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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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und eine kleine Erfrischung in mein Haus einzukehren.«
    »Oh, nun, das ist wirklich sehr freundlich, aber …«
    Shaya räusperte sich. Ich warf einen Blick zu ihr hinüber. Sie sah mich vielsagend an, sodass völlig klar war, was sie von mir wollte. Ich verzog das Gesicht und sah wieder zu dem armen, unterwürfigen Davros. Mist. Ich wollte eigentlich nur eines: endlich aus der Anderswelt raus. Und ganz bestimmt nicht irgendwo auf ein Tässchen Tee Halt machen. Mein Gesichtsausdruck muss gruselig gewesen sein, denn Davros erbleichte und senkte duckmäuserisch den Kopf.
    Ich seufzte. »Gern.«
    Bürgermeister hin oder her, allzu groß war Davros’ Haus nicht. Nur Shaya, Rurik und ich gingen mit ihm hinein, der Rest meiner Truppe machte es sich draußen bequem. Davros hatte noch einige Würdenträger des Dorfes mit eingeladen; außerdem waren seine Frau und zwei erwachsene Söhne dabei. Wir setzten uns um einen runden Eichenholztisch, während seine Frau uns Rotwein und süße Häppchen servierte, die mich an Baklava erinnerten. Ich nippte nur ein wenig an dem Wein, weil ich bei diesem Wetter keine Dehydrierung riskieren wollte.
    Ich war hier auch nicht besser im Plaudern als bei Maiwenn, aber zum Glück brauchte ich das ohnehin nicht zu übernehmen. Davros und sein Zirkel hielten das Gespräch am Laufen, und es drehte sich zumeist darum, wie froh sie waren, dass ich hereingeschaut hatte, was für eine Ehre es war, mich kennenzulernen, wie sehr sie hofften, dass ich mich an sie wenden würde, wenn ich etwas bräuchte und so weiter und so weiter.
    Darum war ich auch leicht geschockt, als Davros’ Frau plötzlich fragte: »Aber vielleicht, Eure Majestät, könntet Ihr uns sagen, wodurch wir Euer Missfallen erregt haben. Wir wollen alles tun, um es wiedergutzumachen und wieder in Eurer Gunst zu stehen. Alles.«
    Ich erstickte fast an dem Honigkuchen. »Wieso denn mein Missfallen erregt?«
    Die Dörfler wechselten Blicke. »Nun …«, sagte Davros schließlich. »Irgendetwas muss doch sein. Ihr habt dem Land eine Dürre auferlegt und uns unser Wasser und unsere Nahrung entzogen. Wir haben doch gewiss etwas getan, wodurch wir das verdient haben.«
    »Ihr müsst uns nur wissen lassen, was es ist«, warf jemand anders ein. »Wir werden alles tun, was Ihr verlangt, um diesen Fluch von uns zu nehmen.«
    Es war das Verblüffendste, was ich an diesem Tag erlebt hatte – und das wollte etwas heißen. Ich sah Shaya und Rurik Hilfe suchend an, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich darauf reagieren sollte. Einen Moment lang dachte ich schon, sie würden sich wieder heraushalten, aber dann sagte Shaya doch etwas.
    »Die Bürger haben ihre Existenz dem Land angepasst, wie es während Aesons Herrschaft gewesen ist, als es das Erlenland war. Dann hat es sich für Euch umgeformt, und nun gelten die alten Regeln nicht mehr. Ihre Feldfrüchte gedeihen in diesem Wetter nicht. Ihre Brunnen sind ausgetrocknet.«
    Ich starrte sie fassungslos an. Daran hatte ich nie gedacht, nicht eine Sekunde lang – wobei ich auch nicht besonders viel Zeit hatte, mir Gedanken über das Dornenland zu machen. Ich hatte den Großteil meiner Energie darauf verwendet, mir zu überlegen, wie ich ihm fernbleiben konnte. Ich sah Shaya an und fragte mich, wie lange sie schon Bescheid wusste. Ich hatte so meine Zweifel, dass ihr viel von dem entging, was hier lief. Ruriks abgewandtem Gesicht nach zu schließen wusste er auch längst davon. Beide kannten meinen Unwillen, mich mit irgendwelchem Königinnenkram herumzuschlagen. Also hatten sie mir die Einzelheiten erspart, während diese Leute Not litten.
    Ich wandte mich wieder an Davros. »Es ist kein Fluch, sondern bloß … keine Ahnung, die Art, wie das Land nun einmal ist. Also wie ich es haben wollte.«
    Sie sahen mich verdattert an. Ich konnte mir schon vorstellen, wie durchgeknallt das klang. Unter Aesons Herrschaft war das Land grün und üppig gewesen, voller Wälder und fruchtbarem Ackerboden. Warum sollte jemand, der bei Verstand war, es in eine Wüste verwandeln? Davros bestätigte es.
    »Aber dieses Land … in so einem Land kann man nicht überleben.«
    »Da, wo ich herkomme, schon«, sagte ich. »Ich bin in einem ganz ähnlichen Land aufgewachsen. Es geht den Leuten gut dort.«
    Nur dass sie auch über moderne Möglichkeiten der Bewässerung verfügten und sich alles kaufen konnten, was sie brauchten. Von Klimaanlagen ganz zu schweigen.
    »Wie das?«, fragte er.
    Was ich auf die Schnelle nicht

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