Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Fall zu lösen. Joshua Dearing wurde posthum eine Auszeichnung verliehen. Sein schwaches Herz hatte Schock und Aufregung nicht verkraftet, vermutete man, und er sei nach dem informierenden Telefonanruf beim Sheriff zusammengebrochen und habe sich in Folge des Sturzes das Genick gebrochen.
Flagstaffs Held – Joshua wurde posthum zum Deputy ernannt - wurde neben seiner Mutter beerdigt, die in der Nacht seines Todes einem weiteren Schlaganfall erlegen war.
***
Über die Tatsache, dass keine verkohlte Leiche gefunden wurde, wunderte sich Sam nicht. Schließlich war Sampson so etwas wie ein Dämon gewesen. Wahrscheinlich war er zusammen mit Bullet zurück in die Hölle gefahren. Denn den hatte man auch nicht gefunden. Und so ein riesiges Biest war nicht leicht zu übersehen.
Früher oder später würde man über Jasper Sampsons richtige Gebeine stoßen.
Sam hoffte es, damit die Leute endlich ihren Frieden schließen konnten.
Samuel Coleman genoss inzwischen sein neues Leben. Es war tatsächlich so, als wäre er ein zweites Mal geboren worden. Auferstanden wie Phönix aus der Asche.
Zwei Wochen vor Weihnachten hatte es Samuel Coleman endlich wieder zurück auf den Olymp der literarischen Welt geschafft, nachdem er das Manuskript in etwas mehr als einem Monat verfasst hatte. Sein neues Buch mit dem Titel Der Pakt erschien. Eine Geschichte über fünf Freunde, die in ihrer Kindheit für einen tödlichen Unfall verantwortlich zeichnen und nun mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. Der rachsüchtige Geist kommt zurück und holt sich einen nach dem anderen. Aber die Geschichte hat ein gutes Ende. Der kleine schmächtige Junge, Roland (dessen Vorbild Joshua war), schickt das Böse zurück in die Hölle. Er überlebt diese Geschichte.
Als Danksagung schrieb Sam:
Für die besten Freunde, die man sich wünschen kann.
Für Little Joe. Dem kleinsten unter den größten Helden.
Der Roman landete bereits in der ersten Woche auf Platz eins der Bestsellerlisten und auf Sams Schreibtisch türmten sich mittlerweile wieder die Verträge.
Seine Fans dankten es ihm, dass er seine Fantasie wieder gefunden hatte. Was sie natürlich nicht wussten, selbst Saskia nicht, war, dass dies keine Fantasie war, sondern nichts als die reine Wahrheit. Lediglich die Namen hatte er geändert, Joshua überlebte und wurde zum Helden, und die Geschichte spielte in Deutschland. Aber die Handlung selbst war schreckliche Realität.
Die Lesung in Frankfurt hatte er gut über die Bühne gebracht, und saß nun vor seiner zur Autogrammstunde angestellten Leserschaft. So viele Signaturen hatte er schon lange nicht mehr schreiben müssen.
Das Signieren fiel ihm mittlerweile leicht. Er hatte sich einen Standardsatz zurecht gelegt.
Für meinen treuen Leser Soundso
Vielen Dank fürs Lesen
Herzlichst, Samuel Coleman
Viele bekannte Gesichter waren zu der Lesung gekommen, darunter auch Cornelia Franke, was Sam besonders freute.
Aber langsam wurde er müde und war froh, dass die Schlange vor seinem Tisch immer kleiner wurde.
Er blickte gar nicht mehr hoch in die Gesichter, sondern schlug einfach das ihm dargebotene Exemplar auf, fragte nach dem Namen und schrieb.
Eine weibliche Hand legte ihm ihr Buch auf den Tisch.
Dann legte sie noch eines daneben und noch eines und schließlich ein weiteres.
»Oh schön, gleich so viele. Für wen darf ich die signieren?«
»Wie wärs mit Für meine besten Freunde ?«, sagte die weibliche Stimme auf Englisch.
Sam blickte hoch und sah in die Gesichter von Madison, Jake, Isaac und Casey.
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, strahlend wie der Sonnenschein an einem vollkommenen Sommertag.
»Was ... was macht ihr denn hier?«
»Sollen wir wieder fahren?«, fragte Jake und lachte schelmisch.
»Um Himmels Willen, nein. Ich freue, mich euch zu sehen. Ich bin nur überrascht.«
»Na das hoffe ich doch«, sagte Madison und strich ihm über die Wange.
»Wir haben uns gedacht, jetzt wo du deinen zweiten Frühling erlebst und wieder auf der Siegerstraße unterwegs bist, sollten wir das mit dir feiern.« Isaac klopfte ihm auf die Schulter.
Sam bemerkte, dass Isaac keinen Priesterkragen trug und auch kein kleines Kruzifix auf seiner Tweedjacke angesteckt hatte.
»Danke euch, Freunde. Ihr habt mir gefehlt.« Er stand auf und umarmte einen nach dem anderen.
»Haben wir das wirklich?«, fragte Casey.
»Ja, das habt ihr. Hat schon jemand von euch das Buch
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