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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war, und sah sich im Zimmer um.
    „Sie hat sie verbannt, Herr“, flüsterte der eine Geist.
    „Du bist wirklich tödlich, was?“ Der Elementar kam näher. „Ich dachte, diese sechs zu schicken wäre übertrieben. Dennoch. Ich glaube, sogar du hast deine Grenzen.“
    Ich grinste ihn höhnisch an. „Erzähl du mir nichts von Grenzen. Du kannst ja nicht mal in deiner vollständigen Gestalt hier rüberkommen.“
    Das hörte er gar nicht gern; ich sah es seinem tropfenden, schlammigen Gesicht an. Stärke war für Feine eng mit dem Stolz verknüpft. Dass dieser hier nicht vollständig überwechseln konnte, war sicher ein wunder Punkt. Mit meiner Vergewaltigung ließen sich zweifellos alle möglichen Defizite kompensieren.
    „Das spielt keine Rolle“, sagte er. „Wenn ich erst einmal den Thronerben des Sturmkönigs gezeugt habe, werden die Feinen über diese Welt kommen und die Menschenrasse zerschmettern.“
    „Zu viel im Alten Testament geschmökert, was? Nicht zu fassen, da benutzt du die Worte ‚zeugen‘ und ‚zerschmettern‘ in ein und demselben Satz.“
    „Ganz schön nassforsch. Aber das wird di r – au!“
    Ich bekam zwar meinen Oberkörper nicht frei, aber der Elementar war nahe genug, dass ich die Hüften drehen und ihm einen Tritt verpassen konnte. Ich hatte wie bei dem Grauen auf den Unterleib gezielt, aber stattdessen einen Schenkel erwischt. Die beiden Geister klemmten meine Beine ein.
    Der Elementar verengte die Augen. „Du machst es dir sehr schwer. Das hier würde um einiges leichter werden, wenn du dich ergibst.“
    „Da warte mal besser nicht drauf.“
    „Sie wird sich ergeben, Herr“, tönte der eine Geist. „Dort drüben auf dem Boden liegt ihre Mutter.“
    Ich erstarrte im Griff der beiden. „Rührt sie nicht an.“
    Der Elementar wandte sich ab und ging zu dem reglosen Bündel hinüber, das meine Mom war. Er bückte sich und hob sie beinahe zärtlich auf. „Sie lebt noch.“
    „Lass sie in Ruhe, du Scheißkerl!“, brüllte ich. Ich wehrte mich dermaßen, dass es sich anfühlte, als ob mir gleich die Arme abrissen.
    „Lasst sie frei“, befahl er.
    „Aber, Her r … “
    „Lasst sie frei. Sie wird nichts tun, weil sie genau weiß, was geschieht, wenn sie auch nur einen Schritt in meine Richtung macht.“ Seine schlammige Hand glitt zu Moms Kehle hinauf und hinterließ eine schmutzige Spur dabei. „Dann breche ich ihrer Mutter den Hals.“
    Die Geister ließen mich los. Ich rührte mich nicht von der Stelle.
    „Ich mach dich kalt.“ Meine Stimme war heiser vom Würgen und vom Schreien. „Ich reiß dich in Stücke und schick dich zur Hölle.“
    „Unwahrscheinlich. Nicht wenn du willst, dass sie am Leben bleibt. Komm“, sagte er zu einem seiner Lakaien. „Nimm sie. Sobald Odile Dark Swan auch nur einen bedrohlichen Eindruck macht, tötest du diese Frau.“
    „Odile Dark Swan macht immer einen bedrohlichen Eindruck.“ Der Geist sagte es ganz nüchtern, ohne jeden Sarkasmus. Anscheinend besaßen die Hilfsgeister dieses Elementars ebenso viel Sinn für Humor wie meine.
    „Du weißt, was ich meine“, herrschte der Elementar ihn an. Er kam näher, bis uns nur noch wenige Zentimeter trennten. „Also. Ich werde dich am Leben lassen. Ich werde deine Mutter am Leben lassen. Du musst nur stillhalten, während ich das tue, wozu ich gekommen bin. Anschließend werden wir uns im Frieden trennen. Hast du verstanden?“
    Zorn und Wut tobten in mir, und in meinen Augenwinkeln brannten Tränen. Ich wollte ihm die Augen auskratzen. Ich wollte ihm so lange zwischen die Beine treten, bis niemand mehr sagen konnte, ob er Männlein oder Weiblein war. Ich wollte ihn als einen Haufen Körperteile zu Persephone schicken.
    Aber ich hatte Angst. Schreckliche Angst, dass sie meine Mutter umbrachten, sobald ich nur falsch blinzelte. Sie hing schon jetzt nur noch wie eine Lumpenpuppe in den Armen dieses Geistes. Soweit ich wusste, konnte sie schon tot sein, aber irgendetwas sagte mir, dass sie noch lebte. Solange diese Chance bestand, durfte ich nichts riskieren.
    Also nickte ich mein Einverständnis und spürte, wie mir dabei eine Träne aus dem Auge lief.
    „Gut.“ Er atmete aus, und mir wurde klar, dass er genauso viel Angst vor mir hatte wie ich vor ihm. „Also dann. Ausziehen.“
    Galle stieg mir in die Kehle. Ich bekam schon wieder nicht genug Sauerstoff, als ob die Luft um mich herum dick und schwer war. Noch eine Träne schlüpfte mir aus dem Auge, und ich zog langsam die

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