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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gedächtnisverlust …«
    »Ich habe ihn nicht vergessen, und ich bin ihn von Herzen leid«, entgegnete Marla, erstaunt über ihre eigene Heftigkeit. »Ich könnte mir vorstellen, dass ein bisschen Anregung vielleicht Erinnerungen auslöst. Andere Leute sehen, aus dem Haus kommen, mich wieder mit meinen Lieblingslokalen vertraut machen – vielleicht weckt das alles Erinnerungen.« Hauptsächlich wollte sie jedoch mehr über sich selbst erfahren. Über ihr Leben. Ihre Familie. Warum fühlte sie sich wie eine Außenstehende?
    »Ich rede morgen mit Phil«, versprach Alex, als sei damit alles geklärt.
    Um ein Haar wäre Marla aufgesprungen. Stattdessen umklammerte sie die Tischkante und zwang sich zur Ruhe. »Nein, ich rede mit ihm. Ich finde, es ist an der Zeit, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehme.«
    Einen Moment lang herrschte angespannte Stille, dann lachte Alex. »Bravo!«, rief er sarkastisch und klatschte in die Hände wie bei einem Tennismatch. »Genau die richtige Einstellung! Das ist Marla, wie ich sie in Erinnerung habe!«
    Eugenia runzelte die Stirn. Nick lehnte sich wieder auf seinem Stuhl zurück. Cissy verdrehte die Augen.
    »Besuch ihn doch gleich morgen früh«, schlug Alex vor.
    »Genau das werde ich tun«, erwiderte sie und fragte sich, wie sie auch nur für eine Sekunde hatte glauben können, ihr Mann wolle sie vor der Welt verstecken. Nein, nicht verstecken, sondern verwöhnen, wie ein zerbrechliches Porzellanpüppchen behandeln, das einen Sprung bekommen könnte. Als ob sie so empfindlich wäre.
    »Müssen wir wirklich über diesen Kram reden?«, beklagte sich Cissy, und Marla wand sich innerlich. »Ich meine, über diesen ewigen Erinnerungskram. Das ist bescheuert.«
    Eugenia warf Marla einen Blick zu, als wolle sie sagen: Ich habe dich gewarnt.
    »Cissy hat recht, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür«, erklärte Alex, und sein Tonfall schien eine Warnung zu enthalten.
    »Dann nach dem Essen«, verlangte Marla.
    Wie auf ein Stichwort tauchte Carmen auf.
    »Aber es besteht doch wirklich kein Anlass«, bemerkte Eugenia kopfschüttelnd und schob ihren Stuhl zurück. »Ich denke, ich nehme den Kaffee im Wohnzimmer«, sagte sie zu Carmen, die rasch wieder verschwand.
    Nick beugte sich vor. »Wenn Marla über dieses Thema reden möchte, dann sollte sie es tun«, betonte er. »Es geht schließlich um ihr Gedächtnis.«
    »O Gott«, murrte Cissy.
    Marla redete drauflos, dankbar für jede Unterstützung, selbst wenn sie von Nick kam. »Und ich möchte zur Ranch fahren und dich reiten sehen«, sagte sie zu ihrer Tochter.
    Cissy verdrehte die Augen. »Ich bitte dich, wann hast du dich je fürs Reiten interessiert?«
    »Ich sagte doch bereits«, beharrte Marla, und aller Augen richteten sich auf sie, »ich erinnere mich ans Reiten. Die Bilder sind ein bisschen verschwommen, aber ich weiß, dass ich geritten bin. Ich dachte, du und ich … auf der Ranch …« Unter Cissys kritischem Blick wollte ihr die Stimme versagen. »Vielleicht sind wir zusammen ausgeritten.«
    »Machst du Witze?« Cissy schüttelte den Kopf und hätte beinahe gelacht. »Jetzt springst du aber wirklich ins kalte Wasser! Mom, du hast Angst vor Pferden. Weil dich als Kind mal eins abgeworfen hat. Stimmt’s?« Cissy wandte sich mit einem flehenden Blick an ihren Vater.
    »Stimmt, Schätzchen«, pflichtete er ihr bei. »Das war ein schlimmer Sturz. Keine Knochenbrüche, aber seitdem hast du panische Angst vor Pferden.«
    Konnte sie sich so sehr über sich selbst täuschen? Waren diese aufblitzenden Erinnerungsfetzen nichts als … Als was? Träume? Trugbilder? Nein! Sie war sich sicher. »Ich kann es nicht erklären, aber ich habe das Gefühl …« Sie unterbrach sich, als alle aufhörten zu essen und sie ansahen, als warteten sie gespannt auf das, was sie zu sagen hatte. »Ich glaube … Ich glaube, ich bin gern geritten.« Sie sah ihre Tochter an. »Mit dir.«
    »Hör bloß auf. Erinnerst du dich denn nicht mal mehr an deine Phobien? Mein Gott, Mom, das ist wirklich armselig und bescheuert und …«
    »Cissy, es reicht!«, fiel Alex ihr wütend ins Wort. Seine Stimme erhob sich gebieterisch und rauh über die leisen Töne der klassischen Musik.
    »Nein, sie hat recht.« Marla fing den besorgten Blick ihrer Tochter auf. »Es ist bescheuert und armselig und angsteinflößend, und ich wollte, es würde einfach verschwinden. Aber es braucht ein wenig Zeit, also habt bitte Geduld mit mir, ja?«
    »Darf ich mich

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