Dark Road
vorausblätterten, um zu sehen, wie es weiterging.
»Der glamouröse Mörder und der Maharadscha haben sich wieder vertragen«, sagte Dinah. »Beide mögen Hamster. Der Maharadscha hat einen als Haustier, der in einem goldenen Hamsterhaus wohnt. Es ist wundervoll, wie Haustiere Menschen in Verständnis und Harmonie zueinanderführen können.«
»Oh ja«, sagte Mrs. Dibbs.
»Du kennst doch die Filmdiva, die herausgefunden hat, dass sie einen heimlichen Zwilling hat?«,fragte Dinah.
»Ja«, sagte Mrs. Dibbs.
»Auch sie hat Haustiere sehr gern. Sie hat ein Schnabeltier.«
Die Frau, die Dinahs Rolle las, sah vom Skript auf und verzog das Gesicht in Richtung der Sprecherin von Mrs. Dibbs.
»Sie hält es im Badezimmer«, fügte sie hinzu.
»Ah, und hier ist dein Vater«, sagte Mrs. Dibbs. »Er hat gerade seine Tauben gezählt.«
»Hallo Dinah«, sagte Kapitän Dibbs mit seinem dröhnenden Seemannsbass. »Wie schick du in diesem grauen Kleid aussiehst. Dann ist Spitze also diesen Sommer wieder in. Und was für eine hübsche Blume in deinem Haar.«
Selbst Zack wusste, dass Kapitän Dibbs noch niemals Interesse für Mode gezeigt hatte.
»Ja, es ist wirklich wichtig, sich selbst auszudrücken, Dad«, sagte Dinah. »Jedenfalls habe ich vor, eine neue Detektivagentur zu gründen. Ich will verlorene oder gestohlene Haustiere finden.«
»Sehr gut«, sagte Mrs. Dibbs. »Wie wär’s mit einer Tasse Tee?«
»Der Dirigent des Rockscar Symphonieorchesters möchte, dass ich seinen Chinchilla finde. Er ist zwar ein selbstgefälliger Dummkopf, aber ich werde den Auftrag übernehmen, weil ich Tiere so liebe.«
Zack konnte sehen, wie Mr. Featherplum herumhüpfte, winkte und in der Luft herumfuchtelte. Er machte wilde Gesten zu seinem Team und fuhr sich mit der Hand von links nach rechts über den Hals. Aber alle konzentrierten sich auf das Skript - niemand bemerkte ihn.
»Bei mir dreht sich ab jetzt alles um Haustiere«, sagte Dinah.
Jetzt schienen die Schauspieler richtig Spaß zu haben an der Aufzeichnung.
»Ich glaube, ich zähle noch mal meine Tauben«, sagte Kapitän Dibbs. »Irgendwie bin ich verrückt nach ihnen, wisst ihr?«
Die Geräuschemacherin hatte den Kessel zum Kochen gebracht. Jetzt goss sie Wasser in und aus Tassen.
»Ich führe ein gesundes Leben mit wenig Salz und ohne schädliche Fette«, sagte der Kapitän.
»Ich habe einen sehr wichtigen Fall übernommen«, sagte Dinah. »Den Fall einer gekidnappten Katze. Mein Klient muss zu seinem eigenen Wohl inkognito bleiben. Aber ich möchte, dass er weiß, dass ich eine Spur gefunden habe. Ich grenze gerade die Verdächtigen ein. Gib die Hoffnung nicht auf Du wirst deine Katze Wiedersehen. Dinah Dibbs bleibt dran.«
Ein lauter Tusch — und die Werbepause begann. Die Besetzung lächelte, sie schlugen sich gegenseitig auf den Rücken und zeigten einander ihre Zeilen auf den folgenden Seiten. »Alles klar«, flüsterte Clovis’ leise Stimme. »Aber beeil dich.
KAPITEL 37
»Kannst du mich ein Stück mitnehmen?«, fragte Frankie. Zack zog den Wagen wieder in den Flur. Er und Clovis hatten beschlossen, dass sie niemals irgendjemanden in den Van lassen würden.
»Tut mir leid, heute passt es leider gar nicht«, sagte er unbehaglich.
Sie folgte ihm in den Lift. »Es ist nur ... ich sollte heute eigentlich gar nicht hier sein«, sagte sie schnell. »Draußen wartet kein Wagen auf mich, der mich heimbringen könnte. Ich stecke mitten in einem wichtigen Fall, meinem allerersten. Ich musste meinem Klienten über das Radio eine Botschaft schicken. Wir hatten verabredet, dass ich sie in die Sendung von Dinah Dibbs einarbeite. Dafür habe ich die richtigen Manuskripte meiner Mum ausgetauscht, ich habe sie in meiner Tasche.« Sie klopfte auf ihre Umhängetasche, die ziemlich voll aussah. »Eigentlich sollten die Manuskripte per Kurier geschickt werden, aber ich habe sie abgefangen und habe stattdessen meine mitgebracht. Ich habe die Tram genommen, aber dazu ist es jetzt zu spät.«
Die Aufzugtüren öffneten sich zum Foyer und der wartende Portier ließ Zack wie immer an einer Nebentür bei den Heizungsräumen hinaus.
»Ich habe mir gerade Dinah Dibbs angehört, Miss Frankie«, sagte der Portier. »Sehr unterhaltsam. Ihre Mutter scheint der Handlung eine ganz neue Richtung zu geben.«
Frankie lächelte und schaute zu Boden.
»Wartet denn Ihr Wagen draußen auf Sie?«
Sie schüttelte den Kopf und mied Zacks Blick.
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