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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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nach der Schule suchten die Freunde das Pink Flamingo auf um sich an Burgern und Fritten zu laben. In den Ferien schauten sie meist auf ein Eis vorbei. Es war dieses cremige Softeis, das einfach köstlich schmeckte.
    Sam blickte sich im Lokal um und stellte fest, dass er an dem Tisch saß, der ihnen damals als Stammplatz gedient hatte.
    Natürlich sah es jetzt hier drin etwas verändert aus. Die Wände waren nicht mehr in diesem augenlichtraubendem Pink gestrichen, das sich einem nahezu schmerzhaft ins Hirn gebohrt hatte und einer visuellen Vergewaltigung gleichkam. Die jetzige Farbe war dezent gewählt und passte zur Einrichtung ohne aufdringlich zu sein.
    Sam war gespannt wie das Essen schmeckt und bestellte einen Burger mit Pommes. Da konnte man nicht viel falsch machen, außerdem war es das Leibgericht von ihm und seinen Freunden gewesen. Aber zu seinem Bedauern musste er bereits nach dem ersten Bissen feststellen, dass der Burger im Pink Flamingo um Längen besser gewesen war, als der hier es je hätte sein können.
    Alles in allem wurde ihm bewusst, dass das Essen in Deutschland um einiges besser war als in den Staaten. Hier wurde mehr auf Schnelligkeit wert gelegt, fand er, während die deutschen Restaurants ihr Augenmerk auf die Qualität der Speisen richtete.
    Frei nach dem Motto In der Not frisst der Teufel auch Fliegen schlang er alles bis zum letzten Happen hinunter. Nach dem Essen bestellte er sich noch einen Kaffee; so wie sein Dad ihn immer getrunken hatte, bevor er zur Arbeit gegangen war. Keine Milch, ein Stück Zucker. Diese Vorliebe hatte er von seinem alten Herrn beibehalten.
    Es war Zeit zu gehen, wollte er noch mehr von Flagstaff sehen. Obwohl er sich gar nicht sicher war, ob er noch mehr sehen wollte. Zu vieles hatte sich verändert und passte so gar nicht mehr zum Flagstaff seiner Erinnerung.
    Trotz des nicht sonderlich guten Burgers gab Sam eine angemessene Summe Trinkgeld und verließ den Laden. Er schlenderte die Straße entlang und hielt an einem Schaufenster. Pam´s Beautysalon . Früher hieß der Laden Horowitz Haircut , ein Friseurgeschäft. Er späte in die Auslage.
    Zwei hübsche Blondinen schnitten gerade zwei älteren Damen die Haare, während eine dunkelhaarige Schönheit einer weiteren die Fingernägel polierte. Beim Anblick dieser fantastisch aussehenden Frauen fragte sich Sam, warum dieser Salon nicht bereits in seiner Kindheit existiert hatte. Sie hatten sich stattdessen mit dem alten Jimmy Horowitz zufrieden geben müssen. Aber zu Horowitz gingen sie nicht gerne. Der Grund lag auf der Hand. Er galt als Alter-Herren-Friseur und legte wert auf einen adretten, gepflegten und vor allem altmodischen Haarschnitt, der ganz und gar nicht der Vorstellung Sams und seiner Clique entsprochen hatte. Bei ihren Frisuren genügte es, wenn man etwas mit einer elektrischen Schneidmaschine nachhalf. Meist machte es seine Mutter. Manchmal schnitten sie sich die Haare auch selbst, nicht selten mit katastrophalem Ergebnis.
    Die Seiten ganz kurz, oben etwas länger und hinten noch ein Stück länger. Ein Vokuhila wenn man so wollte, aber nicht so extrem wie der von Barry Barnes und Eric Turner.
    Sam konnte sich noch erinnern, als Jake Anderson einmal zu Jimmy Horowitz gegangen war. Eher ungewollt, denn Jake war wieder einmal unvorsichtig genug, um sich beinahe den Schädel zu spalten. Er hatte sich eine Kopfwunde zugezogen, als er ins Wasser des Lake Flagstaff gesprungen war. Blöderweise traf Jake einen kleinen Felsen, unsichtbar in dem trüben Gewässer, mit dem Kopf. Zum Glück nicht mit voller Wucht, aber es reichte aus, um eine Rissquetschwunde davonzutragen.
    Da sein Vater ihn ohnehin an der Stelle, die genäht werden musste - an der linken Schädelseite -, hatte rasieren müssen, begab Jake sich gleich danach zum Friseur. Alle wussten, was das bedeutete. Jimmy Horowitz war nicht gerade bekannt für seine Kreativität. Er war in Zeiten des Koreakriegs Barbier bei der US Army gewesen und kannte nur einen Haarschnitt, den beherrschte er dafür aber in Perfektion. Jake, der auf seine Beach-Boy-Matte so stolz war, wollte nicht mit einem Loch in der Mähne herum spazieren. Also hatte er gemeint, er würde dem alten Jimmy Horowitz schon sagen, dass er das Haar nur ein wenig kürzer schneiden solle, damit das Loch nicht ganz so auffiel. Isaac und Sam hatten angeboten ihm die Haare zu schneiden, da sie es selbst schon einige Male bei sich getan hatten – auch wenn sie für das Endergebnis keinen

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