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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Diener uns bereitet hatten, kaum an. „Die Götter wissen, dass er nicht hierherkommen wird.“
    „Oder nach Tucson“, schlug ich vor, nachdem ich von der Andersweltversion einer Zimtschnecke gekostet hatte. Vielleicht konnte ich Tim das Rezept besorgen. „Zu meinem Haus dort kommt er bestimmt.“
    Dorian dachte nach. „Nein. Bring ihn dazu, in diese Welt zu kommen, in dein Reich, damit ihr so früh wie möglich aufbrechen könnt. Vor allem darfst du ihm auf gar keinen Fall die Möglichkeit geben, erst noch Maiwenn aufzusuchen und ihren Rat einzuholen.“
    Ich nahm noch einen Bissen und lächelte. „Meinst du, sie wäre eifersüchtig?“
    „Dieser Grund kommt an letzter Stelle.“ Er zählte es an den Fingern ab. „Denk daran– sie fürchtet dich. Uns. Sie würde das nicht als Beendigung des Krieges auffassen. Sondern als deinen Versuch ansehen, mehr Macht zu erlangen. Und wer weiß? Auch wenn die Krone für ihn keinen Nutzen hätte, vielleicht würde Maiwenn ihn ja dazu überreden, sie ihr zu bringen.“
    „Soweit ich weiß, ist sie nicht auf Macht aus. Außerdem– das Schwierige ist doch, die Krone zu erringen, oder? Wenn Maiwenn sie sich einfach nur in die Hand drücken lässt, bringt ihr das doch keinen Respekt ein. Falls das überhaupt geht mit dem In-die-Hand-Drücken… Ich dachte, die Krone kehrt an ihren Ursprung zurück, sobald sie nicht mehr bei demjenigen ist, der sie errungen hat.“
    Dorian antwortete nicht sofort. „Richtig. Aber damit hättest du die Krone auch nicht wieder. Und wir dürfen nicht vergessen, dass sie es ihm vielleicht auch schlicht deshalb ausredet, weil sie um sein Leben fürchtet.“ Dorians Tonfall legte nahe, wie absurd er diese Sorge fand. „Nein, du gibst ihm besser keine Gelegenheit, mit ihr zu reden. Lade ihn zu dir ein und bitte ihn um Hilfe– flehe ihn an, wenn es sein muss. Führe jeden Grund zur Eile an, der ihm einleuchtet. Dass der Krieg schnellstens beendet werden muss. Oder erfinde ein Ultimatum seitens der Geisterfrau.“
    Ich legte die Schnecke hin und füllte geistesabwesend mein Wasserglas. Langsam bekam ich bei der Sache ein komisches Gefühl. „Da ist aber eine ganze Menge Trickserei im Spiel.“
    „So geht es in der Politik eben zu. Im Krieg. Sogar in der Liebe. Und das Ganze wäre sehr hilfreich– mehr, als du dir vorstellen kannst. Wir müssen unser Vertrauen auf das alte Sprichwort stützen, dass der Zweck die Mittel heiligt.“
    Ich seufzte. „Na schön. Dann mache ich es. Wann?“
    „So bald wie möglich. Katrice muss sich gerade neu aufstellen. Das können wir ausnutzen.“ Diese aalglatte, berechnende Miene verschwand. „So ungern ich dich auch verliere.“
    „Hey.“ Ich griff über den Tisch und legte meine Hand auf die seine. „Sieh das doch nicht als ‚Mich-Verlieren‘ an. Ist doch auch nicht viel anders, als wenn ich ein paar Tage in Tucson bin.“
    Er verzog das Gesicht. „Aber deine alltägliche Arbeit in der Menschenwelt birgt keine solchen Risiken. Von Fetchen einmal abgesehen. Ich wünschte wirklich, du würdest meine Heiler einmal einen Blick auf diese Verletzungen werfen lassen, bevor du gehst.“
    Die genähte Schnittwunde juckte, aber die übrigen Verletzungen störten mich nicht. Ich bewegte probehalber den linken Arm. Er war steif, hatte aber den vollen Bewegungsradius. „Deine Heiler haben schon genug zu tun. Vielleicht kann sich Shaya ja darum kümmern.“ Sie verfügte nicht über die Fähigkeiten eines richtigen Heilers, aber ein bisschen was zusammenflicken konnte sie durchaus.
    Dorian gefiel das überhaupt nicht, aber er sagte nichts weiter. Wir beendeten das Frühstück und rekapitulierten noch einmal das Wenige, was er über den Weg zur Eisenkrone wusste. Ich wechselte meine Robe gegen meine normale Kleidung und ließ mir davor noch von einem seiner Diener den Rücken säubern und wieder verbinden. Meine Mutter wäre stolz auf mich gewesen, dass ich den Anordnungen des Arztes so brav Folge leistete.
    Wir wussten nicht genau, wo sich Kiyo gerade befand, ob hier oder in der Menschenwelt, aber Dorian sandte einen Boten mit einer entsprechenden Einladung an Maiwenns Hof. Niemand aus unseren Ländern würde auf ihrem Territorium mit offenen Armen empfangen werden, aber einem Boten gewährte sie bestimmt Zutritt und ließ es uns hoffentlich auch ausrichten, falls Kiyo gerade nicht in der Anderswelt war. Dann schickte ich noch Volusian zu Tim und Lara, damit er ihnen sagte, dass ich ein paar Tage wegbleiben würde

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