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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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ein.
    „Herrgott noch mal! Wegen dir wäre ich fast gestorben!“, rief ich und hörte die Hysterie in meiner Stimme. „Fast gestorben wäre ich wegen dir!“
    Er packte mich fest bei den Oberarmen, zog mich an sich, zwang mich zur Ruhe. „Eugenie, beruhige dich. Eugenie! “
    Als ich mich weiter wehrte, schüttelte er mic h – kräfti g – , und ich hörte abrupt auf, bezwungen vom harten Klang seiner Stimme und der Heftigkeit seines Griffs. Von dem lässigen Feinenkönig, der nichts ernst nahm, war nichts mehr übrig. Ein Fremder hielt mich fest, mit harter, herrischer Miene.
    „Denkst du, ich würde zulassen, dass dir etwas passiert?“ Er brüllte es fast. „Denkst du, ich würde das zulassen?“
    Ich schluckte. Meine Kehle tat immer noch weh, und ich zitterte am ganzen Leib. Dorians Griff war so fest, dass ich ebenso gut noch hätte gefesselt sein können. Er machte mir Angst; ich erkannte ihn gar nicht wieder, so mächtig wirkte er und Ehrfurcht gebietend. Ich sah ihn an, sah den Schweiß auf seinem Gesicht und begriff, dass ich nicht die Einzige war, die Angst gehabt hatte. Sondern er auch, und zwar um mich. Etwas in meinem Inneren entspannte sich, und ich fiel richtig in ihn hinein.
    „Ich kann nicht fassen, was du getan hast“, flüsterte ich. Ich hatte dermaßen oft getötet, ohne mir deshalb einen Kopf zu machen, aber das hie r … das war etwas völlig anderes gewesen. Und er besaß in dieser Welt noch nicht einmal seine volle Kraft. „Du hast sie abgeschlachtet.“
    „Ich habe getan, was ich tun musste.“ Die Hitze war aus seiner Stim­me verschwunden, stattdessen war da tödliche Ruhe. „Und du wirst das eines Tages auch können.“ Er ließ mich mit der einen Hand los und strich meine Haare zurück. Dann hielt er mich wieder fest, sehr fest, seine Wange an der meinen, sodass mir seine leisen Worte ins Ohr drangen. „Du wirst mich übertreffen, Eugenie. Deine Macht wird so groß sein, dass niemand sich gegen dich stellen wird. Heere und König­reiche werden fallen, und man wird den Kopf neigen vor dir.“
    Ich merkte, dass ich schon wieder zitterte, dass ich dieselbe Angst und Erregtheit spürte, die mich während unseres letzten Kusses erfüllt hatten. Nur wusste ich diesmal nicht, ob diese Gefühle von seiner körperlichen Nähe herrührte n … oder von dem Machtversprechen, das er mir gegeben hatte.

KAPITEL 23
    Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Überfällen entgingen mir nicht. Fachane und Nixen waren beides Wasserwesen, und alle schienen sie mehr daran interessiert gewesen zu sein, die Tochter des Sturmkönigs zu ermorden, als ihr ein Kind zu machen. Dorian zufolge ­musste jemand, der sie hinaus in die Wüste hatte schicken können, sehr mächtig sein; also beschloss ich, besser schleunigst herauszufinden, wer dahintersteckte, und setzte es ganz oben auf die Prioritätenliste. Vergewaltigung war grausig. Tod wa r … na ja, endgültig.
    Unglücklicherweise durfte ich bei meinen neuen Feinenkontakten nicht darauf vertrauen, dass sie mir unparteiischen Rat gaben. Also wandte ich mich meinen zweitbesten einigermaßen neutralen Quellen zu.
    Wie immer ließen sich meine Hilfsgeister viel Zeit mit der Beant­wortung meiner Frage. Nandi und Volusian waren natürlich verpflichtet zu antworten, aber ich glaube, sie machten immer das Spiel, wer länger aushielt. Diesmal gab Nandi als Erste auf.
    „Herrin, viele Glanzvolle vermögen solche Kreaturen zu rufen. Viel zu viele, als dass Ihr sie allesamt zur Strecke bringen oder auch nur ihre Zahl ermitteln könntet. Ebenso gut könntet Ihr versuchen, die Sandkörner an einem Strand zu zählen. Die Aufgabe ist unmöglich. Allein schon beim Versuch würdet Ihr einer Verzweiflung anheimfallen, die so finster und tief wäre, dass sie Euch ohne Zweifel den Verstand zerrütten und in den Wahnsinn treiben würde.“
    Volusian seufzte laut und zog sich tiefer in die Schatten meines Schlafzimmers zurück. „Von den Metaphern abgesehen hat sie recht, Herrin. Vielleicht ist die Zahl der Verdächtigen nicht gar so hoch, aber noch immer hinreichend groß, um die Suche nach dem Täter zu er­schweren.“
    Finn, der in lässigen Kreisen durch mein Zimmer schwebte, unterbrach seinen Flug und machte ein finsteres Gesicht. „Warum deine Zeit mit diesen ganzen anderen Leuten verschwenden? Ist doch klar, wer dahintersteckt. Maiwenn.“
    Ich saß im Schneidersitz auf dem Bett und schluckte ein Stück von meinem Milky Way hinunter. „Maiwenn beherrscht kein

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