Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
nur Wichtigeres als das.
Sein Dad setzte sich an den Küchentisch, machte sich über seine Rühreier her und fragte Sam: »Was läuft da eigentlich zwischen dir und Madison?«
Sam wurde rot. Er hatte seinem Dad noch nichts von ihnen erzählt. Seine Mutter wusste es nur, weil sie die beiden erwischt hatte, als sie in seinem Zimmer geknutscht hatten. Zuerst war sie schockiert, doch dann wirkte sie erleichtert, dass die kleine Madison die erste Freundin ihres Sohnes sein sollte. Und nicht irgendeine andere (ein Flittchen?), die sie kaum kannte. Abends wurde dann ein peinliches Gespräch zwischen Sam und seiner Mom geführt . Es ging um Sex und um Verhütung. Im Gegensatz zu seinem Dad war Mom ziemlich locker, was diese Sachen anbelangte. Für Sams Geschmack schon etwas zu locker. Er hatte noch kein einziges Mal darüber nachgedacht mit Madison Sex zu haben. Naja, nachgedacht vielleicht schon, oder darüber fantasiert. Und wenn er ehrlich war, so fürchtete er sich auch ein bisschen vor dem ersten Mal. Genaugenommen hatte er nämlich keine Ahnung, was er da tun musste. Theorie und Praxis waren zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Aber er wusste ja auch nicht wie ein Zungenkuss geht und trotzdem hatte er es hinbekommen. Aber mit Sex war das was anderes. Das war viel komplizierter. Dazu müsste er Jake befragen. Er hatte zwar auch noch nie mit einem Mädchen Sex gehabt, aber immerhin sah er sich die Filme an, die sein Vater in einer Lade aufbewahrte. Sam fragte sich, ob sein Vater hinter seinen Medaillen auch eine Pornosammlung aufbewahrte. Er glaubte nicht, wollte es aber auch nicht herausfinden.
Sam unterbrach seine Mutter ab und zu bei diesem Gespräch mit »Mom, hör auf« und »Igitt«. Nach einer halben Stunde Sexgespräch mit seiner Mom, sagte sie aber schließlich: »Sam, vergiss das ganze schnell wieder. Das sollte keine Aufforderung sein, sondern lediglich eine Vorbereitung. Aber ihr seid für so etwas noch viel zu jung.« Dann fügte sie zu allem Überdruss noch hinzu, dass sie bis nach der Hochzeit gewartet hatte, bis sie mit seinem Vater geschlafen hatte. Sam wusste nicht, ob das tatsächlich der Wahrheit entsprach, oder ob sie das nur sagte, um ihn zur eisernen Jungfrau zu machen.
Sein Vater kaute und gab ihm mit der Hand ein Zeichen, dass er gefälligst antworten sollte, wenn er etwas gefragt wurde.
»Ich ... weiß nicht, was du meinst, Dad«, antwortete Sam verlegen.
Sein Dad schluckte hinunter und lächelte schief. Allem Anschein nach wusste er längst über ihn und Madison Bescheid.
Sam warf seiner Mutter einen anklagenden Blick zu.
»Er hat gefragt«, rechtfertigte sie sich.
»Gefragt? Du hast es mir erzählt, Gloria.«
Jetzt wurde seine Mom rot und verlegen, weil sie das Vertrauen ihres Sohnes missbraucht hatte.
Doch zu Sams Überraschung reagierte sein Vater ganz und gar nicht wie er befürchtete hatte, sondern grinste breit und schien sogar ein wenig stolz auf ihn zu sein. Das Warum interessierte ihn nicht. Hauptsache seine Eltern befürworteten es und hatten nichts dagegen. Sam fragte sich, ob Madisons Eltern auch davon wussten. Peter Franklin würde wahrscheinlich nichts gegen die junge Liebe haben, denn er mochte Sam und Sam mochte ihn, doch Lilly Franklin würde auf jeden Fall etwas einzuwenden haben. Das sagte ihm zumindest sein Gefühl.
Er würde Madison danach fragen. Vielleicht heute.
Als Sam fertig mit seinem Frühstück war, nahm er einen Lappen und wischte den Dreck vom Boden. Währenddessen hielten seine Eltern eine leise Diskussion am Frühstückstisch über die Streitereien der Franklins. Sie waren bedacht darauf, leise zu sprechen, doch Sam verstand jedes Wort. Er konnte hören, wie sein Dad Madisons Mom eine verfluchte Schlampe nannte. Seine Mom widersprach ihm nicht und pflichtete ihm sogar bei. So harte Worte waren ungewöhnlich für Gloria Coleman. Dann hörte er noch wie sie sagte, man vögle als verheiratete Frau nicht durch die Gegend und dass an ihrem Verhalten vermutlich der viele Alkohol Schuld sei. Dass Mrs. Franklin gerne mal einen über den Durst trank, war Sam schon einige Male aufgefallen.
»Alles wieder sauber, Mom«, sagte er und deutete auf die blitzblanken Stellen. Seine Mutter beäugte den Fußboden misstrauisch und sagte dann: »Sehr gut, Sammy. Und für das nächste Mal merkst du dir: Füße abtreten, bevor du ins Haus gehst, ja?«
Sam nickte.
Seine Mom lächelte und durchwuselte sein Haar.
»Hilfst du mir, das Picknick vorzubereiten?«
»Klar,
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