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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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erledigen, was mir zu schwer erscheint.“
    „Richtig.“ Ich achtete darauf, Distanz zu halten. „Die Krone zu beschaffen war ein Kinderspiel. Darum bist du ja auch fröhlich mitgekommen.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Du weißt, dass ich mitgekommen wäre, wenn ich gekonnt hätte. Also habe ich das Einzige getan, was ich konnte: dafür gesorgt, dass du sie holst.“
    „Durch Lügen!“, entfuhr es mir. Ich bemühte mich um eine kräftige Stimme, in der höchstens Ärger mitschwang, aber mein Kummer klang ein bisschen durch. „Indem du ein abgekartetes Spiel mit Masthera austüftelst, in der Hoffnung, dass ich mehr Land für uns abgreife. Wieso verstehst du nicht, wie falsch das war?“
    „War es das denn?“ Er kam mir allmählich an Lautstärke gleich. Ich hatte nur selten erlebt, wie ihn Gefühle packten, und es war schrecklich und schön zugleich. „Glaubst du, unsere Untertanen sehen es als falsch an? Die Leute, deren Heime nicht mehr in Gefahr sind? Die Leute, die deswegen noch am Leben sind? Das hat die Krone ermöglicht, und du wirst es alles ruinieren, wenn du Katrice nicht in Gespräche zwingst. Und nicht nur das– wenn du nicht handelst, lässt du auch ungestraft, was Leith dir angetan hat.“
    „Oh, der wurde bestraft.“
    „Ja“, stimmte Dorian mir kalt zu. „Durch mich. Das hast du anscheinend vergessen, jetzt wo du wieder zu diesem Vieh ins Bett gehüpft bist.“
    „Kiyo hat damit nichts zu tun. Und was du getan hast, verpflichtet mich ja wohl nicht dazu, in einer Beziehung mit jemandem zu bleiben, der mich ständig manipuliert.“
    Dorian wandte sich ab, kehrte mir den Rücken zu. Irgendwie beleidigte mich das mehr als jeder finstere Blick. „Ich kann nur vermuten, dass das Menschenlogik ist. Frieden zu erreichen, indem man die Wahrheit dehnt, ist betrügerisch. Die größte Sünde der Welt. Aber Treulosigkeit ist moralisch und gerecht.“
    „Ist sie nicht! Und ich war nicht– ich habe dich nicht betrogen. Was mich anging, waren wir fertig miteinander. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte.“
    „Anscheinend, ja.“
    Ich wollte vor ihm keine Schwäche zeigen, aber der Punkt war, dass ich durchaus meine Zweifel hatte, ob es richtig gewesen war, in diesem Wald mit Kiyo Sex zu haben. Ich hatte dort ja selbst zwiespältige Gefühle gehabt. Ich hatte mich von meinen Impulsen lenken lassen und mithilfe einer verworrenen Logik gleichzeitig meine Lust und mein Bedürfnis nach Rache befriedigt.
    „Hör mal.“ Ich bemühte mich um Beherrschung. „Ich wollte nicht deine Gefühle verletzen–“
    Er wirbelte so heftig herum, dass es mir die Sprache verschlug. Ich hat keine Angst vor Dorian, nicht mit meiner Macht und hier in meinem Schloss, aber etwas in seinem Blick ließ mich zurückweichen. „Königin Eugenie“, sagte er förmlich. „Plagt Euch nicht mit meinen ‚Gefühlen‘. Ersatz für Euch in meinem Bett ist schnell gefunden. Ihr habt eine zu hohe Meinung von Euch, was das betrifft.“
    Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht, obwohl mir meine Vernunft lauthals sagte, dass es egal war. Ich hatte keinen Grund, mich dafür zu interessieren, was er trieb. Mich für ihn zu interessieren.
    „Ah ja“, machte ich im gleichen Tonfall. „Kann Ysabel ihre Fähigkeiten wieder gewinnbringend einsetzen?“
    „Ihre beachtlichen Fähigkeiten. Die Frage ist jetzt, ob du die deinen einsetzen wirst. Weise Katrice in ihre Schranken. Zwing sie in Verhandlungen, damit wir die Zugeständnisse bekommen, die uns zustehen. Hör auf, dich wie ein Mensch zu benehmen.“
    „Ich bin ein Mensch. Das vergisst du immer wieder.“
    Er musterte mich von oben bis unten, was mir die Gelegenheit gab, das auch mit ihm zu tun. Es ist dir egal, es ist dir egal , sagte ich mir immer wieder und versuchte beiseitezuschieben, wie sehr ich dieses attraktive Gesicht einmal geliebt hatte.
    „Nein“, sagte er schließlich, mit Verachtung in der Stimme. „Das kann man gar nicht vergessen. Du benimmst dich auch jetzt wie einer, indem du dich weigerst, das Richtige zu tun, nur weil ich es sage. Du nimmst nur eine andere Haltung ein, um mich zu ärgern.“ Er schritt zur Tür. „Wenn du nicht bald handelst, wirst du es bereuen.“
    Ich wollte nicht, dass er das letzte Wort hatte. Da ging es ihm auch wieder nur um Macht. „Soll das eine Drohung sein?“
    Dorian legte eine Hand auf den Türgriff und sah mich über die Schulter hinweg an. „Nein. Ich stelle keine Bedrohung dar. Aber Katrice. Und während du dich

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