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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Ich liebe dich.«
    »Du liebst mich?«, knurrte ich. »Wenn man jemanden liebt, setzt man ihn nicht unter Drogen und vergewaltigt ihn!«
    »Das war keine Vergewaltigung. Habe ich dir je wehgetan? Dich geschlagen?«
    Einen Moment lang war ich dermaßen verblüfft, dass ich nichts sagen konnte. »Du … du meinst das wirklich ernst, ja? Du glaubst ernsthaft, dass du nichts Falsches getan hast!«
    »Es war die einzige Möglichkeit, dich umzustimmen … die einzige Möglichkeit, dich davon zu überzeugen, dass wir zusammengehören. Normal um dich zu freien hat nicht funktioniert. Auch nicht Mutters Versuch, dich zu entführen und ins Vogelbeerland –«
    »Ihr Versuch, mich zu was?«
    »Sie hat mit ihrer Magie die Kräfte verschiedener Tiere verknüpft und –«
    »Herr im Himmel! Sie war das?« Katrice hatte Yogi-Bär nach mir geschickt. Für ihren Sohn. Charmant. Girard hatte ihre Vorliebe für Waldtiere erwähnt, aber nicht, dass sie die Viecher kontrollieren konnte.
    »Hör doch«, schwafelte Leith verzweifelt drauflos. »Wir wären ein tolles Paar … das muss dir doch klar sein. Wir hätten zwei Königreiche. Du hast gesehen, dass ich dir mit deinem helfen konnte! Mit deiner Macht und meinem Einfallsreichtum –«
    »Einfallsreichtum?«, rief ich. Ich hätte gelacht, wenn das alles nicht so schrecklich gewesen wäre. »Du weißt doch überhaupt nicht, was das ist! Du hast ein kleines bisschen mehr technisches Verständnis als ein durchschnittlicher Feiner, aber ansonsten hast du doch alles von den Menschen abgekupfert. Und bezahlen mussten diese Mädchen dafür, mit ihrer Selbstachtung. Du hattest noch nicht mal so viel Mumm, welche aus deinem Volk zu entführen!«
    Wieder wünschte ich mir, wie schon bei den Vergewaltigungen, dass er aggressiver gewesen wäre. Diese Heile-Welt-mäßige, unechte Liebe war schlimmer. Sie machte alles, was er mir angetan hatte, nur noch schlimmer. Ich spürte, wie die Wut in mir aufstieg, der Zorn in mir raste. Ich konnte kaum sehen, so wütend war ich. Oder vielleicht lag es am Blutverlust. Auch die Luft fühlte sich komischerweise anders an, kälter. Eben war sie noch feucht und stickig, jetzt kühlte sie eindeutig ab. Nicht so extrem wie kurz bevor Volusian erschien, aber hier ging irgendwas vor sich, das ich nicht richtig benennen konnte.
    »Ich tue es nie wieder, ich schwöre. Wenn es das ist, was du möchtest; wenn ich dich damit glücklich machen kann und wir zusammenbleiben –«
    Er machte einen Schritt auf mich zu, und ich feuerte einen Warnschuss ab. Die Kugel flog knapp an seinem Arm vorbei und schlug hinter ihm in den Küchenschrank. Er blieb abrupt stehen und hatte nun überhaupt keine Farbe mehr im Gesicht.
    »Keine Bewegung!«, rief ich. »Denk nicht mal dran, mich anzurühren!«
    Ich konnte es immer noch nicht fassen; ich fasste es nicht, dass er so drauf war. Ich musste immer wieder daran denken, wie es im Bett mit ihm gewesen war, wie er sich geholt hatte, was er wollte, meinem Körper Gewalt angetan hatte. Wieder gab es diese leichte Veränderung in der Luft, und mir wurde klar, was das war. Der atmosphärische Druck. Keine Ahnung, woher ich das wusste, aber so war es. Der Druck fiel ab. Rasend schnell. Ozon trieb durch die Luft.
    »Ich lieb dich doch«, sagte er kleinlaut.
    »Du bist ein egoistischer, mieser kleiner Vergewaltiger«, erwiderte ich ruhig. »Und ich … ich bin die Dornenkönigin .« Kaum waren diese Worte über meine Lippen gekommen, da verstand ich plötzlich, was Dorian damit gemeint hatte, dass ich erst einmal selbst daran glauben musste, eine Königin zu sein. In diesem Moment glaubte ich es. Und jemand wie Leith tat so etwas nicht mit jemandem wie mir.
    »Ich bin die Dornenkönigin«, sagte ich wieder. Nun regte sich die Luft um uns herum, ließ die Vorhänge flattern und wehte ein paar Sachen von der Arbeitsfläche. »Und du wirst für das bezahlen, was du getan hast.«
    »Eugenie, hör auf. Nimm die Waffe herunter.«
    Ich hob den Blick von Leiths’ geduckter Gestalt, und diesmal lachte ich – aber es klang ziemlich erstickt. In der Küchentür standen Kiyo, Dorian und Roland. Meine Retter. Anscheinend hatte Art vorhin die Haustür offen gelassen, und nun konnte jeder einfach hier reinspazieren.
    »Herr im Himmel«, sagte ich. »Ihr kommt ein bisschen spät.«
    Es war Kiyo, der gesprochen hatte. Sein Gesicht war angespannt und besorgt. »Jetzt müssen alle dringend erst mal wieder runterkommen. Du hast ihn, Eugenie. Es ist vorbei. Steck die

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