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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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und ihn in den Mund steckte.
    Eugenia strahlte immer noch. »Der Junge ist etwas ganz Besonderes. Wir haben so lange gewartet, und endlich, endlich haben wir jetzt einen Cahill, der den Namen weiterführt.«
    »Du meinst einen Enkel sohn .«
    »Ja.«
    Kein Wunder, dass Cissy so verärgert war. »Du hast auf einen Enkel gewartet?«
    »Sagen wir mal, ich betrachte James als einen ganz besonderen Segen.« Sie beugte sich über die Wiege und strich mit einem altersfleckigen Finger über sein Kinn. »Einen ganz besonderen.«
    »Und Cissy?«
    »Sie ist auch ein Segen. Natürlich. Alle Kinder sind Gottesgeschenke.«
    »Aber die einen sind Rolex und die anderen Timex. Wolltest du das zum Ausdruck bringen?«, fragte Marla, völlig außer sich über die antiquierte Vorstellung, dass Frauen weniger wert seien als Männer. Was war das denn für eine archaische Denkweise?
    »Natürlich nicht. Jeder Mensch ist auf seine Weise zu etwas gut. Cissy ist anders als James, aber nicht weniger wichtig«, beeilte sich Eugenia zu versichern, und auf ihren blassen Wangen erschienen hektische rote Flecken.
    Marla glaubte ihr kein Wort. Ganz gleich, wie ihre Schwiegermutter versuchte, sich herauszureden, ihre Ansichten stammten doch aus dem Mittelalter.
    Eugenia räusperte sich. »Nun, meine Liebe, du solltest jetzt wirklich ein wenig schlafen, wenn du kannst. Oder lesen. Auf dem Nachttisch steht eine Gegensprechanlage – du brauchst nur zu klingeln, wenn du etwas benötigst. Ich habe Carmen bereits gebeten, dir Tee, einen Krug Wasser und deine Medikamente in etwas Orangensaft heraufzubringen.«
    Zum ersten Mal seit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus fand Marla sich damit ab, dass sie tatsächlich erschöpft und noch nicht wieder bei Kräften war. Ihr Kopf dröhnte, und sie brauchte Zeit für sich allein, in ihrem eigenen Bett. Sie musste etwas gegen die Schmerzen unternehmen und sich anstrengen, Sinn in dieses Leben zu bringen, das ihr fremd erschien, sich zwingen, jedes Fitzelchen Erinnerung festzuhalten. »Vielleicht lege ich mich wirklich ein wenig hin«, sagte Marla nach einem letzten Blick auf ihr Baby. Sie fühlte sich plötzlich todmüde, ging in ihr Zimmer und streifte die Schuhe ab.
    Eugenia, die ihrer Schwiegertochter gefolgt war, schloss die Jalousien. »Ruh dich aus«, riet sie.
    »Danke«, sagte Marla und betrachtete das erhöht stehende Bett mit seinem Spitzenhimmel.
    Du wohnst hier nicht, hast hier nie gewohnt. Dies ist nicht dein Zuhause, dies ist nicht dein Bett. Ausgeschlossen. Dieser Gedanke brannte sich in ihr Bewusstsein, doch Marla war einfach zu müde, um ihm weiter nachzugehen. Sie würde sich erinnern. Schon bald.
    »Wenn du etwas brauchst, ganz gleich, was, melde dich einfach über die Sprechanlage. Sie ist ein bisschen altmodisch, aber sie funktioniert.« Eugenia zeigte auf das Gerät auf dem Nachttisch und drückte eine Taste. »Carmen?« Sie ließ die Taste wieder los.
    »Ja, MrsCahill?«, kam die Antwort.
    Eugenia drückte noch einmal. »Schon gut. Wir brauchen nichts …«, sagte sie und sah Marla mit hochgezogener Augenbraue an, um ihr zu signalisieren, jetzt sei der Zeitpunkt, Bescheid zu sagen, falls sie doch etwas benötigte. Als Marla den Kopf schüttelte, sprach ihre Schwiegermutter wieder in das Gerät. »Ich wollte Marla nur zeigen, wie sie Sie erreichen kann. Danke.« Eugenia nahm den Finger von der Taste.
    Dies ist ein Test, nur ein Test. Die Worte schossen Marla durch den Kopf, doch sie konnte sich nicht erinnern, wo sie sie schon einmal gehört hatte. Und im Augenblick, müde und schmerzgeplagt, wie sie war, kümmerte es sie auch nicht.
    »Ich bleibe heute Abend zu Hause«, erklärte Eugenia. »Kann ich noch irgendetwas für dich tun? Wie ich sehe, steht dein Saft schon bereit. Sicher mit der Medizin darin.« Sie deutete auf den Nachttisch, auf dem ein hohes beschlagenes Glas mit Orangensaft auf einem Spitzendeckchen stand.
    »Nein, nichts.«
    »Nun, wenn doch, gib Carmen Bescheid. Und jetzt legst du dich hin und hörst auf, dir Sorgen zu machen.«
    Leicht gesagt. Offenbar tat sie überhaupt nichts anderes mehr, als sich Sorgen über ihre Identität, den Unfall, ihre Familie und ihr verdammtes Gedächtnis zu machen. Der pochende Schmerz in ihrem Kopf wurde heftiger. »Wo ist Cissy?«
    Eugenia nestelte an ihrer Perlenkette. »Ich habe ihr gestattet, eine Freundin zu besuchen. Sie hat eine ganze Weile gewartet, aber du hast so lange gebraucht …«
    »Der Papierkram im Krankenhaus. Irgendeine

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