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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Lachen. Ich kam mir vor wie in einer Szene aus Alice im Wunderland . Da ich nicht solche Skrupel hatte zu gewinnen, spielte ich normal und gewann trotz meiner schmerzenden Muskeln und meiner fehlenden Übung mit Leichtigkeit.
    Dorian hätte gar nicht zufriedener sein können. Er klatschte in die Hände und lachte. „Ach, vorzüglich. Das war das beste Spiel seit Jahren. Jetzt werden diese Schafe gar nicht wissen, was sie machen sollen.“ Er sah zu seinen Spielpartnern und winkte sie zum Haus. „Geht, geht, euer Schäfer ist eurer überdrüssig.“
    Ich sah ihnen hinterher. „Ihr behandelt sie nicht gerade mit Respekt.“
    „Weil sie keinen verdienen. Habt Ihr gesehen, wie grotesk sie sich während des Spiels aufgeführt haben? Nun stellt Euch einmal vor, das wäre jede Sekunde so, an jedem Tag Eures Lebens. Genauso fühlt es sich an, ein König zu sein, an einem Hof unter Höflingen zu leben. Ihr könnt froh sein, dass Ihr noch keinen echten Thron habt. Dann ist alles nur noch geziertes Getue und Gruppendenken.“
    Fast war seiner unbeschwerten Stimme ein Hauch Bitterkeit anzuhören. Fast.
    Eine Bedienstete reichte mir meinen Mantel, und Dorian richtete das Wort an sie und zwei Wachen. „Lady Markham und ich werden nunmehr einen Spaziergang durch den östlichen Obstgarten unternehmen. Angesichts der Tatsache, dass sie sich für Kampfkleidung entschieden hat, denke ich mir, dass sie gern allein mit mir sprechen möchte. Folgt uns, aber in ausreichender Distanz.“
    Er wandte sich um, bot mir seinen Arm und führte mich einen der gewundenen Gartenwege hinunter, in einen üppigen Apfelgarten hinein. Auch hier hingen die Bäume voller Früchte. Noch mehr Äpfel lagen rund und rot auf dem Boden und warteten nur darauf, gegessen zu werden.
    Als wir außer Hörweite waren, sagte ich: „Ich trage keine Kampfklei­dung, jedenfalls nicht an den Füßen. Letztes Mal, da trug ich Kampf­kleidung.“
    Er sah mich von der Seite an. „Wenn mich Frauen aufsuchen und so bezaubernd aussehen wie Ihr gerade, obwohl sie meine Gegenwart beim letzten Mal kaum ertragen konnten, dann geht es ihnen nicht ums Vergnügen. Dann wird es ernst.“
    „Ihr seid ein Zyniker.“
    „Ein Pragmatiker. Aber Vergnügen hin, Ernst her, es steht Euch.“ Er seufzte selig. „Wie sehr ich mir wünsche, unsere Frauen würden vermehrt solche Hosen tragen. Die Kriegerinnen tun es ja, wenn auch nicht annähernd so enge.“
    „Dank e … glaube ich.“
    Wir spazierten gemächlich dahin, während sich der Himmel orange und scharlachrot färbte.
    „Ich gehe also davon aus, dass sich seit unserer letzten Begegnung in anderer Hinsicht etwas für Euch geändert hat. Allein schon die Tat­sa­che, dass Ihr hier auf so angenehme Weise erscheint, deutet darauf hin.“
    „Ja.“ Ich kniff die Augen zusammen. „Wisst Ihr, es gefällt mir ganz und gar nicht, dass Ihr mir letztes Mal diese Gutenachtgeschichte vom Sturmkönig erzählt habt, obwohl Ihr genau wusstet, dass ich überhaupt keine Ahnung hatte, was Sache war.“
    „Gemein, durchaus. Aber auch sehr amüsan t – versetzt Euch nur mal an meine Stelle. Außerdem habe ich Euch damit einen gewissen Dienst erwiesen, Lady Markham. Euch fehlten notwendige Hintergrundinformationen.“
    „Sagt nicht Lady Markham zu mir. Es klingt seltsam.“
    „Irgendwie muss ich Euch nun einmal anreden. Unsere normalen Regeln der Etikette erfassen Eure Stellung nicht präzise. Ihr seid eine Königstochter ohne Königreich. Von königlichem Blut, aber keine Fürstin. Also rede ich Euch wie eine Adlige an.“
    „Schön, meinetwegen, aber bitte nur in der Öffentlichkeit. Oder Ihr bleibt bei Odile.“
    „Wie wäre es denn mit ‚du‘ und ‚Eugenie‘?“
    „Gut.“
    Schweigen senkte sich herab. Der Obstgarten schien ewig weiterzugehen.
    „Möchtest du mir jetzt sagen, warum du hier bist? Oder soll ich mir noch ein paar andere Anredeformen ausdenken, die wir diskutieren könnten?“
    Ich unterdrückte ein Lachen. Er gab sich gern extravagant und verrückt, aber ein Dummkopf war er nicht.
    „Ich muss dich um einen Gefallen bitten.“
    „Wie ich gesagt hab e – es wird ernst.“
    Ich blieb stehen, er ebenfalls. Er sah zu mir herunter und wartete geduldig. Seine Miene war freundlich und neutral. Mich überlief ein Zittern, als ein Luftzug durch die Bäume strich, und er nahm mir mei­nen Mantel ab und half mir hinein.
    Ich schlang die Arme um mich und war froh über den warmen Mantel. Außerdem war Frieren sowieso nicht

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