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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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eine Reiterin. Ich schoss ihr in die Brust, und sie wurde nach hinten gerissen. Unter ihrem Hemd sah ich eine lederne Rüstung und fragte mich, inwieweit sie den Treffer wohl abgemildert hatte. Ich zielte auf den nächsten Angreifer, aber dann rief eine Frauenstimme scharf:
    „Stopp, Menschenweib. Außer du willst, dass dein Freund stirbt.“
    Eine hochgewachsene Frau mit zwei langen schwarzen Zöpfen wies mit dem Kopf zu einem jungen Mann, der elegant einen Arm vorgestreckt hielt. Über der Handfläche schwebte Wills Geist. Er war von einem goldenen, zähflüssigen Glühen umgeben, sodass er aussah wie ein Insekt in einem Bernstein. Ich hatte keine Ahnung, was für ein Zauber das war, aber Will war eindeutig gefangen. Und in Gefahr.
    Verdammt. Genau aus diesem Grunde hatte ich nicht gewollt, dass er mitkam. Jetzt sah es ganz so aus, als ob er wirklich dafür sorgte, dass ich mit draufging.
    Ich sah mich um. Sieben Reiter waren verletzt, bewusstlos oder viel­leicht auch tot. Nicht schlecht dafür, dass wir nur zu viert waren. Ich schätzte unsere Chancen ab, die restlichen fünf auch noch zu erledigen. Meine Pistole war immer noch auf mein Ziel gerichtet.
    Die Frau bedachte mich mit einem schmalen Lächeln, als hätte sie meine Gedanken gelesen. „Du kannst ihn töten, aber dann ist dein Freund hin, bevor du noch geblinzelt hast. Und du ebenfalls.“
    „Spielt das eine Rolle? Ihr tötet uns ja sowieso. Da kann ich mir auch noch Gesellschaft in die nächste Welt mitnehmen.“
    Eine neue Stimme meldete sich: „Niemand schickt euch in die nächste Welt. Jetzt jedenfalls noch nicht.“
    Einer der vom Pferd geholten Reiter kämpfte sich hoch. Wahrschein­lich hatte einer meiner Hilfsgeister mit ihm gekämpft, denn ich kannte ihn nicht. Bloß kam mir irgendetwas an ihm vage bekannt vor. Weißblonde Haare hingen auf seine Schultern hinab, und er musterte mich aus eisblauen Augen.
    Langsam kam er näher. Auf seinem Gesicht breitete sich ein freches Grinsen aus. Ich hatte keine Ahnung, wer er war, und fragte mich, welchen taktischen Vor- oder Nachteil es brachte, wenn ich die Waffe nun auf ihn richtete. Stellte er die größere Bedrohung dar? Als er nur noch ein, zwei Meter entfernt war, leuchtete sein Gesicht auf, und er brach in dröhnendes Lachen aus.
    „Ich glaube es nicht. Ich glaube es nicht! Die Maus ist geradewegs zur Katze spaziert. Unfassbar.“
    Die schwarzhaarige Frau starrte ihn verärgert an. „Was faselst du da für ein Zeug, Rurik?“
    Er konnte sich kaum einkriegen. „Wisst ihr, wer das ist? Odile Dark Swan persönlich. Eugenie Markham, direkt vor unserer Haustür.“ Es durchzuckte mich, meinen richtigen Namen zu hören, obwohl mich das längst nicht mehr hätte überraschen dürfen. „Bei allen Göttern, damit hätte ich nie gerechnet. Ich habe erst vor einer Woche mit ihr gekämpft, und jetzt kommt sie her und bietet sich mir an.“
    „Wenn du es ein Angebot nennen willst, den Lauf meiner Knarre in den Hals gestopft zu bekommen, tja, dann tue ich das wohl.“ Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Du warst das. Du bist der Eiselementar aus dem Hotel.“
    Er deutete eine Verbeugung an. „Und nun werde ich zu Ende bringen, was ich angefangen habe. Mit Freuden sogar. Der Anblick deines nackten Körpers hat mich für einige Nächte bis in die Träume verfolgt.“
    „Ach ja? Das Einzige, an was ich mich noch erinnere, ist, wie leicht es war, dir in den Arsch zu treten.“
    Rurik grinste. „Du wirst dich an einiges mehr erinnern, wenn ich erst einmal mit dir fertig bin.“ Einige der Männer hinter ihm musterten mich mit neuem Interesse. Ich spürte, wie ich mich trotz meiner mutigen Worte versteifte.
    Die schwarzhaarige Frau bedachte Rurik mit einem angewiderten Blick. „Wenn du meinst, ich gebe dir hier freie Bahn für dein e … Perversionen, dann irrst du dich. Du bist genauso schlimm wie die anderen.“
    „Sei nicht so prüde, Shaya. Du weißt doch, wer sie ist.“
    „Das spielt keine Rolle. Du kannst sie später haben, wenn es der König so will, aber solange wir auf Patrouille sind, auf meiner Patrouille, wirst du gar nichts tun.“
    Das klang nicht gerade nach Solidarität unter Frauen, aber es war besser als nichts. Ich hatte mich darauf eingestellt, einen grausamen Tod zu sterben, aber doch nicht auf einen Gang Bang durch eine Horde Feine. Wills Sache war vielleicht verloren, aber wenn ich einen dieser Kerle erschoss, konnten meine Hilfsgeister wahrscheinlich ordentlich

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