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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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ertrank. Es geschah am gegenüberliegenden Ufer und jeder Rettungsversuch schlug fehl. Sam und Jake schwammen rüber, aber da war der Alte schon tot. Dabei galt Mr. Pfeiffer trotz seiner sechsundachtzig Jahre als topfit. Aber er war alt, da ist es Gevatter Tod egal, wie fit man ist.
    »Ja, aber Mr. Pfeiffer haben wir nicht gesehen. Ich meine, nicht seine Augen«, erinnerte Sam Jake.
    Jake nickte. »Aber so müssen die Augen eines Toten aussehen, denkst du nicht?«
    Sam stellte sich Mr. Pfeiffer vor. Er trieb unter der Wasseroberfläche und öffnete die Augen.
    Tote graue Augen.
    Sam war froh, dass es Mittag war und die Sonne schien. Er schüttelte den Gedanken ab.
    »Keine Ahnung wie die Augen einer Leiche aussehen. Ist mir auch egal. Können wir jetzt bitte verschwinden?«
    Die Jungs kletterten vorsichtig von Dead Oak hinunter, schlichen wie Jäger durchs Dickicht zurück zu ihren Fahrrädern. Keine Spur vom alten Farmer oder Bullet. Sie hörten den Hund nicht einmal bellen.
    Sie setzten sich auf ihre Fahrräder und traten in die Pedale, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her.

 
     
     
     
     
     
    Kapitel 28
     
    Wie es aussah hatte ganz Flagstaff zusammengefunden, um die Feierlichkeiten des Unabhängigkeitstages der Vereinigten Staaten zu begehen. Die Menschenmassen strömten zum Soldiers Field. Die kompletten Circle und West Road waren abgesperrt worden und nur  für Fußgänger frei. Also musste man sein Auto irgendwo in einer der anderen Straßen parken, oder man begab sich überhaupt per pedes hierher.
    Die Colemans und die Andersons entschieden sich für Letzteres. Und wieder durften Sam und Jake anpacken. Als hätten sie nicht schon genug geschleppt für diesen Tag. Aber bei wem sollten sie sich beschweren?
    Immerhin bekam Sam von Madison Hilfe beim Tragen des Picknickkorbes. Jake hingegen musste sich alleine mit dem seinen abmühen und schuftete wie ein Kamel.
    »Bist ein kräftiger Bursche, Jake.«, rief Sams Dad von ganz hinten. Er bildete das Schlusslicht der Karawane.
    »Schon mal überlegt, später der Army beizutreten? Solche Jungs wie du werden dort mit offenen Armen empfangen.«
    »Danke Mr. Coleman. Mal überlegen.«
    Sam verdrehte die Augen, Madison kicherte.
    Sams Dad brachte für jedermann Bewunderung auf, der mit bloßen Händen einen Bären erlegen konnte. So wie Jake. Sam hingegen war ein Schreiberling, einer von der intellektuellen Sorte.
    »Was machst du denn da?«, hatte Joe  Coleman seinen Sohn einmal gefragt, als Sam gerade an einer seiner Geschichten werkte. Sam reichte sie ihm und Joe Coleman las sie sich durch. Dann sagte er: »Was schreibst du denn da? Das entspricht doch alles nicht der Wahrheit.«
    Ja, Vietnam auch nicht, wollte Sam antworten.
    »Das ist meine Fantasie, Dad. Ich möchte einmal Schriftsteller werden.«
    Sein Dad schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Dann schreib doch irgendwas Realistisches. Keine Ahnung, vielleicht über den kalten Krieg. Das wäre doch was.«
    Sam seufzte nur.
    Jake hatte andere Probleme. Sein Vater war ziemlich wütend auf ihn gewesen, als sie von Dead Oak zurückkehrten. Jake hatte völlig auf den Gottesdienst vergessen, den die Familie gemeinsam besuchen wollte. Megan hatte natürlich dem Bild der perfekten Tochter entsprochen und nahm an der Messe teil. Typisch! Er der Böse, sie die Gute.
    »Sam ist auch stark, Joe«, sagte Gloria Coleman, um ihren Sohn ein bisschen in Schutz zu nehmen. »Er hat Jake geholfen, den Karren zum Schrottplatz zu kutschieren.«
    Jake und Sam kamen ins Schwitzen. Wenn herauskam, dass die Andersons die Garage gar nicht entrümpelt hatten, steckten die Jungs in Erklärungsnot. Denn dann würden die Eltern wissen wollen, was sie da durch die Straßen gekarrt hatten, und wohin.
    »Habt ihr die Garage jetzt sauber, Drake? Oder braucht ihr noch Hilfe.«
    Das war´s jetzt. Sie waren erledigt.
    »Hm? Was meinst du, Gloria?« Drake Anderson zog die Stirn kraus.
    Sam musste etwas unternehmen, sonst könnten sie ihre Pläne in den Wind schreiben.
    »He, Ma«, schrie Sam auf und nickte mit dem Kopf zu dem Kamerateam, das die herbeiströmenden Besucher filmte und manche davon auch interviewte. »Sie mal, wer da ist. LNNC, und sie kommen direkt auf uns zu.«
    »Huch«, machte Gloria. »Joe, wie sieht meine Frisur aus?«
    »Siehst gut aus, Gloria.«
    »Was ist wenn sie mich was fragen? Mary, was sollen wir nur sagen?«
    Sams und Jakes Mütter waren aus dem Häuschen. LNNC, der Local Nebraska News Channel, hatte ein

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