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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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und suchten nach einer Lücke in der Deckung des anderen. »Wo ist Abigail?«
    »Die macht ein Schläfchen.« Ich schenkte ihm ein böses Lächeln und hoffte, dass ich mich fitter anhörte, als ich war. Dieser eine Vorstoß eben hatte mich schmerzhaft daran erinnert, dass ich nicht gerade in Höchstform war. Ich durfte ihn nicht wissen lassen, wie schwach ich war. »Keine Sorge. Du kannst dich gleich zu ihr legen.«
    »Ich wusste es. Ich hätte nie zulassen sollen, dass er dich hierlässt«, grollte Art. »Ich hätte dafür sorgen sollen, dass er dich wie ein Höhlenmensch an den Haaren in eure Dreckswelt schleift. Aber er hatte zu viel Angst, dass sie dich finden würden.«
    »Dafür ist es jetzt zu spät. Sie wissen längst, dass ich hier bin. Siehst du das Telefon? Ich hab eben angerufen.«
    Eine Lüge – aber eine effektive, wie sich herausstellte. Arts Blick huschte zu dem schnurlosen Telefon auf dem Küchenfußboden. Die Abdeckung war aufgegangen, als ich es fallen gelassen hatte, und der Akku hatte sich herausgelöst. Ich nutzte den Moment der Ablenkung und stürzte mich erneut auf ihn, brachte einen Tritt an. Er geriet mir nicht so kräftig wie normalerweise, vor allem, weil ich immer noch in diesem blöden Kleid steckte – aber es reichte, um Art aus dem Gleichgewicht zu bringen. Bloß war er immer noch stärker und schneller als ich. Er ließ die Athame fallen und packte mich mit der freien Hand, verdrehte mir schmerzhaft den Arm, damit ich ebenfalls meine Athame fallen ließ. In der anderen Hand hielt er immer noch den Revolver, aber er zögerte anscheinend, ihn zu benutzen.
    Am Ende war seine Hand zu kräftig, meine Finger öffneten sich und ließen den Dolch fallen, und ich war entwaffnet. Triumphierend schleuderte Art mich gegen den Küchenschrank und versuchte mich herumzudrehen, wahrscheinlich, um mir die Hände zu fesseln. Mir war eben ein Glitzern neben seiner Hosentasche aufgefallen, und ich nahm an, dass er Handschellen dabeihatte. Ich wehrte mich die ganze Zeit dagegen, herumgedreht zu werden, und da er nur eine Hand frei hatte, kam er nicht sonderlich gut mit mir zurecht.
    »Hör auf mit dem Quatsch, oder ich schieß dir den Schädel weg!«, rief er. »Niemand ist unterwegs, und das weißt du auch. Also benimm dich, oder Leith kann mir gar nicht mehr so viel bezahlen, dass ich dich am Leben lasse.«
    »Das bezweifle ich. Euer Mädchenhandel bringt euch jede Menge Geld ein. Das willst du doch wohl nicht so leichtfertig aufgeben?«
    »Es gibt genug andere Möglichkeiten, an Feinenmädchen ranzukommen«, ächzte er und versuchte immer noch, mich herumzudrehen und kampfunfähig zu machen. Unglücklicherweise war er nahe dran. Meine Kraft ließ rasch nach. »Es gibt genug Leute, die da mit einsteigen würden. Ich brauche weder Leith noch seine Mischlingshure dafür … ah!«
    Ich sah erst den Stuhl und dann Markelle. Es war derselbe, den ich dazu benutzt hatte, in die Garage einzusteigen. Abigail hatte ihn beim Hinausgehen beiseitegeschoben, und nun war Markelle herangeschlichen gekommen und hatte ihn Art über den Schädel gezogen. Nicht fest genug, um ihn k.o. zu schlagen, aber es reichte, dass er mich losließ und zurücktaumelte. Markelle machte sofort, dass sie wegkam, aber hinter ihr war er nicht her. Er sah wieder zu mir. Geschwächt oder nicht, ich musste diese Lücke in der Deckung nutzen, um ihn zu erledigen. Ich stürzte mich mit geballten Fäusten auf ihn und …
    Er schoss mich über den Haufen.
    Der Scheißkerl schoss mich eiskalt über den Haufen. Die Kugel traf mich in die rechte Schulter, und ich flog gegen die Küchenschränke zurück und ging zu Boden, während meine linke Hand instinktiv zu der Wunde flog, um die Blutung zu stillen. Art kam schnell zu mir, die Waffe zu Boden gerichtet. »Die nächste bekommst du ins Herz. Und jetzt dreh dich um, und leg die Hände hinter dem Rücken zusammen.«
    »Ich bin hier am Verbluten!«, fauchte ich. Meine Schulter brannte wie Feuer, und ich konnte den Arm nicht mehr bewegen. »Wie kampfunfähig kann ich denn noch werden?«
    Sein Lächeln war bitter. »Eugenie, du bist erst kampfunfähig genug, wenn du tot bist.«
    Ich sah Markelle wieder hinter ihm auftauchen. Ohne Stuhl jetzt, aber sie trommelte mit ihren Fäusten auf seinen Rücken ein und versuchte verzweifelt, ihn von mir wegzubekommen. Sehr edel von ihr, und es rührte durchaus mein Herz, aber am liebsten hätte ich sie angeschrien, verdammt noch mal ihren Arsch hier rauszuschaffen.

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