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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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der ich gekommen war, aber von meinen Leuten war nichts zu sehen. Eugenie , dachte ich, du bist echt ein blödes Stück Scheiße . Hinter Art tauchte jetzt der Feine auf, den ich verfolgt hatte. Er hatte noch zwei Kumpane bei sich – und alle trugen sie Uniformen, wie Jasmine sie beschrieben hatte. Sie waren mit Bögen bewaffnet, und ihre Hemden unter der Lederrüstung waren rot.
    »Roland hat mich gestern Abend angerufen und mir richtig ein Ohr darüber abgekaut, dass Sie sich so in die Angelegenheiten der Feinen hineinziehen lassen.« Art schüttelte amüsiert den Kopf. »Ich frage mich, was er gesagt hätte, wenn er richtig Bescheid gewusst hätte … Eure Majestät.«
    Ich war total am Ende und konnte kein bisschen Magie mehr aufbringen. Aber ich war immer noch ein Mensch und verfügte über Werkzeuge des Menschen. Ich riss die Pistole hoch. Ich musste ihn so lange ablenken, bis meine Leute kamen. Verdammt. Ich hätte nicht einfach diesen Hügel rauflaufen dürfen, auch wenn ich klug genug gewesen war, mir Verstärkung mitzunehmen. Nun war die Frage, ob der Rest meiner Leute merken würde, dass ich nicht mehr da war. Normalerweise konnte ich kaum aus dem Schlosstor treten ohne ein Dutzend Leute im Schlepptau.
    Art schnalzte missbilligend. »Würden Sie das wirklich tun? Würden Sie wirklich jemanden von Ihrem Volk töten? Wobei … gehören wir überhaupt zu demselben Volk?«
    Auf einmal erfüllte Magie die Luft – vertraute Magie. Schamanenmagie. Sie hüllte mich ein wie Nebel, dicht und schwer. Ich kümmerte mich nicht länger um Art, sondern fuhr zu der Stelle herum, wo Worte intoniert wurden – Worte, die ich im Schlaf hätte aufsagen können. Abigail stand dort, einen Zauberstab in der Hand.
    Und Gott stehe mir bei, sie verbannte mich gerade .
    Ich spürte, wie ihr Willen gegen den meinen drängte – genau auf diese Weise hatte ich vorhin mit dem Dämonen gerungen. Die Welt um mich herum riss auf, und ein Wirbel begann meine Essenz an sich zu reißen. Ich kämpfte dagegen an, kämpfte mit jeder Unze Kraft, die ich noch besaß – aber damit ließ sich nichts mehr ausrichten.
    Wenn es darum ging, von der einen Welt zur anderen zu reisen, waren Kreuzwege und Tore die Mittel der Wahl. Sie sorgten für einen glatten Übergang. Oder man konnte reisen, wie ich es oft tat: indem man etwas von seiner Essenz in einen Gegenstand gab; dann konnte die eigene Seele nirgendwo anders hingezogen werden als zu diesem Anker.
    Und ganz selten, wenn man über die entsprechende Kraft verfügte, konnte man gewaltsam ein Tor aufreißen und sich in die andere Welt hinüberzwängen. Das wurde nicht empfohlen. Es tat höllisch weh. Und im Grunde war eine Verbannung genau dasselbe – nur dass man sie sich nicht aussuchen konnte. Jemand anders riss einen aus der Welt heraus und stieß einen in die nächste.
    Ich spürte, wie sich das Gewebe dieser Welt öffnete, spürte den unaufhaltbaren Sog der Welt nebenan. Ich konnte nichts dagegen machen. Ich versuchte es. Ich schlug und trat um mich, ich kreischte, aber ich war zu schwach. Ich hatte das Gefühl, in tausend Teile zerschmettert und in einen Wirbelsturm gesaugt zu werden …
    … und dann war ich weg.

 
    Kapitel 22
    Ich wachte mit Kopfschmerzen auf, die noch schlimmer waren als nach dem Tequila-Absturz in der Nacht von Luisas Geburt. Ein Pochen malträtierte meinen Schädel mit gleichmäßigem Trommelschlag; dafür waren sämtliche anderen Sinne ordentlich getrübt. Über mir war langsam eine langweilig verputzte Decke zu erkennen. Übelkeit breitete sich in meinem Magen aus, und ich fürchtete schon, mich jeden Moment übergeben zu müssen. Genau wie letztes Mal, als ich so durch die Welten gebrettert war.
    Apropos Welten … wo war ich? Leicht rauszukriegen, wurde mir trotz aller Angeschlagenheit rasch klar. Ich war aus der Anderswelt gerissen worden; also musste ich entweder in der Unterwelt oder in der Menschenwelt sein. Die Tatsache, dass ich immer noch am Leben war, deutete auf Letzteres hin. Bloß wozu sollte Abigail mich – scheiße. Da kam sie, die nächste Welle Übelkeit. Ich kniff die Lippen zusammen und versuchte mich aufzusetzen, weil ich keine Lust hatte, an meinem Erbrochenen zu ersticken.
    Bloß kam ich nicht sonderlich weit. Meine Hände waren am Kopfende des Bettes festgebunden, auf dem ich lag. Nein, nicht festgebunden, sondern mit Handschellen fixiert. Mit richtigen schweren Handschellen aus Stahl. Trotzdem schaffte ich es, mich irgendwie aufzurichten,

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