Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
geschäftlichen Gründen.«
    »Nicht wegen des Unfalls?«
    »Doch, auch.« Nicks Gesicht war eine emotionslose Maske, die Züge angespannt, Wangen und Kinn dunkel vom Bartschatten.
    Paterno kaute heftig auf seinem Kaugummi, während er die Antwort verarbeitete. Mit einem breiten Finger tippte er auf die Karte, die er auf den Tisch gelegt hatte, und sah Marla an. »Vergessen Sie nicht – falls Ihnen etwas einfällt, melden Sie sich bei mir.«
    »Ja«, wiederholte sie und meinte es ernst. Sie wollte selbst die Wahrheit erfahren, so schmerzlich sie auch sein mochte. Nur so würde sie sich von der Qual des Nichtwissens befreien können.
    Als Paterno fort war, schloss Nick die Tür, und die Geräusche aus dem Schwesternzimmer und vom Lift verstummten.
    »Was soll das?«, fragte Marla.
    »Ich will sicherstellen, dass wir unter uns sind.« Seine Augen waren dunkel, die Haut spannte über seinen Wangenknochen.
    Ihr Puls raste, als sie seinen eindringlichen Blick auffing. »Du führst dich auf, als wäre ich eine Kriminelle.« Sie strich sich eine Haarsträhne aus den Augen und betastete wieder einmal die rasierte Stelle, an der inzwischen das Haar nachwuchs. »Oder als ob du selbst ein Verbrecher wärst.«
    Nick warf ihr einen durchdringenden Blick zu. Plötzlich erschien ihr das sterile Zimmer zu intim, viel zu eng.
    »Ich will nur, dass du auf der Hut bist.«
    »Hör zu, Nick, ich weiß es zu schätzen, dass du dich um mich sorgst. Aber vergiss diese Theatralik. Ich habe nichts zu verbergen.«
    Wie willst du das wissen? Er sprach es nicht aus, doch sie las es in seinen Augen.
    Müde, gereizt und von hämmernden Kopfschmerzen gequält, war sie der Fragen, des Krankenhauses, des Nichtwissens, der Schmerzen und der verdammten Drähte, die ihr den Mund verschlossen, von Herzen überdrüssig. Mehr noch, es ärgerte sie maßlos, dass jeder, mit dem sie sprach, ein Fremder für sie war.
    »Das dachte ich mir.« Er verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich an den Schrank und musterte sie mit einem rätselhaften Blick. »Hast du alles, was du brauchst, um hier den Abgang zu machen? Alex sagte, du wirst heute entlassen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Zunächst einmal brauche ich Aspirin. Ein Haufen, so groß wie Montana, dürfte reichen.«
    »Mal sehen, was ich für dich tun kann«, sagte Nick, bereits auf dem Weg zur Tür.
    »Warte«, rief sie ihn zurück. Sie wollte nicht, dass er ging – nicht, solange sie noch so viele offene Fragen hatte.
    Die Hand am Türgriff, hielt er inne.
    »Warum habe ich das Gefühl … ich weiß nicht … dass du mir nicht vertraust oder etwas über mich weißt, das ich nicht …?« Sie unterbrach sich. »Offenbar weiß jeder hier mehr über mich als ich selbst, aber bei dir ist es irgendwie noch etwas anderes.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und drehte sich zu ihr um. Sein Gesichtsausdruck vermittelte so viel Wärme wie ein arktischer Schneesturm. »Wie meinst du das?«
    »Sag du es mir«, forderte sie ihn auf.
    Er rieb sich mit dem Daumen über die Bartstoppeln und musterte Marla, als ob er ihr nicht glaubte. Nach kurzem Schweigen sagte er gedehnt: »Ich bin nur hergekommen, um nach dir zu sehen, weil Alex mich darum gebeten hat. Ich finde, wir sollten uns nicht zu sehr miteinander einlassen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es keinen Sinn hat.«
    »Das sollte vielleicht lieber ich beurteilen.«
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an, und er betrachtete sie, als wolle er ihre Reaktion abwägen. »Okay, Marla, du hast gefragt, und ich gebe dir eine ehrliche Antwort.« Sein Mund wurde schmal. »Du und ich, wir waren mal ein Paar.«
    »Was?«, hauchte sie. Nein, nein, nein … das konnte doch nicht sein. Sie hatte eine Affäre mit dem Bruder ihres Mannes gehabt? Andererseits musste sie sich eingestehen, dass sie ihn in gewisser Weise attraktiv fand … sogar sexy.
    »Mach dir keine Gedanken. Das liegt lange zurück«, fügte Nick hinzu. »Du hast mir den Laufpass gegeben und dich stattdessen für Alex entschieden.«
    Sie spürte, wie das Blut aus ihren Wangen wich und ihr Herz hämmerte. Sie wollte widersprechen, doch sein Blick, die Herausforderung in der unergründlichen Tiefe seiner Augen, überzeugte sie davon, dass er die Wahrheit sprach. Sie ließ sich in die Kissen zurücksinken. »Wie lange ist das her?«
    »Fünfzehn Jahre.«
    »Und in der Zwischenzeit …?«, fragte Marla und machte sich auf Schlimmes gefasst.
    »Nichts.«
    Sie atmete auf.
    »Du hast mich gefragt«, erinnerte Nick

Weitere Kostenlose Bücher