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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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du weißt ja, wie es geht. Hinterlass deinen Namen und deine Nummer, dann rufe ich zurück. Wenn du Glück hast. Ciao.«
    Es folgte ein Signalton. Marla legte hastig auf. Schluckte. Hätte sie eine Nachricht hinterlassen sollen? Wer war die Frau? Ihre Schwester? Eine Fremde? Oder hatte sie selbst als Kylie Paris diese freche Ansage aufs Band gesprochen?
    Wenn sie sich doch nur erinnern könnte! Sie starrte das Telefon an und überlegte, ob sie noch einmal anrufen sollte. Was könnte es schaden, wenn sie sagte, dass sie Marla Cahill sei und ihre Schwester suche … Nein, es wäre besser, die Frau am anderen Ende der Leitung persönlich aufzusuchen. Von Angesicht zu Angesicht mit ihr zu sprechen. Vielleicht half es ihrem Gedächtnis auf die Sprünge, wenn sie Kylies Gesicht sah. Doch im Augenblick durfte Marla keine Zeit mehr verlieren. Sie steckte die Adresskarte zu Eugenias Schlüsseln in ihre Tasche und ging die Namen in der Adresskartei ein letztes Mal durch in der Hoffnung, auf einen Namen oder eine Adresse zu stoßen, die Erinnerungen wachrief. Doch sie wurde enttäuscht.
    »Nicht aufgeben«, sprach sie sich selbst Mut zu und nahm sich den Computer vor. Um auf Alex’ E-Mails zugreifen zu können, benötigte sie ein Passwort. Also probierte sie verschiedene Kombinationen von Daten und Namen aus, Informationen, die sie in den vergangenen paar Wochen gesammelt hatte, aber nichts öffnete die verdammten Dateien. Die Uhr im Erdgeschoss schlug zur halben Stunde. Wie lange würde Alex fortbleiben? Die ganze Nacht? Marla versuchte, den Schreibtisch zu öffnen, doch die Schubladen waren abgeschlossen. Natürlich. »Verdammt noch mal«, schimpfte sie und griff in ihre Tasche nach Eugenias Schlüsseln. Drei kleine Schlüssel hingen an dem Ring. Einer gehörte vermutlich zum Barschrank, der andere wohl zu dem Sekretär in Eugenias Zimmer, und der dritte … passte perfekt ins Schlüsselloch der Schublade.
    Mit einem Klicken öffnete sie sich.
    Halleluja!
    Hastig kramte Marla in den Dokumenten und fand Kopien von Steuererklärungen und Rechnungen, Hypotheken und Bankinformationen, alles säuberlich abgeheftet. Die Rechnungen waren astronomisch hoch, die Anleihen auf mehrere Immobilien, sein Elternhaus eingeschlossen, unvorstellbar – sie gingen in die Millionen. Hatte Alex das Haus und die Ranch nicht von seinem Vater geerbt? Sie überflog ein Anlageportefeuille und erkannte, dass im Laufe von mehreren Monaten Geld abgebucht worden war, nicht nur Dividende und Zinsen, sondern so viel, bis die Summe auf weniger als ein Zehntel der ursprünglichen geschrumpft war.
    Wo war all das Geld geblieben?
    Wenn sie glauben konnte, was sie hier sah, steckten Alex und Marla Cahill bis über beide Ohren in Schulden. Kein Wunder, dass Alex so lange arbeitete und mit ausländischen Investoren verhandelte. Sie schloss die Schublade, öffnete eine andere und fand Krankenakten, mehrere Jahre alt. Sie öffnete die Akte mit der Aufschrift »Marla« und überflog im Licht der Schreibtischlampe die Eintragungen. So erfuhr sie, dass sie vor ein paar Jahren wegen einer Sehnenscheidenentzündung im Ellenbogen und vor vier Jahren wegen eines verstauchten Knöchels in Behandlung gewesen war. Sie blätterte die Rechnungen durch, mehrere für kleinere Eingriffe, Schönheitsoperationen des Gesichts, ausgeführt in den letzten zwei Jahren, um das Alter in Schach zu halten.
    Welch eine Verschwendung, wenn sie an den Unfall dachte. Sie wollte die Papiere gerade zurück in die Mappe legen, als ihr die letzte Rechnung für eine Operation ins Auge fiel. Marla las die Aufstellung und runzelte die Stirn. Das war doch sicherlich ein Irrtum. Aber aus der Rechnung ging klar und deutlich hervor, dass Marla Amhurst Cahill sich vor drei Jahren einer Hysterektomie unterzogen hatte.
    Fast drei Jahre vor der Geburt ihres Sohnes James – bevor er überhaupt gezeugt worden war!
    »O Gott«, flüsterte sie. In ihrem Kopf drehte sich alles, tausend Gedanken drängten an die Oberfläche. Sie dachte an die Nacht in der Klinik, als Dr.Robertson sich geweigert hatte, ihr ihre Krankenakte auszuhändigen. Er hatte versucht, Marla zu beruhigen, während Alex darauf bestand, sie nach Hause zu bringen, und behauptete, sie sei zu müde, um rational zu denken. In Wirklichkeit wollte er ihre Krankenakte vor ihr verbergen.
    Wegen der Hysterektomie.
    Weil sie der Beweis dafür sein würde, dass James unmöglich ihr Kind sein konnte.
    Marla wurde übel. Der Schweiß brach ihr aus allen

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