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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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senkrecht auf und stellte sie neben sich.
    Jake war mit einhundertsiebzig Zentimeter recht groß für sein Alter und die Rakete war nur um zwanzig Zentimeter kleiner als er. Der Durchmesser an ihrer dicksten Stelle betrug gut und gerne zehn Zentimeter. Ein feuerspeiendes Monsterding.
    »Wow«, sagte Sam nochmals.
    »Wir haben die besten Raketen im ganzen Bundesstaat«, sagte Jake.
    Sam konnte es nicht erwarten, bis es endlich Abend wäre un sie die Raketen zünden konnten.
    »Komm, Chief. Lass uns die Sachen hinauf zu Dead Oak bringen.«
    Die Jungs nahmen jeweils einen Pack Raketen - es waren insgesamt dreißig - und die Sixpacks, sowie die Rolle mit der Zündschnur und die Stahlrohre, die als Abschussrampen dienen sollten. Dabei würde Isaacs Genie eine tragende oder besser gesagt zündende Rolle spielen. Er sollte die Dinger so aneinander reihen, dass sie in regelmäßigen Abständen losgingen.
    Mit einer Hand die Sprossen von Dead Oak zu erklimmen und dann noch eine Last mit sich zu schleppen, ließ die beiden nochmal richtig ins Schwitzen kommen.
    Sie verstauten die Sachen unter der Decke in der Ecke gleich neben den Comics.
    »Weißt du was ich bin?«, fragte Jake.
    »Ein Idiot?«
    »Selber Idiot. Durstig bin ich.«
    »Frag mich mal.«
    Die beiden blickten auf die Sixpacks.
    »Eine Flasche zu zweit?« Bevor Sam eine Antwort geben konnte, hatte Jake schon eine Flasche in der Hand
    »Jetzt schon? Bist du irre? Es ist erst Mittag.«
    »Ach komm schon, das haben wir uns verdient. Niemand wird was merken. Ich hab auch Pfefferminzbonbons dabei.«
    Sam ließ sich breitschlagen und willigte ein. Was soll´s, dachte er, ist doch nur ein halbes Bier. Was soll da schon passieren?
    Sie setzten sich an den Eingang des Baumhauses und ließen die Füße hinunter baumeln.
    Jake öffnete die Flasche und überließ Sam den ersten Schluck. Das flüssige Gold befeuchtete seine staubtrockene Kehle und schmeckte herrlich. Es war nicht sein erstes Bier. Die Freunde hatten schon des Öfteren heimlich Alkohol getrunken. Joshua war der einzige von ihnen, dem der Geschmack nicht unbedingt zusagte (er fand ihn zu bitter), trank es aber trotzdem. Nur um dazuzugehören.
    Jake nahm auch einen Schluck, wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab.
    »Das ist das wahre Leben«, sagte Jake. »Wir haben Bier, die Sonne scheint und die Welt liegt uns zu Füßen.«
    Die Jungs lachten, tranken ihr Bier. Plötzlich gab Sam Jake zu verstehen, dass er still sein sollte.
    »Was ist los?«, flüsterte Jake.
    Sam deutete nur mit der Hand Richtung Westen. Jake spähte hinaus und sah auf dem Feldweg, der von der Sampson-Farm am nördlichen Waldrand entlang führte, Jasper Sampson und seinen Hund Bullet kommen.
    »Scheiße, jetzt können wir unmöglich runter. Aber wir müssen bald los.« Jake tippte mit dem Zeigefinger auf seine Armbanduhr. Er hatte recht.
    Aber Jasper Sampson könnte sich fragen, woher die Jungs kamen und dann Dead Oak entdecken. Sie mussten ihn passieren lassen, erst dann konnten sie gefahrlos ihr Versteck verlassen.
    »Wo will er denn hin, Chief? Was denkst du?«
    »Vielleicht auch zu der Feier in die Stadt«, flüsterte Sam zurück.
    »Nee, sein Wagen steht doch da drüben«, antwortete Jake und zeigte mit dem Finger zur Farm. Jasper Sampsons Pick-up war als roter Fleck auf braunem Hintergrund zu erkennen.
    Der Alte war nur noch zwanzig Meter von Dead Oak entfernt. Bullet lief einige Meter vor ihm her und schnüffelte mit gesenkter Schnauze wie ein Spürhund den Boden ab.
    »Was meinst du? Schnappen die sich wieder ein Kind?«, flüsterte Jake und grinste.
    »Ach Quatsch. Du weißt so gut wie ich, dass das Schwachsinn ist. Wir sind schließlich keine kleinen Kinder mehr, dass wir noch an solche Horrorgeschichten glauben«, antwortete Sam.
    Sie hatten keine Angst vor Jasper Sampson, die Geschichten, die sich um ihn rankten, dass er ein kinderfressendes Ungeheuer sei, waren ihrer Meinung nach stark übertrieben. Klar, er war seltsam, aber waren das nicht alle menschenscheuen Einsiedler?
    Angst hatten die Jungs vor Bullet, dem Hund, eine Ausgeburt der Hölle. Er war zwar schon alt, vermutlich halb blind und taub, aber von seiner Gefährlichkeit hat der Rottweiler nichts eingebüßt. Sam hatte vor einiger Zeit etwas beobachtet, als Jasper Sampson Franks einen seiner seltenen Besuche abstattete. Bullet hielt er, wenn Leute in der Nähe waren, stets an der Leine. Eigentlich war es eine Kette. Eine einfache Leine hätte den Köter wohl kaum

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