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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Wasser. Außerdem“, fügte ich bitter hinzu, „erzählen mir alle ständig, wie sehr ihre Schwangerschaft sie mitnimmt.“ Was ich ehrlich gesagt nicht verstand. Während der Highschool hatte ich in einem Restaurant gejobbt, und eine der Kellnerinnen dort war bis unmittelbar vor der Geburt jeden Tag zur Arbeit gekommen.
    „Maiwenn muss es ja nicht selbst machen“, argumentierte Finn. „Sie hält nur die Fäden in der Hand. Der Sturmkönig hatte noch einige Feinde mehr. Wahrscheinlich steckt sie mit denen unter einer Decke und koordiniert die Angriffe auf dich bloß.“
    „Klingt ein bisschen arg groß angelegt.“
    Ich schwöre, Volusian lächelte fast. „Verbringt mehr Zeit an den Höfen der Feinen, Herrin, und Ihr werdet einen solchen Plan als kindisch einfach erachten. Nichtsdestotrotz halte ich es für unwahrscheinlich, dass die Weidenkönigin involviert ist. Es widerspräche ihrem Wesen. Sie tötet nicht, ohne dazu provoziert worden zu sein. Sie wartet eher ab und beobachtet, als dass sie ihr Handeln von ihren Gefühlen steuern lässt.“
    „Außer, da spielt auch etwas Persönliches mit rein“, sagte Finn listig. „Ein bisschen Eifersucht zum Beispie l … “
    Anscheinend waren meine romantischen Verwicklungen kein Geheimnis. Ehrlich gesagt verstand ich nicht, wie sich Klatsch dermaßen schnell in der Anderswelt verbreiten konnte, wo es dort doch weder Telefon noch Fernsehen oder Internet gab.
    Ich funkelte ihn an. „Da ist nichts, auf das sie eifersüchtig sein müsste. Nicht mehr.“
    „Auch das“, sagte Volusian. „Im Übrigen ist die Weidenkönigin kein junges Mädchen, das um einer armseligen Rache willen seine Herrschaft riskieren würde. Sie und ihresgleichen sind viel zu klug. Und gnadenlos.“
    Finn verschränkte die Arme und starrte Volusian wütend an. Das war ziemlich gewagt, wenn man bedachte, dass Finn aussah wie eine Zeichentrickfigur und Volusian dagegen, als ob er die Seelen kleiner Kinder fraß. Was er ja vielleicht sogar tat.
    „War ja klar, dass du das sagen würdest. Du versuchst, Odile von Maiwenns Fährte abzubringen. Vereinfacht die Sache, stimmt’s? Dann erledigen Maiwenns Mordbuben die Schmutzarbeit für dich. Wir wis­sen doch alle, dass du nur darauf wartest, sie kaltzumachen.“ Finn zeigte mit dem Daumen in meine Richtung.
    Volusian wurde starr, seine Augen verengten sich zu roten Schlitzen. „Pass auf, was du sagst. Wenn ich unsere Herrin töt e – und das ist nur eine Frage des Zeitpunkt s – , dann werde ich dazu nicht irgendwelche Feinen brauchen. Ich werde eigenhändig ihr Fleisch zerreißen und ihre Seele zermalmen.“
    Niemand sagte etwas.
    „Jetzt reicht’s“, ächzte ich und rieb mir die Augen. „Mit euch zusam­men zu sein kommt mir manchmal vor, wie im Unterschichtenfern­sehen mitzumachen. So ungern ich es zugebe, ich stimme mit ­Volusian überein.“ Finn wollte etwas sagen, und ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. „Aber ich werde trotzdem mit Maiwenn reden. Wenn sie dahintersteckt, finde ich es ja vielleicht raus. Wenn nicht, kann sie mir vielleicht bei der Suche nach dem Täter helfen.“
    „Du spinnst!“, rief Finn. „Damit spielst du ihr direkt in die Hände!“
    „Und deine Meinung wurde bereits gebührend zur Kenntnis genommen. Ich brauche sie nicht noch einmal zu hören.“
    Er verschwand beleidigt. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich an die anderen.
    „Zeigt mir den Kreuzweg, der am dichtesten an ihr Schloss heranführt.“
    Wie sich herausstellte, war er anderthalb Stunden Fahrt von Tucson entfernt, aber das störte mich nicht. Lieber ein weiter Weg bei uns und ein kurzer in der Anderswelt als andersherum. Der Gedankengang erwies sich als völlig richtig, denn der Kreuzweg ins Weidenland brachte mich in Sichtweite ihres Schlosses.
    Was nur ein kleiner Trost war, wenn man bedenkt, dass in ihrem Land immer noch Frost herrschte. Zu Hause war das Wetter heiß und perfekt gewesen. Zu allem Übel war heute auch noch Cinco de Mayo **** . Ich hätte den Rest des Tages damit verbringen sollen, jede Menge Tequila zu trinken und irgendwann unter einem Tisch selig wegzudämmern.
    Wenigstens war es windstill, aber die Luft war beißend kalt, frostig. Trocken war sie auch; ich spürte den Mangel an Feuchtigkeit richtig. Die grelle Wintersonne brachte das Eis und die Schneeverwehungen in kristalliner Schönheit zum Funkeln, aber es war eine gefährliche Schönheit. Wenn man zu lange auf die weißen Felder schaute, brannten

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