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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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murmelte sie. Ihr Blick fiel auf sein Namensschild und huschte dann zu seinem Gesicht. Ein Ausdruck des Erstaunens trat in ihre Augen. »Carlos?«, sagte sie. »Hi!«
    Rasch drehte er sich um, hastete durch die doppelte Glastür ins Freie und betete, die Schwester möge sein Gesicht nicht allzu deutlich gesehen haben. Beinahe hätte er eine ältere Frau angerempelt, die im Rollstuhl geschoben wurde.
    »Scheiße«, knurrte er, schlüpfte aus dem Arztkittel und lief quer über die Straße. Als er sich auf der anderen Seite noch einmal umblickte, sah er die Schwester an der Tür. Sie sprach aufgeregt mit einer anderen Frau. Dabei deutete sie mit dem Zeigefinger hinaus auf die Straße. Er rannte weiter, ohne den Schmerz in seinem Knöchel zu beachten, überquerte noch ein paar Straßen und erreichte schließlich die Stelle, wo er seinen Jeep geparkt hatte.
    Adrenalin strömte in seine Adern. Trotz der Kälte war er schweißgebadet. Er stieg ein, drehte den Zündschlüssel und fädelte sich in den Verkehr ein. Dann steckte er sich eine Zigarette an. Sein Puls wurde umso ruhiger, je weiter er das Krankenhaus hinter sich ließ.
    Beinahe wäre er erwischt worden.
    Aber er war davongekommen.
    Grinsend warf er einen Blick auf den Arztkittel mit dem Namensschild, von dem Carlos Santiagos Gesicht zu ihm aufsah. Er drückte seine Zigarette darauf aus, und der Gestank von verschmortem Plastik erfüllte den Jeep.
    »Muchas gracias, amigo!«

    »Hatte Marla getrunken in der Nacht, als sie die Kontrolle über ihren Wagen verlor?«, fragte Nick. Er und Alex saßen in einem irischen Pub ein paar Blocks von seinem Hotel entfernt. Vor Alex stand sein zweiter Scotch mit Wasser. Nick trank ein Bier.
    »Nein. Sie war gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden.«
    »Und Pam?«, fragte Nick weiter – es schien, als ob niemand diese Frau – Marlas Freundin – kannte.
    »In ihrem Blut wurde Alkohol nachgewiesen. Allerdings nicht viel.« Alex beobachtete aus ihrer Nische heraus ein paar Kerle, die am anderen Ende der Bar Darts spielten.
    »Waren Marla und sie eng befreundet?«
    »Na ja, sofern Marla überhaupt mit jemandem befreundet sein kann.« Alex ließ den Whisky im Glas kreisen. Eiswürfel tanzten im trüben Licht. »Sie hatte nicht viele Freunde.«
    Das erstaunte Nick. »Aber sie hat doch jede Menge Karten und Blumen bekommen.«
    »Weil es sich eben so gehört. Wir genießen hier ein ziemlich hohes Ansehen.« Alex zerrte an seinem Krawattenknoten. Nick fragte sich, ob sein Bruder sich jemals entspannte. Alex war krankhaft ehrgeizig, seit je der klassische Erfolgsmensch, der in die Fußstapfen des alten Herrn trat, als sei dieser Weg von Gott vorgezeichnet. Alex stellte nichts in Frage, bewies dem alten Mistkerl nur immer aufs Neue, dass er mehr als würdig war, Samuel J. Cahills Erbe zu werden. Ein Football-Stipendium für Stanford, wo er sein Diplom bekommen hatte, dann das Jurastudium in Harvard. Alex wusste, wie man Punkte sammelte.
    »Hoch angesehen, aber nicht beliebt?«, fragte Nick in das Stimmengewirr und Gläserklirren hinein, das sie umgab.
    »Schwer zu sagen. Die Leute neigen dazu, einem in den Arsch zu kriechen, wenn man Geld hat.« Alex knabberte nachdenklich an seiner Unterlippe, dann winkte er der Kellnerin und bestellte eine weitere Runde.
    »Im Grunde weißt du also gar nicht, wer deine wahren Freunde sind?«
    »So könnte man es ausdrücken.« Alex stürzte den Rest seines Drinks hinunter, stellte das Glas auf den glänzend polierten Tisch und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Obwohl er erst einundvierzig war, sah er in diesem Moment zehn Jahre älter aus.
    »Cherise hat mich vor meiner Abreise zu Hause angerufen«, eröffnete Nick seinem Bruder schließlich.
    Alex’ Miene wechselte von umgänglich zu wachsam. »Sag nichts. Sie hat dir die Ohren vollgejammert, weil ich sie nicht zu Marla lassen wollte.«
    »Das war’s im Wesentlichen, ja.«
    »Scheiße.« Alex schnaubte und wischte sich mit dem Handrücken die Nase. »Sie und Monty. Die beiden geben einfach nicht auf. Wie Hyänen, die um die Beute des Löwen streichen.« Er runzelte die Stirn über den Vergleich. »Oder besser Wespen, die sich nicht verscheuchen lassen. Sie piesacken dich ohne Ende, machen viel Lärm um nichts und drohen zu stechen.« Er warf seinem Bruder einen düsteren Blick zu. »Ich kümmere mich um Cherise. Und Montgomery.«
    Damit schien das Thema abgeschlossen zu sein, und Nick hatte seine Pflicht erfüllt. Er lehnte sich

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