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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Regentag. So, wie meine das Violett von sich sammelnden Sturmwolken hatten. Mir fiel wieder ein, wie Will sich über ihre Kindheit beklagt hatte: Unser Vater war ständig auf Geschäftsreise, und unsere Mutter ist regelmäßig fremdgegangen. Sie hatte ihn tatsächlich betroge n – mit einem Feinen. Sie hatte eine Affäre mit dem Sturmkönig gehabt, bei einem seiner Ausflüge in die Menschenwelt. Noch ein Grund mehr, dass Jasmine mich an mich selbst erinnerte.
    „Jasmin e … bitte. Wir können das kläre n … “
    „Nein. Ich habe dich so satt, Eugenie. Du bist die schlimmste Schwester, die es überhaupt gibt, und du wirst nicht diejenige sein, die den Thronerben bekommt und die Eroberung auslöst. Sondern ich.“
    Ich sah zu der schlaksigen Gestalt neben ihr. „Fin n … ?“
    Er zog die Schultern hoch, so munter wie eh und je. „Tut mir leid, Odile. Du hattest deine Chance. Ich habe deine Identität rumerzählt, in der Hoffnung, dass du zur Vernunft kommst. Meinst du, ich hatte Bock, der Handlanger irgendeiner Schamanentussi zu sein? Ich habe dich ausgesucht, weil ich dachte, dass aus dir was wird. Du hast es verkackt, also habe ich mich verbessert.“
    Mein Schock über diese neue Entwicklung verwandelte sich in Zorn. Finn hatte uns hintergangen. Er hatte Aeson verraten, dass wir kommen würden. Er hatte sogar versucht, dafür zu sorgen, dass Dorian und ich an verschiedenen Stellen kämpften. Um unsere Chancen zu unterminieren.
    Bevor ic h – oder sonst jeman d – noch merkte, was ich tat, ging ich zu der Stelle, wo der Wachsoldat meine Waffen hingeworfen hatte. Schwups, hielt ich den Zauberstab in der Hand. Ich berührte das Tor der Persephone und sagte die Bannworte. Finn blieb vor Verblüffung der Mund offen stehen, aber er war ein so schwacher Geis t – ein Handlanger eben, mehr nich t – , dass von Widerstand keine Rede sein konnte. Mein durch den Zauberstab gebündelter Wille stieß ihn den Pfad hinunter, den ich geschaffen hatte. Einen Moment später löste er sich auf, verschwand in der Unterwelt.
    Seine Verbannung änderte nichts an dem Schlamassel, in dem ich steckte, aber wenigstens fühlte ich mich jetzt besser.
    Jasmines Miene verfinsterte sich, ihre Augen wurden vor Feindseligkeit gegen mich zu Schlitzen. Herrgott noch mal. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Sie war doch bloß ein Kind.
    „Kleiner Personalabbau“, sagte ich.
    „Ich habe massig Leute.“
    Ich spürte Wasser anschwellen in der Luft, und ein Dutzend durchsichtige, katzenhafte Gestalten erschienen neben ihr. Sie erinnerten mich an Löwinnen, aber ihre Körper bewegten sich, als ob Wasser in ihnen wirbelte, dynamisch und ruhelos, direkt unter der durchsichtigen Haut. Ihre Augen glühten fast schon neonblau, und ihre Zähne und Klauen sahen bestimmt zehnmal schärfer aus als bei einer normalen Löwin.
    „Yeshin“, flüsterte Dorian neben meinem Ohr. „Noch mehr Wasserwesen.“
    Mir war klar, was er damit sagen wollte. Maiwenn hatte nichts mit dem Fachan oder den Nixen zu tun gehabt. Jasmine hatte sie mir geschickt; sie steckte hinter den Anschlagsversuchen. Sie hatte mich aus dem Weg schaffen wollen, damit sie die Einzige war, die diese verrückte Prophezeiung erfüllen konnte. Vielleicht hätte mich das wütend machen sollen, aber ich empfand vor allem Neid. Jasmine konnte Wasserbewohner herbeirufen und ich nicht.
    Die Yeshin bewegten sich geschmeidig auf mich zu. Geifer tropfte von ihren Fänge n – oder einfach nur Wasser? Einen Moment lang war ich handlungsunfähig. Dann war Kiyo neben mir, ein goldorangefarbener Schemen, und warf eine Yeshin zu Boden. Sie wälzten sich im Staub, hieben ihre Fänge und Klauen ineinander.
    Ich riss mich von dem Anblick los und suchte hektisch auf dem Boden nach meiner Pistole. Ich fand sie, warf das Magazin aus und wühlte in meinen Manteltaschen, bis ich eines mit Silberprojektilen fand. Währenddessen kamen vier Yeshin näher. Dorian wedelte mit der Hand, und eine kleine Staubwolke stieg auf und wirbelte den Kreaturen in die Augen. Mit der anderen Hand zeigte er auf mich und brüllte die Wachen an.
    „Hergehört, ihr alle! Ihr kennt eure Pflicht! Verteidigt sie!“
    Die Wachen rührten sich nicht von der Stelle, sahen nervös zwischen den Yeshin und mir hin und her. Dann trat ein Soldat vor und hob das Schwert. Er stieß einen Kampfschrei aus und griff die vorderste Yeshin an. Einen Moment später schlossen sich seine Kameraden ihm an.
    „Bleibt zurück, Majestät“, hörte

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