Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
rasch den Mantel aus. Im nachlassenden Licht raschelten dunkelgrüne Blätter, und in den Bäumen sangen Zikaden. Die Blumen hier waren nicht so zart wie im Vogelbeerland. Sie besaßen schwerere, dunklere Farben und rochen aufdringlich süß. Meine Hilfsgeister informierten mich, dass wir das Erlenland betreten hatten. Ich war heilfroh, dem Winter entkommen und unserem Ziel so nahe zu sein.
    Bis wir plötzlich wieder in dem Tal mit den rosa Bäumen waren. Im Vogelbeerland.
    „Was soll das denn? Gehen wir etwa im Kreis?“
    „Nein, Herrin“, sagte Nandi. „Das hier ist der Weg zu König Aeson.“
    „Aber wir haben das Vogelbeerland doch gerade verlassen. Wir müssen umdrehen.“
    „Nur, wenn Ihr gern mehrere Tage unterwegs sein möchtet. So lange würde der Körper Eures Freundes allerdings nicht überleben.“ Volusian deutete mit dem Kopf zu Wills ätherischer Gestalt.
    „Das ergibt doch keinen Sinn.“
    „Die Anderswelt liegt eben anders als eure“, erklärte Finn. „Das fällt einem erst auf, wenn man öfter hier war. Und am besten körperlich. Das Land faltet sich in sich selbst zurück, und manchmal ist der Weg, der weiter aussieht, der kürzere. Wir müssen hier noch mal durch, wenn wir zu Aeson wollen. Verrückt, aber so ist es nun mal.“
    „Klingt schwer nach Wurmloch“, brummelte ich und ging weiter.
    „Würmer reisen nicht auf diese Art“, sagte Nandi.
    Ich versuchte zu erklären, was ein Wurmloch war, dass manche Physiker die Theorie aufgestellt hatten, der Raum könnte sich knittern und falten, was es ermöglichen würde, durch diese Falten zu reisen und so schneller am anderen Ende anzukommen. Ich hatte kaum das Wort „Physiker“ ausgesprochen, da wurde mir klar, dass ich auf verlorenem Posten kämpfte.
    Bald kamen wir ins Eichenland, traten in eine atemberaubende Landschaft aus glühenden Orangenbäumen und verstreuten Blättern, die der grellorange Sonnenuntergang aufleuchten ließ. Hier war es anscheinend Herbst. Ich hätte schwören können, dass der Wind den Geruch von verbranntem Holz und Apfelwein mit sich trug. Mir fiel noch etwas anderes auf.
    „Hey!“ Ich blieb stehen und starrte zu den Bäumen hinüber. Dort war gerade eine schmale orange Gestalt vorbeigehuscht, mit leuchtend weißer Schwanzspitze. „Da war dieser Fuchs wieder. Jede Wette.“
    „Welcher Fuchs?“, fragte Finn. „Ich sehe keinen.“
    „Ich habe auch nichts gesehen“, fügte Will hinzu.
    „Nun hat meine Herrin endgültig den Verstand verloren“, sagte Nandi mit einem Seufzer.
    „Schon lange“, brummte Volusian.
    „In meiner Welt hat mich neulich ein Fuchs beobachte t … und jetzt habe ich wieder einen gesehen.“
    „Hier in der Anderswelt gibt es genauso Tiere wie bei euch“, sagte Finn. „War bestimmt nur ein Zufall.“
    „Tja, und wenn nicht?“
    „Na ja, dann könnte es ein Geisterfuchs sein. War er denn richtig groß? Manchmal sind das ganz schön e … “
    Volusian rief eine Warnung, und im nächsten Moment kamen Pferde durch die Bäume geprescht. Ich zog sofort meine Pistole und mein Athame und feuerte ohne Zögern auf den erstbesten Angreifer. Sie waren zu zwölft, Männer und Frauen, teils bewaffnet, teils nicht. Ihre Kleidung sah aus wie etwas, das man vielleicht bekam, wenn die Truppe aus Herr der Ringe auf einen Rave ging. Alle waren sie beritten. Bezaubernd archaisch.
    Der Mann, den ich getroffen hatte, schrie auf. Stahlprojektile und das Fleisch von Feinen vertragen sich nicht so besonders gut. Unglücklicherweise hatte er im letzten Moment die Position gewechselt, sodass ich ihn nur am Arm erwischt hatte. Im Augenwinkel sah ich Volusian in blauem Licht auflodern; hoffentlich kämpfte er auf meiner Seite. Einer der Reiter stürzte sich mit einem Kupferschwert, das vor Magie glühte, auf mich. Mein Eisenathame fing es ab, und für einen Moment standen wir da und blockierten uns gegenseitig. Das Eisen als Wahrzeichen der Technik wehrte sich gegen das Metall, das es verdrängt hatte, aber am Ende war die Magie stärker. Von ihr war einfach mehr vorhanden, und die rohe Gewalt des Schwertkämpfers kam noch hinzu.
    Er drängte mich zurück, und ich stolperte in jemanden hinein, den meine Hilfsgeister vom Pferd geholt haben mussten. Mit einer geschmeidigen Bewegung erlangte ich das Gleichgewicht wieder und stieß mein Athame nach dem Mann. Blut schimmerte durch sein Hemd, und dann verpasste ich ihm eins über den Kopf. Er wankte, und ein zweiter Treffer fällte ihn.
    Als Nächstes kam

Weitere Kostenlose Bücher