Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
bis du so weit bist. Im Gegenzug für diese Gnadenfrist füge ich den zusätzlichen Vorbehalt an, dass wir erst zu Aeson gehen, wenn du entsprechende Fortschritte mit deiner Magie gemacht hast.“
Ich dachte über die letzten kläglichen Versuche nach. „Das könnte eine Weile dauer n … “
„Dann ist es eben so. Im Ernst, wenn du jeden Vorteil nutzen möchtest, der dich zu einem Sieg führen kann, dann solltest du ein wenig über deine Macht wissen, so klein sie vielleicht ist. Deine Waffen sind stark, aber wenn sie weg sin d … dann sind sie weg.“
Ich wollte ihm widersprechen, ihm sagen, dass ich nicht so lange warten konnte. Scheiß auf die Magie. Scheiß auf meine prüden inneren Widerstände. Wir sollten den Sex hinter uns bringen und gefälligst Jasmine da rausholen.
Nur war mir klar, dass er recht hatte. Auf jeder Ebene. Er hatte es nicht verdient, dass ich ihm meinen Körper überließ, ohne wirklich beteiligt zu sein, und ich brauchte jeden Vorteil, den ich kriegen konnte.
„Na ja, abe r … könnten wir dann heute Nacht noch üben? Wo ja sowieso nichts anderes läuft?“ Wenn ich mich mit irgendetwas beschäftigte, hörte ich vielleicht auf, mich nach Kiyo zu sehnen.
„Wozu sich lange mit Takt aufhalten, hm? Na schön, dann wollen wir mal schauen, was sich erreichen lässt.“
Ich zog einen Stuhl in die Raummitte, während Dorian einige weitere Bänder aus seinem unerschöpflichen Vorrat holte.
Er hielt sie hoch. „Beige und violett. Passend zu deinem Kleid.“
„Das ist Champagner.“
Diesmal fesselte er mir nicht die Hände, dafür aber meinen kompletten Oberleib. Wieder machte er komplizierte Muster, flocht bestimmte Strecken oder knüpfte Netze. Das lila Seidenband verlief im Zickzack um meine Brüste, und jedes Mal, wenn seine Hand eine empfindliche Stelle streifte, lief eine heimliche Erregung durch meinen Körper. Was war los mit mir? Wenn ich zu diesen körperlichen Reaktionen in der Lage war, warum konnte ich dann nicht Sex mit ihm haben?
Das Fesseln dauerte ewig, wie immer. Mich machte es ungeduldig, aber Dorian genoss es sichtlich. Er arbeitete mit unendlicher Geduld, legte viel Sorgfalt in jedes Netz, jeden Knoten. Als er endlich fertig war, trat er zurück und betrachtete mich, genau wie bei den letzten beiden Malen.
„Sehr hübsch“, stellte er fest und nahm meinen Anblick in sich auf.
Während ich dort saß, kam mir ein befremdlicher Gedanke. Ich ließ ihn dies freiwillig tun, aber das war in Wirklichkeit ein riesiger Vertrauensbeweis. Gut, meine Arme waren frei, aber wie er dort so über mir stand, wurde mir klar, wie hilflos ich war. Dass ich mich völlig in seiner Gewalt befand; er musste nur Lust haben, seine Macht zu missbrauchen.
Hatte er aber nicht. Hatte er nie. Er verband mir die Augen, und dann hörte ich, wie er aus dem Nebenraum einen Wasserkrug holte. Anscheinend versteckte er ihn schnell irgendwo, denn er kehrte zum Bett zurück. Die Matratze gab federnd nach, Wein wurde eingegossen.
„Dann los“, sagte er.
Ich ging wieder so vor wie bei den ersten beiden Lektionen. Ließ meinen Geist sich ausdehnen, in den Raum hinausgreifen, versuchte, das Wasser zu finden, zu dem ich anscheinend eine Affinität besaß. Ich wiederholte diese Gedankenübungen, stellte mir Feuchtigkeit und Nässe vor. Wie Wasser sich anfühlte und schmeckte.
Doch als ich dorthin zeigte, wo der Wasserkrug sein musste, sagte Dorian, dass ich mich geirrt hätte.
Also versuchte ich es erneut. Dreimal, um genau zu sein. Versagen auf ganzer Linie.
Ich hörte ihn gähnen. „Wollen wir für heute Schluss machen? Ich wage die Vermutung, dass dieses Bett groß genug ist, dass wir beide sittsam darin schlafen können. Aber wenn du es möchtest, habe ich auch nichts dagegen, nebenan auf dem Sofa zu schlafen.“
„Nein“, sagte ich störrisch. „Ich will es noch mal versuchen.“
„Wie du meinst.“
Wieder ging ich die Schritte durch. Ich hasste es, aber es ging nicht anders. Ich wollte das schaffen. Ich wollte diese Kraft beherrschen. Was Sex anging, hatte ich heute Nacht vielleicht versagt, aber hierbei würde ich nich t …
„Da“, sagte ich plötzlich. „Dort drüben.“
„Wo?“
Ich zeigte dorthin und konnte die Nässe beinahe an meiner ausgestreckten Hand spüren. Es ging ganz einfach. Wieso war mir das bis jetzt entgangen?
„Gleich dort neben dir. Ganz dicht. Wenn du immer noch auf dem Bett liegst, dann ungefäh r … auf Ellenbogenhöhe. Auf dem Nachttisch
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