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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein weißglühendes Feuer. Ihre Haut prickelte, in ihr war ein pochendes Sehnen.
    Marlas Knie gaben nach, als seine Lippen ihre Wange und ihr Kinn streiften. Sie schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken, ließ ihn ihre Schulter und ihren Hals küssen. Ihr Herz klopfte unregelmäßig, ihr Atem ging in flachen, verzweifelten Stößen. Sie wollte ihn, wollte sich in seinen Armen umdrehen, seine harten Brustwarzen spüren, die Muskeln seines Oberkörpers streicheln. Verzweifelt drängte es sie, die bittersüße Vereinigung seines Körpers mit dem ihren zu erleben.
    Bilder schossen ihr durch den Kopf, Bilder von ihm, nackt, schwitzend über ihr. Feste, sehnige Schenkel, sein muskulöser Rücken, ihre Finger, die sich in seine Gesäßbacken gruben, er stieß heftig … lange … immer und immer wieder in sie hinein … Himmel … alles drehte sich …
    »Marla«, flüsterte er mit vor Verlangen heiserer Stimme. »Das hier ist ganz falsch … Ich … wir … ich … sollte …«
    Sie konnte nicht denken … konnte nicht atmen. Ihr war heiß, Schweißtropfen standen auf ihrer Stirn, rannen ihr über den Rücken, ihre Haut war feucht. Seine Lippen, o Gott, könnte sie sich doch nur umdrehen und ihn küssen, den Reißverschluss seiner Hose öffnen und …
    Irgendwo im Stockwerk über ihnen knarrte eine Tür und schloss sich mit einem Klicken.
    Nick erstarrte.
    Marlas Kopf war mit einem Schlag wieder klar.
    Was um alles in der Welt trieb sie da?
    Nick ließ sie los, und sie fühlte sich wie geschmolzen. Ihr Negligé und die Pyjamajacke glitten zu Boden, sie hob beides hastig auf. »Verdammt«, flüsterte er und durchquerte leise das Zimmer, um Abstand zwischen Marla und sich zu bringen. Der Aufzug surrte.
    Marla zog Pyjamajacke und Negligé an, schloss die Knöpfe und band den Gürtel fest zu. Wie sollte sie ihr Aussehen erklären, ihr wirres Haar, das gerötete Gesicht, die zerknitterte Kleidung und das Verlangen, das unzweifelhaft in ihren Augen brannte? Was war ihr nur eingefallen? Warum hatte sie dieser gefährlichen, verbotenen Verlockung nachgegeben?
    Nick trat vor, packte ihren Arm und zog sie in eine Nische beim Erkerfenster. Sein Blick aus den immer noch leicht glasigen Augen fing ihren ein, er legte einen Finger an die Lippen.
    Ihr Herz hämmerte, ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Man würde sie ertappen, und dann … Oh, wie sollte sie vor ihrer Tochter, ihrer Schwiegermutter … oder … vor … ihrem Mann für ihre Gefühle geradestehen?
    Dirne. Isebel. Hure . All die archaischen verdammenden Worte brannten in ihrem Bewusstsein.
    Der Aufzug hielt in der Garage im Untergeschoss. Über das wilde Pochen ihres Herzens hinweg hörte Marla, wie sich das Garagentor öffnete und ein starker Motor angelassen wurde.
    »Alex«, flüsterte Nick an ihrem Ohr und zog sie neben das Fenster, von wo aus sie die Bremslichter des Jaguar rot im Regen aufleuchten sahen. Das Tor öffnete sich, und der Wagen ihres Mannes raste hindurch.
    »Wohin er wohl fährt?«, fragte Marla.
    »Wahrscheinlich trifft er sich mit jemandem.«
    »Mit wem?«
    »Ich weiß nicht, aber es muss etwas sein, was das Tageslicht scheut. Nach Mitternacht geschieht nichts Gutes.«
    »Ich glaube, das haben wir selbst gerade bewiesen«, bemerkte Marla, wütend auf sich selbst. Wie hatte sie so dumm, so idiotisch sein können, ihren niedersten Bedürfnissen nachzugeben? »Ich muss jetzt schlafen gehen.« Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: »Allein.« Sie ging zur Tür, doch Nick packte sie am Handgelenk.
    »Ich werde mich nicht entschuldigen, Marla«, sagte er mit herausforderndem Blick.
    Sie hob das Kinn. »Gut. Ich auch nicht.« Dann, bevor sie etwas sagen konnte, was sie später bereuen würde, drehte sie sich um und lief, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf in ihr schützendes, makellos eingerichtetes und ach so kaltes Schlafzimmer.

    Schlampe! Sie war nichts anderes als eine verdammte dreckige Schlampe.
    Er blickte am Haus hinauf. Regentropfen prasselten auf seinen unbedeckten Kopf, und seine Brille beschlug, während er zu dem Fenster aufblickte, wo er das Paar gesehen hatte. Der Mann hatte hinter ihr gestanden, sie gestreichelt, sie geküsst. Sein Gesicht blieb im Dunkeln. Durch die regennasse Scheibe hatte er sie aus einiger Entfernung beobachtet. Sein Fernglas bot ihm nicht das scharfe Bild, das er sich gewünscht hätte, doch er erkannte Marla, die zuließ, dass der Mann sie auszog und berührte, und auch wenn es zu

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