Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
und Davros fast einen Herzanfall. So etwas taten Königinnen nicht. Also trat ich zurück und sah zu, wie die Dörfler mit körperlicher Arbeit und Magie ein Loch aushoben. Als es zu tief zum Graben war, übernahmen zwei magisch Begabte. Selbst zusammengenommen kamen sie nicht an Dorian heran, aber trotzdem ging es jetzt schneller voran. Ganze Berge türmten sich auf. Schließlich hörte ich lauten Jubel. Wir beugten uns alle über den Rand und sahen in das Loch. Es war dunkel dort unten, aber langsam füllte sich der Boden mit schlammigem Wasser.
    Ich sah Davros an. »Könnt ihr hieraus einen Brunnen bauen?« Ich hoffte es sehr, denn ich hatte absolut keine Ahnung, wie man das anstellte. Irgendwie brauchte man große Steine und einen Eimer dazu, aber vielleicht war das auch nur ein naives Märchenbild.
    Er nickte eifrig. »Aber ja, Eure Majestät. Vielen Dank, Eure Majestät.«
    Anschließend war es fast unmöglich, mich abzusetzen. Jetzt war ich keine tyrannische Königin mehr, sondern eine Wundertäterin. Ihre Retterin war ich, eine großzügige und wunderbare Herrscherin, die ihrem Land Leben geschenkt hatte. Sie wollten, dass ich blieb und mit ihnen feierte, aber ich wollte davon nichts wissen und erklärte, dass ich bald mit weiteren Rettungsmaßnahmen für ihr Dorf zurückkehren würde. Ich hatte zugegebenermaßen keine Ahnung, wie die aussehen sollten, aber dieses kleine Detail zu erwähnen, hätte die Stimmung doch sehr gedämpft.
    Als wir endlich aufsaßen und losreiten konnten, zog mich jemand am Schuh. Zu meiner Überraschung sah ein Mann mittleren Alters zu mir nach oben. Neben ihm stand eine gleichaltrige Frau.
    »Wie könnt ihr es wagen, die Königin zu berühren!«, keuchte Davros. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, fürchtete er ernsthaft, dass ich ihr Dorf dem Erdboden gleichmachte.
    Ich winkte ab. »Ist schon gut.«
    Der Mann, der mich am Bein gezogen hatte, sah mich flehentlich an. »Bitte, Eure Majestät. Meine Frau und ich wollen Euch um einen Gnadenakt bitten!«
    »Das heißt, um einen Gefallen oder eine Wohltat«, sagte Rurik hilfsbereit.
    »Ich weiß, was ein Gnadenakt ist!«, fauchte ich. Ich sah wieder zu den beiden nach unten und wollte noch nichts versprechen. »Worum geht es denn?«
    Der Mann legte einen Arm um seine Frau. »Wir haben gehört, dass Ihr eine große Kriegerin seid und zugleich viel Magie in Euch tragt.«
    »Und sehr freundlich und mitfühlend seid«, fügte seine Frau hinzu.
    »Und?«, fragte ich.
    »Und von großer Schönheit und …«
    »Nein!«, rief ich. »Ich meine, was wünscht ihr euch für einen Gnadenakt?«
    »Man hat uns unsere Tochter weggenommen«, sagte die Frau, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Bitte helft uns, sie wieder zurückzubekommen.«
    »Puh. Das geht vielleicht ein bisschen über meine Fähigkeiten. Was meint ihr denn mit weggenommen, ist sie entführt worden?«
    Die beiden nickten, und mich überkam das befremdende Gefühl eines Déjà-vu. Dieser ganze Anderswelt-Schlamassel hatte damit angefangen, dass ich in der Menschenwelt den Auftrag bekommen hatte, ein vermisstes Mädchen zu finden. Jasmine, wobei ich zu dem Zeitpunkt noch nichts davon geahnt hatte, dass sie eine halbe Feine und außerdem meine Schwester war. Sollte sich mein Leben denn nur noch um vermisste Mädchen drehen?
    Davros trat vor; er wirkte verärgert und peinlich berührt. »Eure Majestät, bitte achtet gar nicht weiter darauf, wenn sie Euch mit solchen Nebensächlichkeiten belästigen. Ihnen hat niemand die Tochter weggenommen. Sie ist zusammen mit ihrem Geliebten aus einem Dorf in der Nähe nach Highmore ausgerissen.«
    Ich sah zu Shaya und Rurik. »Was ist Highmore?«
    »Ist nicht Euer Ernst«, sagte Rurik trocken. »Ich dachte, Ihr kennt Euch aus.«
    Ich funkelte ihn an.
    »Eine Stadt«, sagte Shaya. »Die größte des Königreichs.«
    »Äh, wie jetzt? Ich besitze Städte?« Ich merkte, wie ich große Augen machte. Die verzweifelten Eltern ließen mich diese jüngste Erkenntnis nicht vertiefen.
    »Davros irrt sich«, sagte die Frau. »Unsere Tochter ist nicht weggelaufen. Sie wurde im Gebirge von Räubern entführt.«
    »Jeder weiß, dass es dort welche gibt«, fügte der Mann hinzu. Er starrte Davros an. »Räuber und ihre Ungeheuer. Selbst du kannst ihre Existenz nicht abstreiten. Sie treiben sich seit Jahren dort herum, und unsere Tochter ist nicht das erste Mädchen, das verschwindet.«
    Ich sah zu Davros. »Ist das wahr?«
    Er wand sich unter meinem

Weitere Kostenlose Bücher