Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
ausschließlich mit einem Blog bestritt, in dem er seine Ansichten über die Regierung, Aliens, Gedankenkontrolle, Genmanipulation und alles Mögliche andere spinnerte Zeugs ausbreitete. Er war wahrscheinlich der größte Paranoiker, den ich je kennengelernt hatte.
    Und außerdem war er Jasmines Halbbruder. Seinetwegen hatte ich versucht, sie aus der Anderswelt zurückzuholen, noch bevor ich auch nur vom Sturmkönig und der Prophezeiung wusste. Die Mutter der beiden hatte anscheinend einen ziemlich losen Lebenswandel geführt und ihren Mann ständig betrogen – sogar mit den Kriegsherren der Feinen.
    Bevor wir ins Haus eingelassen wurden, klickten ungefähr ein Dutzend Schlösser, fast genauso viele wie bei Will zu Hause. Die Frau, die uns öffnete, war sehr jung. Klein, pausbäckig, kurze braune Haare, eine rosa Cat-Eye-Sonnenbrille. »Ist sie das?«, fragte sie.
    Will lugte um die Tür. Er sah genauso aus wie letztes Mal: hellblonde Haare, die dringend mal wieder geschnitten werden mussten, Brille, käseweiße Haut. »Jepp.«
    »Wer ist der Mann?«, fragte die Frau misstrauisch.
    »Ihr Freund. Er ist cool. Kairo.«
    »Kiyo«, verbesserte ich. Ich hielt ihr meine Hand hin. »Sie müssen Trisha sein.«
    »Ich nenne mich lieber Ladyxmara72«, sagte sie. »Weil unsere Gesellschaft nämlich für die Regierung eh nur aus anonymen Gesichtern besteht. Außerdem heißt einer meiner World-of-Warcraft-Charaktere Ladyxmara72. Schon witzig, dass es in so einer virtuellen Gesellschaft ehrlicher und gleichberechtigter zugehen kann als in unserer. Obwohl …« Sie machte eine dramatische Pause. »Witzig ist es eigentlich gerade nicht .«
    Will blickte sie bewundernd an. Neben mir gab Kiyo ein ersticktes Geräusch von sich.
    Wir traten in ein Haus, das fast so abgedunkelt war wie Wills. Vermutlich machte sich Trisha – dass ich sie Lady sonst was nannte, kam gar nicht infrage – genauso viele Gedanken um emittierte Strahlung wie er. Aber bei ihr war es ordentlicher und stellenweise femininer; so passten zum Beispiel die Möbel zueinander, und Duftkerzen standen herum. Die Kerzen waren anscheinend selbst gemacht, zweifelsohne, damit sie nicht die Luft mit künstlichen Duftstoffen verpesteten oder damit keine Wanzen integriert waren, mit denen die Regierung Trishas Gespräche hätte abhören können.
    »Na schön«, sagte sie, als wir das Wohnzimmer betraten. Der Fernseher lief; eine Episode von Akte X war auf Pause gestellt. »Dann kümmern Sie sich jetzt also um die Aliens.«
    »Um die was?« Ich sah zwischen Will und ihr hin und her.
    »Die Aliens«, sagte sie. »Mein Haus wimmelt von ihnen.«
    Ich sah mich um und erwartete fast, E.T. auf dem Zweiersofa vorzufinden. Alles war leer und ruhig. »Ich verstehe nicht recht. Hat Will Ihnen nicht erzählt, womit ich zu tun habe?«
    »Wir wissen ja nicht genau, ob es Aliens sind«, sagte er hastig. »Aber irgendwas läuft hier.«
    »Natürlich sind es Aliens!«, rief sie, und er zog den Kopf ein. »Ich hab sie doch gesehen, als sie durch die Fenster geglotzt haben … genau wie in dieser Doku.«
    Da platzte ihm der Kragen. »Jetzt hör aber auf! Du weißt genau, dass das ein Fake war. Die Beweise sind erdrückend.«
    »Gar nicht! So etwas kann keiner fälschen, auf gar keinen Fall, denk doch nur an die …«
    »Ähm, Moment mal, bitte«, schaltete ich mich ein. »Sollten wir jetzt nicht besser übernehmen? Erzählen Sie mir von diesen … diesen Wesen. Haben Sie sie beide gesehen?«
    Sie nickten. »Sie sind klein und haben große Augen«, sagte Trisha auftrumpfend.
    »Aber sie tragen Jacketts mit Paisleymuster«, fügte Will hinzu. »Und sie erledigen nachts die Hausarbeit.«
    »Klingt doch gar nicht so übel«, sagte Kiyo leise. »Warum sie loswerden?«
    »Kobolde«, sagte ich nach kurzem Nachdenken. »Sie haben Kobolde.«
    »Es gibt keinen Planeten, der Kobold heißt«, hielt Trisha dagegen.
    Ich seufzte. »Zeigen Sie mir einfach Ihren Keller.«
    Trisha führte uns durch das Haus, und Will näherte sich mir unauffällig. »Ist sie nicht toll?« Ich schwöre, er war einer Ohnmacht nahe.
    »Ihre erste Freundin?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Instinkt.« Will zu einem Gespräch zu ermuntern konnte nach hinten losgehen, aber angesichts der Tatsache, dass er nie das Haus verließ und praktisch keine Sozialkontakte hatte, musste ich ihm die nächste Frage einfach stellen. »Wie haben Sie sie kennengelernt?«
    »In einem Forum. Wir waren beide in diesem Thread und haben uns immer weiter

Weitere Kostenlose Bücher