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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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versetzen.“
    „Du bist der langweiligste Lehrer, den es je gab.“
    Er grinste und gab mir einen raschen Kuss auf die Wange, da klopfte es an der Tür. „Hängt ganz davon ab, was ich dir beibringen soll.“

KAPITEL 22
    Am nächsten Tag lieferte ich Lara keine Einzelheiten, sondern sagte nur, dass ich mich gerade von jemandem getrennt hätte.
    „Eiscreme“, riet sie mir durchs Telefon. „Ganz viel Eiscreme. Und Tequila. Das ist der Schlüssel.“
    „Ich darf gerade nicht so viel trinken.“
    „Hmm. Na, dann vielleicht irgendeine Eissorte mit Liköraroma. Wie Kahlúa oder Irish Cream.“
    „Sonst noch irgendwelche heißen Tipps?“
    „Filmschnulzen auf DVD .“
    „Ach du lieber Gott. Ich leg gleich auf.“
    „Na schön, dann versuchen Sie es einmal hiermit.“ Sie klang belei­digt. „Ich habe gerade einen Anruf reingekriegt von jemandem, in des­sen Keller angeblich ein Troll haust. Den zu verkloppen ist ja viel­leicht therapeutisch.“
    „Lara weiß einen Scheißdreck“, sagte Tim später, als ich ihm von diesem Telefongespräch erzählte. „Warum greifen Frauen immer zu Eiscreme? Davon werden sie dick, dann hassen sie sich dafür und beklagen sich endlos darüber, dass sie nie jemanden finden werden. Bla, bla, bla. Ist doch bescheuert. Aber falls du noch irgendwo ein bisschen Peyote versteckt hast, das wäre etwas ganz andere s … “
    „Nein“, sagte ich. „Kein Peyote. Nicht nach dem, was letztes Mal passiert ist.“
    Er verzog das Gesicht. „Na schön, schon gut. Mein bester Ratschlag? Ruf ihn nicht an. Er durchläuft wahrscheinlich gerade sämtliche Phasen von Reue- und Schuldgefühlen. Wenn du ihn anrufst, fühlt er sich bedrängt und macht die Schotten dicht. Lass ihn eine Weile im eigenen Saft schmoren, und er ruft dich selber an.“
    „Ich hatte nicht vor, ihn anzurufen.“
    „Ja, klar.“
    Am Ende erledigte ich also diesen Troll, aber richtig gut tat mir das auch nicht. Ebenso wenig das Kiss-Puzzle, das ich am Abend zusammensetzte. Da ich immer mehr durchhing, war ich mehr als froh, dass am nächsten Tag wieder eine Stunde bei Dorian anstand.
    In Anbetracht seiner Faszination für alles Menschliche sowie allgemein für Neuheiten dachte ich mir, es würde ihm vielleicht gefallen, essen zu gehen. Keine Ahnung, warum ich mir überhaupt Gedanken machte; es wäre wahrscheinlich besser gewesen, gleich mit den Übungen anzufangen. Vielleicht fühlte ich mich schuldig wegen dieser Sexgeschichte. Vielleicht war ich einsam.
    Nach einer kurzen Fahrt kam ich beim Catalina Lodge an, einem schnöseligen Hotel ungefähr eine Meile hinter dem Catalina State Park. Ich parkte irgendwo weit hinten, wo mich hoffentlich niemand sah, und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. Den Ring legte ich neben mir auf den Asphalt. Dann setzte ich meine Sonnenbrille auf, lehnte mich gegen das Auto und wartete.
    Mein Timing hätte nicht besser sein können. Wenige Minuten später spürte ich den Druck und das Kribbeln, und dann materialisierte sich Dorian neben mir. Er hatte die Roben und Umhänge zu Hause gelassen und trug dunkle Hosen und ein blusenartiges grau-grünes Hemd, das nur ein ganz klein bisschen fehl am Platze aussah. Er blinzelte zur Sonne hinauf und bemerkte mich dann unten auf dem Boden.
    „Ist es in dieser grässlichen Gegend denn nie bewölkt?“
    Ich richtete meinen Oberkörper auf, und er hielt mir eine Hand hin und zog mich hoch. „Ich könnte das arrangieren, wenn du möchtest.“
    „Und riskieren, dass du die Hälfte deiner schönen Stadt dem Erdboden gleichmachst? Nein, danke.“
    „Ich dachte, das gefällt dir. Erleichtert euch die Weltbeherrschung. Eine Gegend weniger zu erobern.“
    „Nein. Ich brauche sie intakt. Ich habe vor, hier die Strafgefangenen und Verbannten zu verwahren. Wo genau sind wir heute eigentlich?“
    „Nur ein paar Schritte von der besten Mahlzeit deines Lebens entfernt, wenn die Gerüchte zutreffen.“
    Er bedachte mich mit seinem typischen Grinsen. „Erst das Vergnügen, dann die Arbeit? Nein so was, du erstaunst mich immer wieder.“
    „Zum Teufel, dann warte mal, bis ich dir jede Wasserquelle im Restaurant angebe.“ Wenigstens das hatte Beltane gebracht. Ich konnte jetzt innerhalb einer gewissen Entfernung Kakteen, Brunnen und andere Wasserquellen erspüren. Ich konnte sogar Leute erspüren, da der menschliche Körper z u – wie viel ? – fünfundsechzig Prozent aus Was­ser bestand. Was darauf hinauslief, dass sich niemand mehr an mich

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