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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Mom.«
    Auch das gehörte zu ihren Traditionen. Sam half gerne bei den Picknickvorbereitungen. Schon in jungen Jahren hatte er seine Begeisterung fürs Kochen entdeckt. Es machte ihm beinahe genau so viel Spaß wie es danach zu verschlingen.
    »Während ihr das Essen macht, werde ich zum alten Sussman fahren und Bier kaufen. Brauchst du was, Gloria?«
    »Nein, danke, Joe. Ich habe bereits gestern alles besorgt. Außerdem merke ich erst beim Kochen, ob ich nicht doch noch irgendwas brauche.«
    »Dann kannst du aber selber fahren«, meinte Sams Dad trocken. Und an seinen Sohn gewandt: »Was ist, Sam. Soll ich uns ein kleines Feuerwerk mitnehmen, wenn ich schon in der Stadt bin?«
    Sam zögerte. Sie hatten Feuerwerk bereits für ihre große Show besorgt, davon wussten aber seine Eltern natürlich nichts.
    Sein Vater hob fragend die Augenbrauen. Normalerweise brach immer ein Jubelsturm vom Zaun, wenn das Wort Feuerwerk ausgesprochen wurde. Sam zögerte schon viel zu lange mit seiner Antwort und lief Gefahr sich verdächtig zu machen.
    »Das wäre toll, Dad«, antwortete Sam endlich, mit so viel gespielter Begeisterung wie er aufbringen konnte.
    Sein Vater schien zufrieden. Er lächelte und sagte: »Dann werde ich dafür sorgen, dass Hanoi nicht in Vergessenheit gerät und uns was mit ordentlich Feuerkraft mitbringen.«
    »Bitte, Joe«, antwortete Sams Mom und verdrehte die Augen. »Du bist doch kein kleiner Junge mehr. Außerdem hasse ich es, wenn du mit den Raketen herumhantierst. Die Dinger sind gefährlich, und das weißt du. Erinnere dich was damals passiert ist.«
    »Das hat doch damit nichts zu tun. Das war damals ein Missgeschick, Herrgott. Ich gedenke damit nur den Männern, die ihr Leben für die Unabhängigkeit dieses wundervollen Landes gelassen haben.«
    »Ja, ja. Und das macht man mit gefährlichen Raketen, Böllern und literweise Bier. Was für eine tolle Kombination.«
    Joe Coleman machte eine Was weißt du schon davon- Handbewegung und ging ins Bad um sich fertig für den Einkauf zu machen.
    »Unser tapferer Colonel. Der größte Held, den dieses Land jemals gesehen hat«, flüsterte Mom und Sam kicherte.
    Während seine Mom rein gar nichts von Feuerwerken hielt, liebte sein Vater sie geradezu. Sam erinnerte sich noch genau an den Grund für Moms Abneigung gegen Feuerwerk. Er war damals noch ein kleiner Junge gewesen - also vor ein paar Jahren - und sein Dad hatte diese mächtigen Raketen, die aussahen, als hätte er das Waffenarsenal der US Army geplündert. An diesem 4. Juli gingen sie nach den Feierlichkeiten mit Sam nach Hause und warteten nicht auf die anschließende Party, weil ihr Sohn Sommergrippe hatte. Da Sam jedoch das Feuerwerk und die Parade um jeden Preis sehen wollte, und Gloria Coleman sagte »Aber nach der Parade gehen wir mit dem Jungen nach Hause, Joe«, sahen sie sich nur die offiziellen Feiern im Park an. Aber zuhause starteten sie dann eine eigene Party. Zumindest sein Vater. Joe Coleman hatte bereits einige Bier intus, wartete bis seine Frau im oberen Stockwerk verschwunden war und flüsterte Sam verschwörerisch zu: »Junge, in genau fünf Minuten blickst du aus dem Küchenfenster.«
    Sam nickte, dass er verstanden hatte.
    Während seine Mom ein Bad nahm, blickte Sam aus dem Fenster und sah seinem Vater bei den Vorbereitungen zu.
    Er holte die Riesenraketen aus dem Geräteschuppen - die muss er hineingeschmuggelt haben, als Mom nicht zuhause war, dachte Sam - und hisste die amerikanische Flagge an der Wäscheleine. Dad machte die Raketen startbereit, salutierte vor der Flagge, sang America the Beautiful und zündete das mächtige Feuerwerk. Sam stand der Mund offen, als die Raketen mit pfeifenden Geräuschen in den Himmel schossen und in einem Lichtermeer explodierten.
    Das muss man bis Lincoln gesehen haben, dachte Sam. Zumindest aber bis Elwood oder Lexington. Soviel steht schon mal fest.
    Dieses Feuerwerk war um Längen schöner als das offizielle im Park.
    Und dann geschah es. Nicht nur Sam, sondern auch seinem Vater blieb der Mund offen stehen, als eine der Raketen aus der Startrampe fiel. Kaum war die Lunte heruntergebrannt zischte sie in einem leicht horizontalen Winkel durch den Hintergarten, genau an Joe Colemans Kopf vorbei, durch die Wäschespinne, wo es ein Leintuch mitriss. Sam fand, dass dieses Leintuch wie ein Gespenst mit Düsenantrieb aussah, während sein Vater nur froh war, dass es ein Leintuch und nicht die Nationalflagge war. Die Geisterrakete prallte gegen die

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