Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Nase. Sie traute Jake einiges zu, aber das war selbst für seine Verhältnisse nicht normal.
»Was machst du eigentlich hier? Ich dachte du wärst bei den Colemans.«
»Falsch gedacht. Und um auf deine Frage zurückzukommen. Nein, ich habe das Foto nicht gemacht, um mich daran aufzugeilen.« Jake tat so, als müsse er kotzen.
»Aber du könntest was für mich tun. Das gilt auch für dich Randy.«
Randy sah zu Megan und zuckte die Achseln.
»Also gut, du kleiner Mistkerl. Was willst du?«
»Nächste Woche ist doch Independence Day.«
»Ja und?«
»Da werdet ihr für mich nach Lexington fahren in den einen Laden, wo wir mal mit Dad waren. Fire Rain, oder so ähnlich.« Jake hielt immer noch den Schläger in einem bedrohlichen Winkel.
Megan überlegte.
»Ja, Dad hatte dort das Feuerwerk für Granger gekauft, weil Carl Pescott sich den Fuß gebrochen hat und nicht fahren konnte. Komm auf den Punkt.«
»Das war es schon. Ihr sollt mir von dort ein mächtiges Feuerwerk besorgen.«
»Bist du verrückt? Nicht mal mir geben sie das Zeug.«
»Dir nicht, aber ihm«, antwortete Jake und zeigte mit dem Schläger auf Randy.
Randy kratzte sich die Eier unter der Boxershorts und meinte. »Wenn das alles ist.«
»War es das dann?«
»Nicht ganz. Bier, wir brauchen auch Bier. Ich sag euch noch wieviel von allem. Und es müssen bestimmte Raketen sein. Das schreib ich euch auch auf.«
»Geht in Ordnung. Kann nicht glauben, dass du mich erpresst du kleiner Bastard«, sagte Megan und hielt immer noch ihre Blöße mit einer Decke verdeckt.
»Lieb sein, Schwesterlein. Ich werde jetzt verschwinden, denkt nicht mal daran, mich aufzuhalten. Ich werde das Foto jetzt in Sicherheit bringen und verbrennen, wenn ihr euren Part eingehalten habt. Morgen Früh bin ich wieder hier. Und natürlich ist klar, dass dieser Saustall verschwinden muss. Deal?«
Megan formte ihre Augen zu wütenden Schlitzen, Randy schien längst damit einverstanden zu sein.
»Deal«, zischte seine Schwester.
Jake steckte das Foto in seine Unterhose und schritt mit gezücktem Baseballschläger an ihnen vorbei; schwang sich auf sein Fahrrad und fuhr jubelnd die Straße hinunter um Samuel Coleman den besten Independence Day anzukündigen, den die Welt je gesehen hat. Zumindest ihre kleine Welt.
***
Seine Mom goss im Bikini gerade die Beete, während sein Dad entspannt auf der Terrasse in einem Liegestuhl lag und ein Buch las. Jake hatte noch ein kleines Fleckchen Rasen zu mähen, als er aus dem Augenwinkel einen Wagen in die Einfahrt biegen sah. Megan und ihr Freund, Randy Boone, waren zurück.
Unter dem Vorwand den Einkauf für die gesamte Familie zu tätigen, waren die beiden zeitig in der Früh losgefahren. Jakes Eltern waren über den Vorschlag begeistert gewesen, ersparten sie sich doch so den Stress die Einkäufe selbst zu erledigen.
»Siehst du Jake. Deine Schwester ist ein braves Mädchen. Schreibt immer gute Noten und macht auch noch freiwillig den Einkauf, ohne dass man es ihr aufträgt«, hatte seine Mom gesagt, als die beiden wegfuhren.
»Ja, Megan ist toll«, antwortete Jake grinsend.
»Und Randy ist ein klasse Bursche. Wir können froh sein, dass Megan so einen Freund hat«, sagte sein Vater und lugte hinter seinem Buch hervor.
»Ja, Randy ist ein fabelhafter Junge. So anständig, richtig ungewöhnlich für einen jungen Mann heutzutage. Er würde sicher einen hervorragenden Schwiegersohn abgeben.«
»Ja, Randy ist auch toll.« Jakes Grinsen wurde noch breiter.
Jake stoppte den Rasenmäher, als Megan und Randy aus dem Wagen stiegen. Sie winkte ihn zu sich.
»Habt ihr alles?«, flüsterte Jake, nachdem er zu ihnen gegangen war.
»Alles was du wolltest«, flüsterte Megan zurück und präsentierte ihm die Raketen und die drei Sixpacks.
»Klasse«, sagte Jake. Seine Augen funkelten wie die eines kleinen Jungen, der etwas Tolles unter dem Weihnachtsbaum gefunden hatte.
»Jetzt ist unser Deal aber erfüllt, Jake. Wie du das Zeug ins Haus schmuggelst ist dein Problem.«
Jake überlegte, wie er das ganze Zeug nach Dead Oak verfrachten sollte. Sam würde ihm bestimmt helfen.
»In Ordnung, Megan«, sagte Jake und wollte gerade die Sachen aus dem Kofferraum nehmen, als Megan ihn am Arm packte.
Jake sah sie fragend an.
»Das Foto, du Idiot.«
Jake riss sich los, griff in seine Gesäßtasche und holte das Polaroid heraus. Achtlos überreichte er es ihr.
»Ach ja, Randy. Du hast ´nen kleinen Pimmel«, sagte Jake und nahm die
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