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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sexy.
    „Ich habe gestern einen Sturm heraufbeschworen.“
    „Ach, im Ernst?“ Er klang jetzt weniger leichtfertig und mehr berechnend. „Was ist geschehen?“
    Ich erzählte ihm die Geschichte in der Version, die auch Maiwenn und Kiyo kannten.
    „Was hast du dir dabei gedacht?“
    Im ersten Moment glaubte ich, er wolle mich kritisieren. So, wie wenn man etwas angestellt hat und die Mutter zu einem sagt: Bist du verrückt geworden? Was hast du dir dabei gedacht?
    „Wie ich mich dabei gefühlt habe? Was mir durch den Kopf gegangen ist?“
    Er nickte.
    „Keine Ahnung. Ich bin durch alle möglichen Gefühlszustände gegangen, denke ich. Als das Ganze losgin g … also, da hab ich mich ­eigentlich gefühlt wie bei jedem Angriff. Habe mir mein Vorgehen überlegt und auf eine Verbannung hingearbeitet. Aber als meine Mutter dann mit hineingezogen wurd e … da ging das nicht mehr.“
    „Und als Corwyn dich in der Falle hatte?“
    „Wer?“
    „Der Elementar. Er gehörte zu Aesons Leuten. Die Geister, die du verbannt hast, haben nach ihrer Rückkehr einiges erzählt, wobei seinen Teil der Geschichte zugegebenermaßen niemand kennt; du hast ja keine Zeugen hinterlassen.“
    „Ich hatt e … Angst. Ich fühlte mich schwach. Hilflos.“
    „Du machst mir nicht den Eindruck, besonders ängstlich zu sein.“
    „Doch, wirklich. Ich habe ständig Angst. Alles andere wäre dumm. Wie geht dieses Sprichwort noch mal? ‚Nur die Toten haben nichts zu fürchten‘? Oder hieß es ‚hoffen‘? Keine Ahnung. Hoffnung hatte ich da jedenfalls auch keine mehr. Ich dachte, dass ich absolut gar nichts mehr tun konnte.“
    „Also hast du das getan, was allein noch möglich war.“
    „Getan habe ich es nicht gerade. Nicht bewusst.“
    „Nein. Aber manchmal wissen unsere Seele und die verborgenen Teile unseres Geistes, was wir brauchen.“
    Er ging zu einem großen, Schutz vor dem Wind bietenden Ahorn hinüber. Vermutlich war auch dieser Baum bunt und schön, aber das konnte man in der fast vollständigen Dunkelheit nicht mehr sehen. Dorian nahm seine Robe ab, breitete sie auf dem Boden aus und setzte sich so hin, dass neben ihm Platz frei blieb. Ich setzte mich neben ihn.
    „Um was also möchtest du mich bitten, Eugenie?“
    „Das weißt du bereits. Man hört es deiner Stimme an.“
    „Hmm. So viel zu List und Schläue.“
    „Du musst mir beibringen, wie man diese Magie anwendet. Damit sie mich nicht wieder beherrscht. Ich möchte niemanden umbringen, wenn ich das nächste Mal ausflippe.“
    „Oder vielleicht doch. Also gezielt, meine ich.“
    „Kann sein.“ Mich überlief ein Zittern. „Keine Ahnung.“
    Er sagte zunächst nichts. Die Dunkelheit um uns herum vertiefte sich.
    „Was du mit Corwyn gemacht hast, ähnelt dem Totschlagen einer Fliege mit einem Ziegelstein, wo viel feinere, viel leichtere Methoden auch zum Ziel geführt hätten. Die Stürme, die du herbeirufen kannst, sind große und mächtige Waffen, keine Frage. Die Götter wissen, dass dein Vater sie effektiv einsetzen konnte. Aber ich glaube, du wirst fest­stellen, dass deine eigentliche Macht darin liegt, die feineren Elemente eines Sturms zu beherrschen. Ein Kind vermag Farbe auf eine Leinwand zu klatschen, ein Meister arbeitet mit feinen Pinselstrichen. Lerne die kleinen Dinge, und die Stürme werden wie Atmen für dich sein.“
    Ich holte tief Luft. „Dann kannst du es mir beibringen? Dann bringst du es mir bei?“
    Es war zwar dunkel, aber ich wusste, dass er wieder dieses lakoni­sche Lächeln aufgesetzt hatte. „Wenn jemand mir während unserer letzten Begegnung gesagt hätte, dass wir einmal dieses Gespräch führen würden, hätte ich ihn für seine Unverschämtheit auspeitschen lassen.“
    „Ich habe niemanden, zu dem ich sonst gehen könnte. Maiwenn hat sich angeboten, aber sie hat nicht di e … “
    „Du hast mit Maiwenn gesprochen?“ Sein Tonfall erschreckte mich. „Wann?“
    „Nach dem Überfall.“ Ich erklärte ihm die Umstände unseres Treffens. Als er nicht reagierte, ging ich in die Defensive. „Daran ist doch nichts falsch. Im Gegenteil, es tut gut, jemanden auf meiner Seite zu wissen, der nicht will, dass ich schwanger werde und die Weltherrschaft übernehme.“
    „Und genau aus diesem Grunde solltest du ihr nicht trauen. Ich will, dass der Erbe des Sturmkönigs geboren wird. Also habe ich einen guten Grund, dafür zu sorgen, dass du am Leben bleibst. Sie nicht.“
    Mir fiel meine Überlegung wieder ein, dass Maiwenn viel

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