Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Mutter-Sohn-Gespräch über Sex und so.« Sam kicherte leise.
Sein Vater hielt kurz inne, fragte nicht weiter nach und sagte: »Na, wie auch immer. Ich fahr mal zu Frank.«
Sam half seiner Mom den ganzen Vormittag über das Picknick vorzubereiten.
Kapitel 23
Madison kniete am Boden der Küche und sammelte die Scherben der Vase auf, die ihre Mutter ihrem Dad nachgeschleudert hatte, als dieser aus der Tür gestürmt war.
Madison betrachtete jede einzelne Scherbe mit Wehmut. Die Vase war ein Hochzeitsgeschenk Peters an Lilly gewesen. Aus einer Zeit, als sie noch nicht gestritten hatten und glücklich waren. Und nun war sie nichts weiter als ein Trümmerhaufen. Genau wie die Ehe ihrer Eltern.
Dabei hatte sie sich so darauf gefreut, als ihr Vater gestern Abend nach Hause gekommen war und ihr mitgeteilt hatte, dass sein Kollege Bobby Wellington seine Nachtschicht übernehmen würde. Da war ihre Mom schon längst fort gewesen, unterwegs auf ihren sündigen Streifzügen durch die Nacht.
Peter Franklin war bereits seit zwanzig Jahren bei Lumber Jack Goldwin Industries beschäftigt, einer Holzverarbeitungsfirma an der Elwood Road. Neben den Mais- und Getreideverarbeitungsunternehmen in der Gegend, war Lumber Jack Goldwin Industries ein nicht unwesentlicher Arbeitgeber im County. Viele Bewohner Flagstaffs erhielten ihren monatlichen Scheck von dem Unternehmen.
Peter Franklin stammte aus einer langen Generation von schwer arbeitenden Männern, denen das Glück nie in den Schoß gefallen war. Jeff Franklin, Madisons Großvater, arbeitete bereits für Jack Goldwins Vater, dessen Name ebenfalls Jack lautete. Er hatte die Lumber Jack Goldwin Industries gegründet.
Flagstaff war umgeben von tausenden Hektar Wald, was sprach also dagegen, diesen wirtschaftlich nutzbar zu machen? Und was in Kansas, Texas oder Wisconsin funktionierte, müsste doch auch in Flagstaff, Nebraska funktionieren.
Jack Goldwin senior behielt recht. Das Geschäft florierte und eine große Zahl an Arbeitsplätzen wurde geschaffen. Peter Franklin gehörte bereits der zweiten Generationen von Goldwins Arbeitern an. Als der alte Goldwin starb, übernahm sein Sohn Jack junior den Laden. Jack junior war ein feiner Kerl, wie Madisons Dad stets sagte. Er bezahlte gut, war ein fairer Geschäftsmann und packte wenn notwendig selbst mit an. Seit der Betrieb expandiert hatte, war das aber nicht mehr oft nötig. Es war mehr als genug Personal vorhanden. Jack junior leistete sich sogar einen Stellvertreter, der die Geschäfte vor Ort führte, während er selbst die Filialen in Kansas und Missouri besuchte, um dort nach dem Rechten zu sehen.
Der leitende Angestellte, der für Peter Franklin und die anderen zuständig war, war niemand geringerer als Peters bester Freund Joe Coleman. Peters Meinung nach hätte es nicht besser kommen können. Doch teilten nicht alle diese Meinung. Lilly Franklin beispielsweise war auf die Colemans neidisch. Während die Nachbarn sich alles leisten konnten, musste sie sich damit begnügen, dass ihr Mann bloß ein einfacher Holzfäller war und sie in der alten Hütte hausen mussten, an der teilweise schon der Putz abfiel. Das führte zu einigen Streitereien und war nicht zuletzt der Grund für ihre nächtlichen Ausflüge. Die Mischung aus finanzieller und sexueller Unzufriedenheit, weil ihr Mann es einfach nicht brachte, seit er diesen kleinen Unfall mit dem Baumstamm hatte, das alles gepaart mit einer regelmäßigen Menge Alkohol, ließen die Ehe der Franklins langsam aber sicher den Bach runtergehen. Dass Peter Franklin alles in seiner Macht stehende tat, sie über Wasser zu halten und seine Frau immer noch über alles liebte, interessierte Lilly nicht im Geringsten. Ihre erste Affäre hatte sie mit Carl Pescott gehabt, einem führenden Rathausangestellten. Peter war wieder einmal bei einer seiner Doppelschichten, Madison schlief bereits und Lilly wollte einfach nur weg. Also fuhr sie in das Pink Flamingo, um sich noch einen Schlummertrunk zu gönnen. Carl Pescott, nicht attraktiv aber außerehelichen Aktivitäten durchaus nicht abgeneigt, bot sich als Vorspeise für ein zerstörerisches Menü geradezu an. Anfangs hatte Lilly Franklin noch ein schlechtes Gewissen gehabt, doch nach dem dritten oder vierten Mal, was das Wort Gewissen überhaupt bedeutete. Sie konnte ihre Seitensprünge gut verheimlichen, zumindest glaubte sie das. Sie war ja immer so diskret. Aber in einer kleinen Stadt wie Flagstaff lugten
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