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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Welt verfiel in eine behagliche Harmonie, als ich die Hände faltete und sie vorsichtig wieder auf meinen Bauch legte. Wieder antwortete mir ein Flattern, und mir wurde klar, dass ich, ganz egal wie radikal sich alles geändert hatte, gar nicht allein sein konnte.

Kapitel 8
    Ich war davon ausgegangen, dass es mir in meinem Exil am schwersten fallen würde, mich auf die neue Gegend und die neuen Leute einzustellen. Damit lag ich falsch. Wie sich herausstellte, wurde die Langeweile mein größter Feind.
    Die Reeds waren mir gegenüber auch weiterhin offen und liebevoll. Ich gehörte praktisch zur Familie. Evan löste sein Versprechen ein, mit mir zum Space Center zu fahren, und gab sich alle Mühe, mir auch noch andere interessante Sehenswürdigkeiten hier in der Gegend zu zeigen. Aber er konnte ja nicht ständig für meine Unterhaltung sorgen. Er hatte zwar noch Sommerferien, musste sich tagsüber aber um etliche häusliche Projekte und obendrein um einige ehrenamtliche Aufgaben kümmern. Genauso hatten Charles und Candace ihre Verpflichtungen, die sie auf Trab hielten. Abends holten sie uns immer eifrig alle zusammen, aber während der langen Tagesstunden war ich mir selbst überlassen.
    Verblüffenderweise hatte ich außerdem mit Neid zu kämpfen. Candace legte zwar eine frisch-fröhliche, bodenständige Art an den Tag und neigte dazu, mich übermäßig zu bemuttern, wenn sie zu Hause war, aber es zeigte sich rasch, dass sie keinen Spaß verstand, wenn es um ihre Arbeit als Schamanin ging. Manchmal hatte sie ein paar Fahrtstunden außerhalb von Huntsville zu tun, und ich erfuhr, dass es in dieser Gegend eine besonders große Aktivität von Gespenstern gab. Alte Geister taten sich schwer damit, ihre vertrauten Spukorte zu verlassen. Aus irgendeinem Grunde waren Feine und andere Wesen aus der Anderswelt hier kein großes Thema; darum benutzte Candace ihre Magie kaum einmal dazu, Kontakt zur Anderswelt herzustellen. Ihre Arbeit beschränkte sich hauptsächlich aufs Verbannen; also war sie eigentlich eher ein weiblicher Ghostbuster als eine Schamanin.
    Sie kam regelmäßig mit Schrammen und blauen Flecken nach Hause, die sie sich bei besonders schwierigen Gespenstern geholt hatte, und das nervte mich am meisten. Sie beklagte sich nie, weil es für sie einfach zu ihrer Arbeit mit dazugehörte, und Charles flickte sie jedes Mal geduldig wieder zusammen. Sie wurde mit allem fertig, was ihr in die Quere kam, aber jedes Mal, wenn sie mit einer Verletzung nach Hause kam, musste ich daran denken, dass wir diese Geister im Team wahrscheinlich erledigt hätten, ohne einen einzigen Kratzer abzukriegen. Ich brauchte meine gesamte Willenskraft dafür, den Mund zu halten und sie ihre Arbeit so machen zu lassen, wie sie sie immer gemacht hatte.
    Am Anfang hatte ich mich gefragt, ob Evan wohl wusste, womit seine Tante ihr Geld verdiente. Manchmal wurde der Schamanenberuf im Geheimen ausgeübt. Ich erfuhr bald, dass Evan nicht nur über ihren Job Bescheid wusste, sondern ihr sogar ab und zu half. Seine magischen Fähigkeiten waren ziemlich begrenzt, aber Candace hielt Verstärkung grundsätzlich für eine gute Sache. Auch ein großer Teil der hiesigen Bevölkerung wusste, was für einen Beruf sie hatte, und nahm Geister und das Übernatürliche als gegebenen Bestandteil des Lebens hin. Es war eine geschichtsträchtige Gegend, und viele Einwohner – vor allem diejenigen, die abgelegen wohnten – hatten mindestens eine Geistergeschichte auf Lager.
    Eines Nachmittags machte Candace früher Schluss und traf mich lesend auf der Veranda an. Ich versuchte mit wechselndem Erfolg, in ein Buch hineinzukommen, das ich mir besorgt hatte. Ich war schon seit Jahren in keiner Bücherei mehr gewesen, aber das schien jetzt genau die richtige Zeit dafür zu sein, diese Gewohnheit wieder aufzunehmen. Lesen war ein guter Zeitvertreib, wenn ich nicht gerade an einem Puzzle arbeitete, was noch ein altes und vernachlässigtes Hobby von mir darstellte.
    »Ich habe mich gefragt, ob Sie mir vielleicht mit etwas helfen könnten«, sagte sie und wischte sich Schweiß von der Stirn. Die Dürre lastete immer noch auf uns; eine weitere Sache, die mich nervte. Charles bewässerte fleißig seinen Garten, um ihn am Leben zu erhalten, und ich musste mich bremsen, um ihm nicht mit meiner Magie unter die Arme zu greifen. Ich hätte ihm stattdessen auch gern bei der körperlichen Arbeit des Gärtnerns geholfen, aber davon wollte er wegen meiner »anderen Umstände«

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