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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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gesucht hatte: die Hausapotheke. Tylenol, Multivitamintabletten usw. Dahinter standen ein paar Flaschen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Das eine kannte ich nicht; es sah aus wie irgendwas fürs Herz. Das andere war Ambien, und ich lächelte. Viele Schamanen litten wie ich unter Schlaflosigkeit.
    Ich schüttelte eine Tablette aus der Flasche, überlegte, nahm noch eine zweite. Dann setzte ich Abigail auf und schaffte es, ihr die Pillen mithilfe eines Glases Wasser und einiger Fingerakrobatik den Hals hinunterzuschieben. »Rache ist verflixt schwierig«, sagte ich, als ihre Reflexe zu arbeiten anfingen und sie die Pillen ganz hinunterschluckte. So schnell würde sie nicht wieder aufwachen.
    Ich trat zurück in die Küche, wo alle drei Feinenmädchen standen und mich anstarrten. Cariena und Raina sahen ängstlich aus. Markelle dagegen wirkte trotz ihrer roten Wange, wo Abigail sie geschlagen hatte, sehr unternehmungslustig. Ich wies die drei an, Abigail in den Keller zu schaffen und in einem der Zimmer einzuschließen. Ich wusste nicht, durch welche Tür Art das Haus betreten würde, und durfte nicht riskieren, dass er seine Kumpanin auf dem Garagenboden vorfand. Wobei das kaputte Türfenster für den Fall, dass er durch die Garage reinkam, natürlich Hinweis genug war, dass etwas nicht stimmte.
    Bevor sie Abigail nach unten trugen, durchsuchte ich sie rasch nach Waffen. Fehlanzeige. Ich hatte weiterhin nur die Athame. Aber ich fand etwas anderes, das fast genauso nützlich war: einen Satz Schlüssel. An dem Ring waren mehrere Schlüsselchen für Handschellen und für die eisernen Armbänder, die die Mädchen trugen. Sobald sie Abigail verstaut hatten, befreite ich sie von diesen Dingern. Erleichtert rieben sich die Mädchen die Handgelenke, und ich wurde richtig wütend, als ich die Schwellungen und Rötungen sah, mit denen ihre Haut auf das Eisen reagiert hatte.
    »Damit dürftet ihr eure Magie zurückgewonnen haben«, sagte ich und griff zu Arts schnurlosem Telefon. »Die können wir gebrauchen, wenn wir hier rauskommen. Was für Fähigkeiten habt ihr denn?«
    Ich wählte Rolands Handynummer, und während des Klingelns beschrieben die Mädchen mir, was sie konnten. Cariena hatte ähnlich wie Shaya das Talent, Pflanzen beim Wachsen zu unterstützen. Raina konnte ein bisschen heilen. Markelle konnte Lichtstrahlen und -kugeln hervorrufen. Als Rolands Mailbox ranging, trennte ich die Verbindung und wählte als Nächstes Kiyos Nummer.
    »Mist aber auch«, fluchte ich. Die Kräfte der Mädchen würden uns kein Stück helfen. Und jetzt mal ehrlich: Das war auch kein Wunder. Ich an Leiths’ Stelle hätte mir als duldsame Sklavinnen auch lieber Mädchen mit möglichst geringen kampfmagischen Fähigkeiten ausgewählt.
    Kiyos Handy klingelte nur einmal, dann ging seine Mailbox ran, was bedeutete, dass es entweder abgeschaltet war oder er sich in der Anderswelt befand. Wenn Roland nicht ans Handy ging, war er höchstwahrscheinlich auch nicht zu Hause, aber ich musste es wenigstens versuchen. Bevor ich die Ziffern eintippen konnte, hörte ich vorn bei der Haustür das Geräusch von Schlüsseln. Ich drehte mich zu den Mädchen um.
    »Nach unten! Schnell!«
    Markelle machte ein Gesicht, als ob sie lieber oben bleiben wollte, aber ein strenger Blick von mir genügte, dass sie den anderen folgte. Gleichzeitig tönte Arts Stimme durch das Haus.
    »Abigail?«
    Ich bin mir nicht sicher, woran er gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte. Nach allem, was er wusste, hätte Abigail ebenso gut einfach unten im Keller beschäftigt gewesen sein können. Vielleicht war es eine Art sechster Sinn; jedenfalls hörte ich ihn zur Küche kommen. Seine schnellen Schritte hallten auf dem Hartholzboden. Mir blieben nur Sekunden, da konnte ich mir nicht erst wie bei Abigail ein Versteck suchen. Das Überraschungsmoment war jetzt meine größte Waffe. Kaum betrat Art den Raum, da stürzte ich mich mit der Athame auf ihn.
    Meine Chancen wurden im Wesentlichen dadurch erhöht, dass er sich in seinem Misstrauen zu sehr aufgerüstet hatte – mit einem Revolver in der einen Hand und einer Athame in der anderen. Seine vollgepackten Hände hinderten ihn daran, meine Attacke richtig abzuwehren, wobei seine starken Arme mehr als ausreichten, das Schlimmste zu verhindern. Aber ganz kurz kam ich an sein Gesicht heran, und es freute mich sehr zu sehen, dass er blutete.
    »Du mieses Stück Scheiße«, sagte er, und wir umkreisten einander in der Küche

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