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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bin ich wohl gerade von der Reservebank gerufen worden.«
    »Sei nicht so zynisch.« Cherise schürzte die Lippen und gab sich gekränkt. »Natürlich waren wir ein Team. Damals, vor Jahren. Als wir noch klein waren.«
    »Das liegt lange zurück«, betonte Eugenia.
    »Ich weiß, aber ich bin idealistisch genug zu glauben, dass wir diesen Teamgeist wiederaufleben lassen können«, drängte Cherise. Ihr Mann erhob sich und zog sie ebenfalls auf die Beine. »Ganz gleich, was vorgefallen ist, wir sind eine Familie.«
    »Wir laden euch in unsere Kirche ein«, ergänzte Donald. »Zum Gottesdienst am Sonntag. Und danach würden wir die gesamte Familie gern in unserem Haus zum Essen begrüßen.«
    »Bitte kommt doch«, flehte Cherise und umarmte zuerst Nick, dann Marla, ehe sie Eugenias Hand ergriff. »Und bringt auch Alex, Cissy und das Baby mit.«
    Lieber teile ich mir eine Ratte mit einem Python, dachte Marla.
    »Wird Montgomery auch da sein?«, fragte Nick, worauf Cherises Lächeln eine Spur verkrampfter wurde.
    »Ich werde ihn natürlich einladen, aber bei Monty weiß man manchmal nicht recht, woran man ist. Ich wollte so gern, dass er mich heute begleitet, aber leider hatte er andere Pläne. Trotzdem, ich will versuchen, ihn zu überreden, dass er am Sonntag zu uns kommt.«
    »Wir werden sehen«, entgegnete Eugenia unterkühlt, doch Cherise schien den Tonfall nicht zu bemerken.
    Die beiden Eheleute wollten sich bereits verabschieden, als Nick fragte: »War Pamela Delacroix eigentlich Mitglied der Dreifaltigkeitsgemeinde?«
    Donalds Rücken versteifte sich ein wenig, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich hinter der Fassade äußerer Gelassenheit. Wurde wachsam. »Ja«, erwiderte er und runzelte die Stirn. »Ihr Tod war ein schwerer Verlust für die Gemeinde.«
    Marla traute ihren Ohren nicht. »Du hast sie gekannt?«, fragte sie. Endlich ein Ansatzpunkt.
    »Nicht persönlich, nein. Es beschämt mich, das sagen zu müssen. Sie war keine regelmäßige Kirchgängerin, sondern nahm nur gelegentlich am Gottesdienst teil.«
    »Und du? Hast du sie gekannt?«, erkundigte sich Marla mit eindringlichem Blick, an Cherise gewandt.
    »Überhaupt nicht. Ich könnte nicht einmal sagen, wie sie ausgesehen hat«, erklärte Cherise hastig. »Der Reverend hat recht, vor mehreren Monaten ist sie ein paar Mal gekommen, aber sie hat sich keiner unserer Gruppen angeschlossen. Wir bieten mehrmals in der Woche Bibelstunden an, außerdem eine Frauengruppe und sogar eine Beratung für Alleinstehende, aber sie hat nirgends mitgemacht.«
    »Woher wisst ihr dann, dass sie überhaupt zum Gottesdienst gekommen ist?«, hakte Marla nach. »Hat sie einen Scheck in den Klingelbeutel gelegt?«
    »Nein … Nach ihrem Unfall hat eine Frau, die in der Sonntagsschule für Erwachsene unterrichtet, von ihr gesprochen. Sie hatte den Nachruf auf Pam in der Zeitung gesehen, und daraufhin haben wir unseren Gebetsbaum in Gang gesetzt – das ist eine Telefonkette innerhalb der Gemeinde –, damit alle für sie und ihre Familie beten konnten.«
    »Habt ihr ihre Familie kennengelernt? Ihre Tochter?«, fragte Marla weiter.
    »Ich kannte ja nicht einmal Pam selbst«, beteuerte Cherise noch einmal, doch sie wirkte mit einem Mal nervös und schien es plötzlich eilig zu haben, das Gespräch zu beenden und zu gehen.
    Nick legte den Kopf schief. »Als du neulich abends zu mir ins Hotel gekommen bist, hast du nichts von dieser Verbindung zu Pam erwähnt.«
    »Ich habe eben nicht daran gedacht«, behauptete Cherise. »Ist das ein Verbrechen?«
    Ihr Mann warf ihr einen warnenden Blick zu, und sie riss sich sogleich zusammen. »Tut mir leid. Ja, ich hätte etwas dazu sagen sollen, als ich im Hotel war«, räumte sie ein und mied den strafenden Blick ihres Mannes. »Es war mir einfach entfallen.«
    Donald sah demonstrativ auf die Uhr. »Ich breche die Unterhaltung nur ungern ab, aber in einer halben Stunde habe ich einen Termin mit unserem Kassenwart.«
    Marla und Nick begleiteten die Gäste zur Haustür. Als hätte sie das Gespräch mit angehört, eilte Carmen bereits zur Garderobe und holte Cherises Cape.
    »Es war schön, dich zu sehen.« Cherise umarmte Marla, während Donald in seine Jacke schlüpfte. Noch ein Händeschütteln, dann waren die beiden Arm in Arm zur Tür hinaus, der Inbegriff christlicher Treue und Liebe.
    »Was in aller Welt war das denn?«, fragte Nick.
    Eugenia hob matt eine Hand. »Wieder so ein Versuch, sich der Familie anzubiedern. Sie sind auf

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