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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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vielleicht.“
    Er sagte nichts.
    „Na? Ich habe recht, oder?“
    „Überprüfe noch den Rest des Raums.“
    Meine Hoffnungen fielen in sich zusammen. „Wieder falsch.“
    „Überprüf’s einfach noch mal. Schau dir an, ob das Wasser irgendwo anders ist.“
    Wozu dieses Spielchen? Warum so vage? Hatte ich es gefunden oder nicht?
    Aber ich versuchte es erneut, griff in den Raum aus. Diese Stelle neben ihm pulsierte förmlich. Das Wasser war dort, ich wusste es genau. Wozu also das Ganze?
    Auf einmal machte sich noch eine andere Stelle bemerkbar. Ich spürte dorthin, aber diesmal ohne mit der Hand zu zeigen, und auch dort war dieses kräftige Pulsieren. Und mit diesem Sinneseindruck kam ein leichtes Kribbeln, ein Funke nur, aber er flüsterte von der Macht, die ich in dem Erinnerungstraum gespürt hatte.
    „Gut. Gleich neben der Tür. Auf dem Boden, glaube ich.“
    „Ja.“ Die Antwort war verblüffend schlicht und eindeutig. Ohne Witze, ohne Spielchen.
    „Wie jetzt? Ich habe recht? Wirklich? Und du trickst mich auch nicht aus, bloß damit wir schlafen gehen können?“
    Ich hörte sein leises Lachen, als er zur Tür ging und dann auf mich zukam. Er nahm meine Hand und tauchte sie in einen Keramikkrug, und ich spürte kaltes Wasser an ihr hochgleiten. Ich lachte begeistert und lauthals. Am liebsten hätte ich uns beide mit dem Wasser vollgespritzt.
    „Und was habe ich dann beim ersten Mal gefunden? Beim Bett? Da war doch irgendwas, deiner Reaktion nach zu schließen.“
    „Durchaus.“
    Er nahm den Krug weg, ging hinüber zum Bett, kehrte zurück. Ich spürte, wie sein Arm sich meinem Gesicht näherte, und dann stieg mir ein kräftiger, fruchtiger Duft in die Nase.
    „Der Wein“, wurde mir klar. „Ich habe den Wein gefunden.“
    „Ja. Was ebenfalls höchst bemerkenswert ist, wenn man bedenkt, dass ich kaum etwas übrig gelassen habe.“ Er stellte den Dekantierer beiseite und nahm mir die Augenbinde ab. „Und nun, meine Liebe, wird es Zeit, schlafen zu gehen.“
    Er ging vor mir in die Hocke und machte sich an die mühselige Arbeit, die ganzen Knoten und Schlingen zu lösen. Ich wedelte mit den freien Händen. „Soll ich dir helfen?“
    Er schüttelte den Kopf. Ich konnte den Wein in seinem Atem rie­chen. „Nein. Überlass diesen kleinen Zeitvertreib mir, bitte.“
    „Bist du betrunken?“
    „Wahrscheinlich.“
    Er arbeitete gleichmäßig daran, mich von den Bändern zu befreien. Die Bewegungen seiner Finger waren etwas weniger präzise als vorhin. Wieder spürte ich dieses merkwürdige Frösteln darüber, so gefangen zu sein.
    Als ich endlich wieder frei war, stand ich auf und streckte mich. „Bekomme ich auch einen Schluck?“
    Ich wollte feiern, und nachdem ich mich wochenlang gut benommen hatte, wurde mir klar, dass ich hier ungefährdet trinken konnte. Schon komisch, dass ich jetzt ausgerechnet in der Burg eines Feinen am sichersten war.
    Er hielt den Dekantierer hoch. Es war wahrscheinlich nur noch ein Glas darin. Er machte ein entsetztes Gesicht, dann zog er sein Hemd aus. Perplex sah ich zu, wie er zur Tür ging und den Kopf hindurchsteckte.
    „Ja, Sire?“, hörte ich jemanden sagen.
    „Wir brauchen mehr Wein!“, verkündete Dorian mit dröhnender Stimme. „Lady Markham und ich haben heute Nacht noch viel vor.“
    „Kommt sofort, Eure Majestät!“
    „Mach schnell, Mann. Du hast keine Vorstellung, wie fordernd sie ist. Man hat kaum einen Moment Ruhe.“
    Ich hörte Stiefel den Gang hinunterrennen. Dorian schloss die Tür und kam zu mir zurück.
    „Dein Wein wird gleich kommen, und dabei wird sich die Kunde meiner Manneskraft zweifelsohne im ganzen Schloss verbreiten.“
    Ich verdrehte die Augen bei seinem Spruch. „Und? Habe ich den Test bestanden?“
    „Hmm?“
    „Du hast gesagt, dass ich Fortschritte machen muss, bevor wir Jasmine da rausholen können.“
    „Ach so. Das. Fortschritte sehen anders aus.“
    „Von wegen.“
    Er setzte sich neben mich. „Du hast das Wasser gefunden. Nun musst du etwas damit anfangen. Deine Feinde werden wenig ­beeindruckt sein, wenn du ihnen erzählst, dass hinter dem nächsten Berg ein See liegt.“
    Ich seufzte. Na toll. „Und was wäre der nächste Schritt?“
    „Als Nächstes sorgst du dafür, dass das Wasser zu dir kommt.“
    „Hui. Na ja. Das klingt doch schon ein bisschen aufregender.“
    „Freu dich nicht zu sehr darauf. Es läuft im Grunde auf das Gleiche hinaus, nur dass du diesmal dort sitzt und versuchst, es in Bewegung zu

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