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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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gehalten.
    Bullet sah ein Kätzchen und zuckte völlig aus. Nicht mal Jasper konnte den Hund bändigen. Der Hund sprang wie ein tollwütiges Raubtier auf die Katze los und biss sie nicht nur zu Tode, sondern  fraß sie auch. Samt Haut und Knochen. Sam hätte sich beinahe angekotzt. Er wusste nicht wem diese Katze gehörte, vermutlich war sie nur ein Streuner. Hoffentlich, dachte er damals, war sie nicht das Schätzchen eines kleinen Kindes. Denn dann würde es wohl vergeblich auf die Heimkehr seines geliebten Haustieres warten. Aber wahrscheinlich ließ sich niemals feststellen, wem die Katze gehörte, da Bullet keine Beweise hinterlassen hatte.
    Jasper Sampson sah sich um, ob irgendwer das Gemetzel beobachtet hatte und entdeckte Sam wie versteinert auf der anderen Straßenseite stehen.
    Mit dem gesunden Auge warf der alte Farmer Sam einen Blick zu, den der Junge nie vergessen hatte. Es war die pure Drohung. Sag kein Wort, sonst bist du der nächste.
    Sam erzählte die Geschichte niemandem. Nicht mal Jake. Zu groß war seine Angst, dass Jasper es irgendwie herausfinden und ihm Bullet auf den Hals hetzen könnte.
    Sampsons Menschenfressertätigkeit war ein Gerücht, bei Bullet entsprach sie wahrscheinlich der Wahrheit.
    Die Jungen hielten den Atem an, als der Hund direkt an Dead Oak vorbei lief, stoppte, und dann an der alten Eiche schnüffelte.
    Gleich wird er uns entdecken . Zwei Jungen, ein beunruhigender Gedanke.
    Bullet schnüffelte, als hätte er ein Päckchen Dope entdeckt, bellte kurz und begann neben dem Baum zu buddeln.
    »Na, mein Junge. Was haste denn da gefunden, hm?« Jasper Sampsons blieb neben seinem Hund stehen. Seine Stimme war rauchig und klang blechern und tief. Als würde er durch ein Ofenrohr hindurch sprechen.
    »Da is´ kein Karnickel mehr drin, Bullet. Siehste das denn nich´? Der Bau ist verlassen. Brauchste nicht graben.«
    Das hatte ihnen noch gefehlt. Sie müssten längst wieder zuhause sein. Doch wenn sie sich jetzt bemerkbar machten, dann würde Jasper Sampson Dead Oak, die Raketen und das Bier entdecken und sie womöglich verpfeifen. Oder schlimmer noch. Sie an Bullet verfüttern.
    Das Kätzchen hat niemand gefunden . Und uns wird auch niemand finden.
    Bullet sah sein Herrchen unterwürfig an, winselte, hob das Beinchen und pinkelte auf den verlassenen Kaninchenbau.
    In der Ferne klopfte ein Specht.
    »Ja, is´ dein Revier, mein alter Freund. Und jetz´ sieh zu, dass wir weiterkommen.«
    Bullet hüpfte von einem Bein auf das andere und markierte tröpfenchweise sein Revier.
    Jasper Sampson seufzte, hob den Kopf und ... sah direkt hinauf zu den Jungs.
    Sam konnte Jakes Schlucken hören. Es war so laut, dass er befürchtete, der Alte hätte es ebenfalls vernommen.
    Jasper kniff die Augen zusammen.
    Jetzt hat er uns .
    Die Jungs hofften, dass die Blätter, die sie als Sichtschutz befestigt hatten, zuverlässig ihren Dienst verrichteten.
    Eine halbe Minute verging. Jasper starrte einfach nur hinauf.
    Bullet bellte, hüpfte schwerfällig im Kreis und lief dann weiter.
    »Na endlich. Hat ja lang genug gedauert«, sagte der alte Farmer, wandte seinen Blick von Dead Oak ab und folgte seinem Hund.
    Die Jungs warteten einige Sekunden, bis Bullets Gebell und Sampsons Schritte in weite Ferne gerückt waren.
    »Mann, war das knapp«, sagte Jake und atmete aus. Das Adrenalin in seinen Adern verflüchtigte sich langsam, und er zitterte.
    »Ich dachte, jetzt hat er uns am Arsch.«
    »Was denkst du, hätte er gemacht, wenn er uns gesehen hätte?«, fragte Jake und stierte um die Ecke. Jasper und Bullet waren schon außer Sichtweite. Gott sei Dank.
    »Ich will es mir gar nicht ausmalen.«
    »Hab gedacht, dass du nicht an die Geschichten glaubst«, kicherte Jake, jetzt sichtlich erleichtert.
    »Tu ich auch nicht«, zischte Sam.
    Aber jetzt, wo er wieder Bullets massigen Körper und Jasper Sampsons kalten Gesichtsausdruck gesehen hatte, war er sich selbst nicht mehr so sicher, was den Alten anging. Vielleicht lag ja doch ein Körnchen Wahrheit in den Gerüchten.
    »Hast du das Auge gesehen? Wie das einer Leiche.«
    »Als ob du schon mal eine echte Leiche gesehen hättest, Jake.«
    Jake trank den letzten Schluck Bier, nahm ein Kaugummi und gab Sam auch eines. Sie wollten nicht riskieren, dass ihr Atem nach Bier roch.
    »Klar hab ich schon mal einen Toten gesehen. Drüben am See. Du doch auch.«
    Sam und seine Freunde wurden vor zwei Jahren Zeugen, als Mr. Pfeiffer beim Schwimmen einen Herzanfall erlitt und

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