Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
gesichert. Und mit Schlössern. Außerdem …« Ihre blauen Augen weiteten sich leicht. »Ich weiß ja nicht, wohin ich dann gehen soll … nicht in dieser Welt …«
    »Nach Hause«, sagte ich mit Nachdruck. »Du gehst nach Hause. Ich bringe dich hin.«
    Sie schüttelte traurig den Kopf. »Von hier gibt es kein Entkommen. Nicht einmal für Euch.«
    Ich sah sie verblüfft an. »Du weißt, wer ich bin?«
    »Ihr seid die Dornenkönigin. Die Tochter des Sturmkönigs. Ihr seid meine gnädige Herrin.« Sie neigte ehrerbietig den Kopf. »Und ich weiß, dass Ihr eine große Kriegerin und Magieanruferin seid. Aber wenn der Mann mit der roten Schlange sogar Euch einfangen konnte, dann besteht keine Hoffnung für uns. Moria hat versucht zu fliehen, und dort draußen ihr Leben gelassen.«
    »Moria ist geflohen. Sie lebt noch, und –« Ich brach ab.
    Warum hatte ich denn nur noch Grütze im Kopf? Warum ging mein Denken dermaßen langsam? Eine große Kriegerin und Magieanruferin. Ich brauchte meine Hände nicht, um hier herauszukommen. Ich hatte meine Magie. Eisen und Stahl hielten vielleicht Cariena auf, aber mich ganz bestimmt nicht, und inzwischen musste genug Zeit vergangen sein, dass sich meine Kräfte wieder erholt hatten. Ich versenkte mich und griff dann nach der Welt um mich herum aus, suchte nach Wasser und Luft, auch wenn ich mir noch nicht sicher war, was ich damit anfangen würde. Das Kopfende sprengen? Die Handschellen verrosten lassen? Wie sich herausstellte, konnte ich mir die Entscheidung sparen.
    Weil sich nichts tat.
    Ich spürte nichts. Ich fühlte mich … tja, menschlich. So, wie ich mich jahrelang gefühlt hatte, bevor mir klar geworden war, dass ich die Magie der Anderswelt anzapfen konnte. Ich war von ihr abgeschnitten. Mein Geist griff ins Leere aus.
    »Was stimmt denn nicht mit mir?« Es stieg richtig Panik in mir auf. »Meine Magie ist weg. Der Stahl dürfte eigentlich keinen Einfluss auf mich haben …«
    »Das ist nicht der Stahl«, sagte eine Männerstimme. »Das ist der Nachtschatten. Und ich glaube, du brauchst mal wieder eine Dosis.«
    Art kam hereinstolziert und sah so blendend aus wie immer mit seiner gebräunten Haut und dem Filmstarlächeln. Ich hatte nichts als Verachtung für ihn übrig und zerrte instinktiv an den Handschellen. Nachtschatten … Nachtschatten. Wo hatte ich das schon mal gehört? Bei Rurik. Er hatte mir geraten, eine Nachtschattentinktur für Jasmine herstellen zu lassen, um sie vollständig von ihrer Magie abzuschneiden. War jetzt mir so etwas verabreicht worden? Rurik hatte gesagt, dass sie äußerst wirksam sei, aber bei Leuten, in deren Adern Menschenblut floss, Benommenheit und Übelkeit auslösen würde. Auf einmal war mir klar, dass dieses Gefühl, betrunken und verkatert zugleich zu sein, nichts damit zu tun hatte, dass ich verbannt worden war.
    Es brachte nichts, diese Nachtschattengeschichte mit Art zu diskutieren, also kam ich gleich auf den Punkt. »Ich bringe dich um!«
    Art lachte dieses herzhafte, tiefe Lachen, das mich einmal sehr für ihn eingenommen hatte. »Bitte entschuldige, dass ich mir nicht vor Angst in die Hosen mache.« Er wandte sich an Cariena. »Geh und hol noch etwas Nachtschatten für Eugenie. Und sorge dafür, dass Isanna angezogen und reisefertig ist, wenn Abigail zurückkommt.«
    Cariena war praktisch aus dem Zimmer raus, bevor er noch ausgeredet hatte. »Ich fasse es nicht«, sagte ich. »Das stimmt wirklich mit dem Mädchenhandel in Sachen Elfen. Dabei habe ich diese Theorie für genauso abwegig gehalten wie Roland. Und jetzt stimmt sie wirklich. Wo soll diese Isanna hin? Bringt Abigail sie zu ihrem neuen Besitzer?«
    Er setzte sich und schlug die Beine übereinander. »So könnte man es wohl auch ausdrücken. Ich stelle es mir gern als ihr neues liebevolles Heim vor. Der Mann, der sie gekauft hat, freut sich schon sehr darauf, ihr alles zu zeigen.«
    »Du miese Ratte«, grollte ich. »Diese Mädchen zu verkaufen wie irgendwelchen Besitz.«
    »Passt doch. Und falls du dich dann besser fühlst, ich verkaufe sie nicht alle. Cariena eben … tja, wie soll man sagen, sie ist nicht hübsch genug, um einen guten Preis zu erzielen. Da ist es günstiger, sie für Hausbesuche hierzubehalten.«
    »Hausbesuche.« Mir wurde wieder übel, und diesmal hatte es nichts mit Nachtschatten zu tun. »Das heißt, du lässt sie als Nutte für dich arbeiten. Du verkaufst Sexsklaven und betreibst ein Bordell, und doch spielst du die ganze Zeit den heldenhaften

Weitere Kostenlose Bücher