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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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knapp und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Königin Eugenie, darf ich Euch Ysabel vorstellen, eine meiner Untertanen im Eichenland. Sie hat nun schon einige Zeit in meinem … Schloss verbracht.« Das sollte wohl heißen, dass besagte Zeit vor allem in seinem Bett verbracht worden war.
    Ysabel verbeugte sich mit einem höflichen »Eure Majestät«. Aber als sie sich wieder aufrichtete, sah ich, dass ihr Blick alles andere als höflich war. Es lag ausgeprägte Feindseligkeit darin, und die galt mir. Das erstaunte mich schon ein bisschen, bis mir klar wurde, was es war. Eifersucht. Diese Frau war bis zum Wahnsinn eifersüchtig auf mich. Sie drängte sich enger an Dorian, besitzergreifend fast, und ließ ihre Hände über seinen Körper gleiten, wie es unter den Feinen ganz normal war.
    »Es ist mir ein Vergnügen«, sagte ich und ging weiter, da ich keine Lust hatte, mir anzusehen, wie sie Dorian befummelte. Falls sie mich eifersüchtig machen wollte, war ihre Mühe vergeblich. Dorian und ich waren fertig miteinander. Zwischen uns war nichts mehr und würde nie wieder etwas sein.
    »Dorians neueste Geliebte«, erklärte Shaya später.
    »Ja, hab ich mir schon gedacht.«
    »Soweit ich weiß, ist er bemerkenswert lange allein gewesen seit …« Sie beendete den Satz nicht. Seit Dorian und ich etwas miteinander gehabt hatten, meinte sie natürlich.
    »Wie lange ist denn bemerkenswert lange?«
    »Hm … mehrere Wochen.«
    »Mehrere Wochen seit unserer Trennung? Das ist lange?«
    »Für König Dorian? Ja. Ich glaube, sie ist die vierte seitdem, aber sie sieht den anderen dreien sehr ähnlich.« Shaya sah mich bedeutungsvoll an.
    Ich begriff nicht. »Ja, und?«
    »Alle hatten sie helle Haut. Und waren rothaarig. Violette Augen sind schwer zu finden, also musste er sich mit blauen begnügen.«
    Ich brauchte noch ein paar Sekunden. »Warte mal. Du willst damit sagen, Dorian hat sich Frauen gesucht, die genauso aussehen wie ich?«
    »Es könnte auch Zufall sein«, sagte sie diplomatisch.
    »Himmel«, sagte ich und stand auf einmal völlig neben mir. Hatte ich ihn wirklich dermaßen beeindruckt?
    Shaya machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich glaube, Ysabel kann Euch nicht sonderlich gut leiden.«
    »Den Eindruck hatte ich auch. Sie hat versucht, mich eifersüchtig zu machen.« Und für den Fall, dass es infrage stand, fügte ich hinzu: »Hat aber nicht geklappt.«
    »Wenn Ihr es sagt.« Aus Shayas Gesicht und Tonfall sprach reine Freundlichkeit.
    Ob sie mir glaubte oder nicht, konnte ich nicht sagen, aber es spielte auch keine Rolle. Ich kannte die Wahrheit. Ich war wirklich nicht eifersüchtig auf Ysabel und Dorian.
    Jedenfalls nicht sehr.

 
    Kapitel 4
    Wir brachen auf, sobald es die Etikette zuließ. Ich versuchte, mir Shayas Argument von den exzentrischen Königinnen, die einfach taten, was sie wollten, zunutze zu machen, aber das zog bei ihr nicht. Sie sagte, wenn wir nicht eine gewisse Zeit blieben, würde es so aussehen, als ob ich mich von Maiwenn einschüchtern ließe. Also musste ich ein bisschen länger aushalten, als mir lieb war, bevor wir uns schließlich in aller Form verabschiedeten. Kiyo war von einer Gruppe Gratulanten in Beschlag genommen, aber er sah auf, als ich ging, und lächelte. Bald , bedeutete er mir mit Lippensprache.
    Auf dem Rückweg herrschte gedämpfte Stimmung. Wir hatten es nicht mehr eilig, und meine Bedrücktheit färbte offenbar ab. Maiwenn und Kiyo zusammen zu sehen, hatte mir mehr zugesetzt, als ich zugeben wollte, und Dorian – das war noch einmal etwas ganz anderes. Im Moment wollte ich einfach bloß in meine Welt hinüberwechseln und mir im Schlafanzug schwachsinnige Fernsehsendungen ansehen. Mit einer ordentlichen Portion Eiscreme am besten.
    Während sich unsere Reise hinzog und wir ins Dornenland wechselten, wurde die Aussicht auf Eiscreme immer verlockender. Die Sonne ging bereits unter, aber der Sand und die Felsen strahlten immer noch Wärme ab. Sie hatten so viel gespeichert, dass die Temperatur selbst um Mitternacht noch nicht unter zwanzig Grad gefallen sein dürfte. Ich trug inzwischen wieder Shorts und Sonnenbrille und hielt die Hitze darum erneut besser aus als die anderen. Dorian hatte behauptet, dass mein Sommerkleid einen neuen Modetrend setzen würde; ich fragte mich, ob das mit den Shorts auch so sein würde.
    »Dort vorn kommt ein Dorf«, sagte Rurik leise.
    Das riss mich aus meinen Grübeleien. Tatsächlich verdunkelte eine kleine Ansammlung Gebäude den

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