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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Vorhänge zur Terrasse hin, die ich von draußen so bewundert hatte, waren auch gar nicht mit Silberfäden durchwirkt, sondern mit Eisen.
    Die Garage grenzte an die Küche, genau wie Cariena gesagt hatte. Die obere Hälfte der Zwischentür bestand aus einem Fenster, das ebenfalls mit einem Eisengitter gesichert war. Ich drehte den Türknauf. Abgeschlossen. Von einem Schlüssel war nirgendwo etwas zu sehen, was bedeutete, dass ich es auf die harte Tour machen musste. Zunächst überprüfte ich noch mal die Küche und das Wohnzimmer und suchte nach irgendwas, das sich als Waffe benutzen ließ. An einem guten Tag hätte ich Abigail mit den Fäusten ausgeschaltet. Bloß war das kein guter Tag. In den Küchenschubladen fand ich nichts Schärferes als Buttermesser.
    Mit einem Seufzen ging ich wieder zur Garagentür. Besonders gut war das Gitter nicht festgeschraubt, eigentlich nur so, dass es nicht runterfiel. Was ja auch genügte, um die Mädchen von der Scheibe fernzuhalten. Ich packte es an beiden Seiten, sammelte meine Kraft, die hoffentlich ausreichte, und versuchte, es abzureißen. Einen Moment lang tat sich nichts. Dann brachen gleich alle Schrauben auf einmal aus dem Holz. Ich erstarrte und wartete ab, ob unten jemand etwas mitgekriegt hatte, aber anscheinend war das Ganze einigermaßen leise abgelaufen.
    Was als Nächstes kam, würde zwangsläufig mehr Lärm machen. Ich zog einen Stuhl zur Tür und schnappte mir dann einen kleinen Hocker, der offensichtlich dazu benutzt wurde, an die oberen Küchenschränke zu kommen. Er war aus Metall und einigermaßen schwer. Aber auch schwer genug? Ich stellte mich auf den Stuhl und schwang den Hocker gegen das Fenster. Jepp. Das Gewicht reichte. Mehr als die Hälfte der Scheibe platzte heraus. Ich schlug noch einmal zu, dann war der Rest auch weg, und ich kletterte durch das Loch in die Garage. Dabei stellte ich mich ein bisschen blöd an, weil ich einfach noch nicht wieder richtig in Form war. Aber ich schaffte es und zog mir auch bloß ganz wenige Schrammen und Kratzer an Armen und Beinen zu.
    Allerdings konnte es nur Sekunden dauern, bis Abigail hier war. Das Klirren des Glases konnte sie unmöglich überhört haben. Durch schmale Fenster fiel ein bisschen Licht in den Anbau. Ja, es war eine ganz normale Garage – nur dass ein Jaguar darin stand. Darum also parkte Art den SUV in der Auffahrt. Am liebsten hätte ich eine ordentliche Beule in die Tür getreten, aber dazu blieb keine Zeit. Ich musste schauen, was die Garage so hergab. Haufenweise Werkzeug. Säcke mit Dünger. Arts Gartenwerkzeug. Mein Blick blieb an einem schweren Schraubenschlüssel hängen, aber dann entschied ich, dass ich in meinem geschwächten Zustand etwas mit mehr Schmackes brauchte. Ich suchte mir im Werkzeugständer eine Schaufel mit schwerem Metallblatt und dickem Holzstiel.
    Aus dem Haus konnte ich jetzt Geschrei hören. Abigail würde nicht lange brauchen, um darauf zu kommen, wo ich abgeblieben war. Sie musste nur die Scheibe sehen. Heilfroh über die Dunkelheit, lief ich rasch zurück zur Tür und presste mich daneben so flach an die Wand, wie ich konnte. Das Schloss klickte, dann ging die Tür auf, aber niemand trat hindurch. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie Abigail draußen stand und nach mir Ausschau hielt.
    Nach mehreren endlosen Sekunden schob sich eine Hand mit einem Dolch – einer Athame – durch die Türöffnung, in Defensivhaltung, um zu verhindern, dass ich mich auf sie stürzte. Das war aber gar nicht meine Absicht. Ich wollte von hinten an sie heran. Sie machte langsam und vorsichtig einen Schritt nach vorn und sah sich um. Das musste ich ihr lassen: Sie kam nicht einfach reingebrettert; sie dachte sich, dass ich vielleicht neben der Tür lauerte. Und genau das tat ich ja auch gerade, als sie in meine Richtung guckte. Bevor sie noch reagieren konnte, traf ich sie mit der Schaufel seitlich am Kopf.
    Sie brach zusammen, und die Athame entglitt ihren Händen und klapperte über den Betonboden. Ich ging auf die Knie und schnappte sie mir. Die Schaufel ließ ich liegen. Abigail hatte Blut am Kopf, wo ich sie getroffen hatte, und ihre Augen waren halb geschlossen. Ich checkte ihren Puls. Sie lebte noch. Sie würde höllische Kopfschmerzen oder eine Gehirnerschütterung haben, wenn sie aufwachte – was in der nächsten Zeit aber nicht geschehen durfte.
    Ich ließ sie dort auf dem Garagenboden liegen und ging zurück in die Küche. Ich öffnete ein paar Schränke und fand, was ich

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