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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Blick. »Nun ja, schon, Eure Majestät, aber solche Banditen sind nichts, worüber Ihr Euch Sorgen machen müsst, genauso wenig wie König Aeson früher.«
    »Moment mal. Aeson wusste, dass euch Räuber zusetzen, und hat nichts dagegen unternommen?«
    »Solche unbedeutenden Sorgen waren unter seiner Würde«, sagte Davros. Zu meiner Verblüffung schien er es ernst zu meinen.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich langsam. »Wenn sich ein Herrscher um so etwas nicht kümmert, dann frage ich mich, wozu er überhaupt da ist.«
    Ehrlich gesagt wollte ich damit ebenso wenig zu tun haben wie mit irgendwelchen anderen Problemen des Dornenlands. Aber die Erwähnung von Aeson regte mich auf. Dieser Kerl war ein rücksichtsloses Arschloch gewesen, und es kotzte mich an, dass er diese Leute einfach im Stich gelassen hatte. Das Einzige, was ich noch weniger sein wollte als eine Königin, war eine Königin von seinem Kaliber.
    Hinzu kam, dass mich diese Entführung genauso sauer machte wie damals die von Jasmine. Vielleicht lag es daran, dass ich selbst meine Erfahrung damit hatte, aggressiven Männern in die Hände zu fallen, aber ich hasste die Vorstellung, dass irgendein Mädchen eine Vergewaltigung oder Entführung erleiden musste. Dabei spielte es keine Rolle, dass diese Mädchen Feine waren und keine Menschen. Das Prinzip war dasselbe. Dass Räuber und Banditen junge Mädchen missbrauchten und Schwächeren auflauerten, musste ein Ende finden.
    »Ich werde Leute schicken, die sich um diese Räuber kümmern«, sagte ich schließlich. Hinter mir gab Rurik ein merkwürdiges Geräusch von sich. »Aber was eure Tochter betrifft, kann ich nichts garantieren.«
    Die Gesichter der beiden leuchteten auf, und sie warfen sich dankbar zu Boden. »Vielen Dank, Eure Majestät!«, rief die Frau.
    Ihr Mann schaltete sich ein. »Ihr seid wahrlich großmütig und großherzig und …«
    »Ja, gut, das ist wirklich nicht nötig«, sagte ich rasch. »Und zu knien braucht ihr auch nicht. Da macht ihr euch bloß schmutzig.«
    Wir waren erst ein Stück weit geritten, da beugte sich Shaya herüber. »Ihr habt heute viele Versprechungen gemacht.«
    Ich ließ mir das durch den Kopf gehen. Sie hatte recht. Ich hatte versprochen, ihnen bei der Nahrungsbeschaffung zu helfen und beim Wiederaufbau ihrer Infrastruktur und sie von den Räubern zu befreien. »Ja. Da ist was dran.«
    Sie sah mich ratlos an. »Und wie wollt Ihr das alles schaffen?«
    Ich sah mich um und stellte fest, dass die Leute am Straßenrand mich jetzt nicht mehr ausdruckslos oder ängstlich anstarrten. Sie schauten dankbar und bewundernd. Ich seufzte.
    »Das«, sagte ich, »ist eine gute Frage.«

 
    Kapitel 5
    Ich hatte definitiv vor, meine Versprechen auch zu halten, und fing am nächsten Tag in Tucson an, ein wild zusammengewürfeltes Sortiment von Waren zu besorgen, mit denen sich die Lage des Dornenlandes hoffentlich verbessern ließ. Zugegeben, viel machte es nicht her, aber irgendwo musste ich ja anfangen, und am Ende war ich doch ziemlich stolz auf meine Ergebnisse.
    Ich setzte mich gerade mit einem frühen Abendessen vor den Fernseher, als Kiyo hereinkam, in seinem weißen Tierarztkittel. Natürlich hoben sämtliche Tiere den Kopf oder gingen ihm zur Begrüßung entgegen. Wenn ich nicht gerade einen Teller Ravioli auf dem Schoß balanciert hätte, wäre ich aufgesprungen und in seine Arme gelaufen. Stattdessen schenkte ich ihm ein strahlendes Lächeln, das umso größer wurde, als ich sah, dass er einen Blumenstrauß mitgebracht hatte.
    »Ich wäre schon früher gekommen«, sagte er und warf den Kittel über einen Sessel. »Aber ich hatte Spätschicht.«
    »Hey, ist doch toll, dass ich dich überhaupt zu sehen kriege. Ich dachte, du wärest immer noch voll damit beschäftigt, Vater zu werden.«
    »Nee.« Er setzte sich in den Sessel gegenüber und legte den Strauß auf den Couchtisch. »Du warst super gestern, weißt du das?«
    »Wenn du mit super meinst, schäbige Klamotten anzuhaben und Feinenprinzen an der Nase herumzuführen … dann war ich super, ja. Wofür sind die?« Ich zeigte mit der Gabel auf die Blumen – lauter bunte Gerbera.
    »Braucht es denn einen Grund? Außer dass ich dich toll finde?«
    Ich schluckte das Stück Ravioli runter, das ich gerade gekaut hatte. »Na klar gibt es einen Grund. Es gibt immer einen. Darüber haben wir uns doch schon unterhalten.«
    Er bedachte mich mit einem trägen, gefährlichen Lächeln und stützte den Kopf mit der Hand auf. Seine

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