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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Erlebnis, Trauerbewältigung. Ja … ich glaub das waren die Worte von Dr. Fischer. Aber du wirst sehen, wenn Kevin in den Kindergarten hier kommt, dann bekommt er reale Freunde. Mach dir keine Sorgen.“ Mit dem Kanister in der Hand begab sich Oliver wieder nach draußen.
    Oliver machte plötzlich Halt. „Hat Kevins Freund auch einen Namen?“, fragte er, ohne sich umzudrehen. Melanie bemerkte einen seltsamen Unterton in seiner Stimme.
    „Nein. Kevin hat keinen erwähnt.“
    „Oh, gut.“ Sein Tonfall wurde wieder heiterer. Er ging.
    Als Melanie in den garten hinausspähte, sah sie, dass sich Oliver mit Kevin unterhielt, bevor er sich wieder zu Sallinger gesellte, um ihm zu helfen.
    Was er wohl mit dem Jungen besprochen hatte?, fragte sich Melanie und widmete sich der Wunde am Finger.
     
    „So, Nachbar. Benzin ist da. Die Ausräucherung kann beginnen. Alles in Ordnung?“, fragte Oliver und nickte in Richtung Schwellungen an Arthurs Armen.
    „Ja, halb so schlimm. Meine alte Haut ist das ja schon gewohnt. Verdammte Bienen. Machen wir uns an die A rbeit.“ Sallinger zog soeben den letzten Stachel aus seinem Handrücken.
    „Meine Haut ist inzwischen wie Leder, da ist das nicht so schmerzhaft. Ja, das Älterwerden hat auch seine Vorteile. Sie werden das auch noch bemerken.“
    Oliver schüttete Benzin über den Bienenstock, nahm ein Streichholz und ließ die Flammen tanzen. Aus sicherem Abstand betrachteten sie das lodernde Inferno. Die Bienen kamen aus ihren Waben, flogen ein Stück. Doch ihre Loyalität zur Königin ließ eine Flucht nicht zu. Sie alle fanden den sicheren Tod.
    „Farewell and adieu, to you fair spanish ladies…“
    Sallinger starrte Oliver an. Oliver stand nur da, ergötzte sich daran wie eine Biene nach der anderen flambiert wurde und sang leise weiter sein Lied.
    „…farewell and adieu, to you ladies of spain.“
    “Gut, meine Arbeit ist getan. Ich … ich muss nach Hause und die Stiche versorgen.“ Sallinger war plötzlich so nervös, dass sein ganzer Körper unwillkürlich wie Espenlaub zitterte. Beim hastigen Umkehren stolperte er über einen Gartenstuhl. Arthur hatte größte Mühe, nicht hinzufallen.
    Melanie kam mit dem Essen in den Händen aus dem Haus und stellte es auf den Tisch. Sallinger zischte buc hstäblich an ihr vorbei.
    „Arthur, essen Sie nicht mit uns?“
    „Muss die Stiche versorgen.“
    „Die Stiche. Tut mir leid, ich hab den Essig vergessen.“
    „Machen Sie sich keine Mühe. Ich muss ohnehin nach Hause.“ Ohne sich umzudrehen eilte er mit erstaunlicher Geschwindigkeit nach Hause. Melanie blickte dem alten Mann verwundert nach.
     
    Sallinger zitterte am ganzen Leib, als er in seiner Küche aus dem Fenster schaute und gen Himmel blickte. Wolken zogen auf. Ein erneutes Sommergewitter kündigte sich an. Seine alten Knochen bebten geradezu.
    Farewell and adieu , dieses verdammte Lied hatte er schon Ewigkeiten nicht mehr gehört. Irgendetwas stimmte nicht. Er würde sich selbst belügen, hätte er anderes gedacht. Alles hatte sich verändert, seit die Ritters in dieses verdammte Haus gezogen waren. Nichts war mehr so, wie es sein sollte, gottverflucht.
    Würde seine Frau noch leben, hätte sie ihm bestimmt beigepflichtet. Die meisten Einwohner Kirchbergens waren Idioten und nahmen ihn nicht für ganz voll. Das wusste Sallinger. Doch er wusste auch, dass er sich nicht irrte. Er hatte recht. Wie schon vor zwanzig Jahren, als ihm auch niemand hatte glauben wollen, als er gesagt hatte, dass ein Unglück unvorstellbaren Ausmaßes geschehen würde.
    Eigentlich war es Elly. Du weißt, dass Elly das gesagt hat.
    Robert und Annabelle Gardener waren anfangs u mgängliche Nachbarn gewesen, doch mit der Zeit war alles anders geworden.
    „He, Nachbar“, kam eine Stimme plötzlich von Seiten des Gartens.
    Sallinger zuckte zusammen. Oliver stand vor seiner Terrassentür und hielt etwas in der Hand.
    Arthur lächelte nervös.
    „Ich wollte Ihnen nur etwas bringen, das Sie vergessen haben. Ihren leeren Benzinkanister“, sagte Oliver mit einem Singsang in der Stimme und schwenkte den Kanister.
    Die Wolken kamen von Westen, wurden dunkler. Das warme Sommerlüftchen von vorhin verwandelte sich lan gsam in einen immer stärker werdenden Wind.
    „Den … den hätte ich mir später schon geholt. Aber danke.“
    „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
    „Was? Ja … ja, mir geht es bestens, Oliver. Alles be stens. Fühl mich nur nicht so wohl. Liegt wahrscheinlich an der Sonne, den

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