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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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zog mich wieder zurück, als seine Lippen mich suchten. Mit einem Grinsen richtete ich mich auf, soweit ich konnte, und ritt ihn hart, ließ ihn endlich die Erleichterung haben, nach der er gefleht hatte. Er bäumte sich auf, als er kam, hielt mich bei den Hüften gepackt, damit ich mich ihm nicht entzog, bevor er fertig war.
    Ab da waren wir, glaube ich, mehr oder weniger wieder zusammen. Die nächste Woche oder so verging in einem angenehmen Rhythmus. Ich sah Kiyo fast jeden Tag, und wir glitten in unsere alten Tagesabläufe zurück. Ich nahm, sehr zu Laras Erleichterung, wieder mehr Aufträge an, während Kiyo abwechselnd in der Tierklinik arbeitete oder in der Anderswelt war. Die Nächte verbrachten wir gemeinsam, entweder bei mir oder bei ihm. Mein Körper wusste langsam wieder, wie es war, mit ihm eine Beziehung zu haben, und mein Herz folgte langsam nach.
    Ich wechselte während dieser Zeit nur ein einziges Mal in die Anderswelt über, weil ich einerseits auf Abstand zum Dornenland bleiben wollte, aber andererseits neugierig war, was die Vorverhandlungen machten. Es gab mit Katrice kein Vorankommen. Ich war froh, dass es nicht zu Kampfhandlungen kam, aber die erhofften Friedensgespräche schienen weit entfernt. Was mich frustrierte.
    „Sie macht Schwierigkeiten“, erklärte Shaya auf meine Frage. Sie wirkte erschöpft, was verständlich war. „Das sind alles heikle Punkte. Sie erfordern Zeit.“
    Ich war ungeduldig, aber da sie das wohl besser beurteilen konnte als ich, beließ ich es dabei. Zu Hause in Tucson wurde ich in anderer Hinsicht regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht: durch Enrique. Ich musste ihm zugutehalten, dass er sich fast jeden Tag meldete und mir erzählte, was er getan oder herausgefunden hatte. Zunächst ließ er dabei jedes Mal durchblicken, dass er das Ganze weiterhin für Zeitverschwendung hielt. Dann, eines Tages, war es anders.
    „Ich glaube, Sie könnten recht haben.“
    Ich weiß nicht, wen das mehr überraschte: ihn oder mich. Ich hatte ehrlich gesagt schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass er überhaupt irgendwelche neuen Hinweise auftun würde, ob nun in Sachen Mord oder Selbstmord. Meine Finger krallten sich um den Hörer.
    „Womit? Dass jemand sie ermordet hat?“
    „Ja… Ich hab ein paar Sachen herausgefunden. Wussten Sie, dass Deannas Mann eine Freundin hat?“
    „Davon hat sie mir erzählt. Sie schien sich nicht daran zu stören, dass er jemand Neues hat.“ Ihr Tod war erst ein paar Monate her, sodass es nach meinem Geschmack zu früh dafür war, aber es ging gerade noch. Deanna zufolge hatte er vor ein paar Wochen angefangen, sich mit jemandem zu treffen.
    „Tja, aber er hatte schon jemand Neues, bevor sie tot war. Die Freundin? Sein Alibi.“
    Ich runzelte die Stirn. „Im Ernst?“ Deannas Mann war als Verdächtiger ausgeschieden, weil er eine glaubwürdige Zeugin für seinen Aufenthaltsort zum Zeitpunkt von Deannas Tod hatte vorweisen können. Er war im Büro einer Maklerin gewesen, die ihm gerade dabei half, ein Ferienhaus für seine Familie zu finden. „Vielleicht hat ihre Beziehung angefangen, nachdem Deanna gestorben ist…“
    „Nicht, wenn auf den Zeugen Verlass ist, den ich aufgetan habe. Es deutet außerdem einiges darauf hin, dass Deanna die Waffe nicht allein gekauft hat.“
    „Wenn das stimmt…“ Ich brachte den Satz nicht zu Ende. Dass jemand die Waffe, durch die er stirbt, selbst erworben hat, gilt als einer der sichersten Hinweise auf Selbstmord überhaupt. „Wenn Sie das beweisen können, dürfte der Fall wieder offen sein.“
    „Ja“, sagte Enrique nüchtern. „Ja, dürfte er. Ich melde mich.“
    Wir legten auf, und ich wünschte mir plötzlich, er verstünde sich auf seine Arbeit nicht ganz so gut. Wenn er mit der ganzen Sache richtiglag und das nötige Beweismaterial auftrieb… na ja, dann musste jemand Deanna die Nachricht beibringen, dass ihr Mann sie ermordet hatte. Und dieser Jemand würde ich sein. Im Augenblick glaubte sie, dass irgendein wahnsinniger Mörder es getan hatte, der jetzt hinter ihrer Familie her war. Wenn ich bloß daran dachte, wurde mir schon ganz anders.
    Während ich dort in meinem Zimmer saß, ließ eine Präsenz aus der Anderswelt meine Haut kribbeln. Für eine halbe Sekunde glaubte ich, Deanna würde hier ungerufen aufkreuzen– etwas, für das ich noch nicht bereit war. Ich hatte ihr im Wesentlichen eine Ansage à la „Rufen Sie nicht mich an, ich rufe Sie an“ gegeben. Aber denkste. Es war

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