, was du über unseren Vater weißt«, sagte Zack einen Augenblick später.
    »Die Handbremse ist noch angezogen«, flüsterte Clovis. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet. »Und wir wissen nicht, wohin wir fahren.«
    »Jackson Town«, sagte Frankie. »Ich wohne in der Jackson Avenue.«
    Jackson Town lag im Südosten der Stadt, ein Viertel, das für seine Künstlerateliers und Bars bekannt war.
    Zack sah mit hochgezogenen Augenbrauen Clovis an - er hatte etwas Nobleres erwartet.
    »Gut«, sagte er. »Dafür brauchen wir etwa eine halbe Stunde. Kannst du dich daran erinnern, ob deine Mum jemals erwähnt hat, was mit unserem Vater geschehen ist? Denn wir wissen nämlich nicht ...«
    Genau in dem Moment heulte Moe auf. Ein sehr seltsames Geräusch, das er nur sehr selten machte.
    »Ist alles in Ordnung mit ihm?«, fragte Frankie, die neben Moe saß. »Ich glaube, er schaut in diesen komischen Spiegel. Ist das ein

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