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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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die unentgeltlich an Eurer Seite kämpfen würden«, erklärt er.
    »Wer?«, fragen Hauptmann Dunois und Kanzler Montauban wie aus einem Mund.
    »Die Köhler.«
    »Dies ist keine Zeit für Scherze«, tadelt ihn der Kanzler.
    Die Bestie sieht ihm ruhig in die Augen. »Ich scherze nicht. Sie haben sich bereits einverstanden erklärt, an unserer Seite zu kämpfen.«
    »Sie sind nichts als Ausgestoßene, Schurken, die im Wald herumkrabbeln müssen, um zurechtzukommen. Wissen sie überhaupt, wie man ein Schwert hält?«, fragt Montauban.
    »Sie kämpfen nicht mit konventioneller Taktik, sondern mit der Kunst von Hinterhalt und Überraschung.«
    Kanzler Montauban öffnet den Mund, um weiteren Widerspruch einzulegen, aber Duval unterbricht ihn. »Ich denke nicht, dass wir in einer Position sind, irgendwelche Angebote abzulehnen«, stellt er fest. »De Waroch und ich werden später darüber reden.«
    Die Äbtissin von St. Mortain bricht das verlegene Schweigen, das folgt. »Was ist mit d’Albrets Männern?« Nur Jahre der Übung halten mich davon ab, bei ihren Worten zusammenzuzucken, denn obwohl sie ihre Frage an Hauptmann Dunois richtet, spüre ich bis in die Knochen, dass sie für mich bestimmt ist. »Wart Ihr in der Lage, irgendwelche der Saboteure aufzuspüren?«, fragt sie.
    Der Hauptmann schüttelt den Kopf. »Nein, es sind so viele Bewaffnete in der Stadt, aus den entlegensten Teilen des Landes, und nicht alle sind mir bekannt. Ich habe begonnen, Nachricht an die Garnisonskommandanten auszuschicken, dass sie auf der Hut sein sollen, aber es sind über achttausend Bewaffnete, und es gibt zwei Dutzend Stellen, an denen sie d’Albrets Haupttruppe helfen könnten, unsere Verteidigung zu durchbrechen. Es wird Zeit kosten.«
    Einmal mehr kann ich die immense Intensität des Blicks der Bestie auf mir spüren. Ich weiß nicht, ob es dieser Blick ist, die kaum verhohlene Stichelei der Äbtissin oder mein Verlangen, etwas von d’Albrets Makel von mir selbst abzuwaschen, aber bevor ich den Vorschlag durchdacht habe, spreche ich ihn aus. »Ich könnte sie identifizieren.«
    Aller Augen richten sich auf mich. Ein Blick insbesondere fühlt sich schärfer an als gebrochenes Glas. »Du?«, fragt die Äbtissin.
    »Wer wäre besser geeignet?«
    Die Herzogin beugt sich vor, einen ernsten Ausdruck in den Augen. »Ihr braucht dies nicht zu tun. Ihr habt Euch schon in viel zu große Gefahr gebracht.«
    »Meine Schwester hat recht. Außerdem, ganz pragmatisch gedacht, wenn sie Euch sehen, sind sie gewarnt«, wirft Duval ein.
    Ich nicke zustimmend. »Aber sie brauchen mich nicht zu sehen, damit ich sie identifizieren kann. Es ist nicht schwierig, in eine Verkleidung zu schlüpfen.«
    De Waroch ergreift zum ersten Mal das Wort und seine Stimme grollt in dem kleinen Raum. »Ich bin mir nicht sicher, ob das ratsam ist.«
    Ich reiße den Kopf hoch. Seine Ablehnung ist wie ein Tritt in meine Eingeweide, denn obwohl ich weiß, dass er wütend auf mich ist, war mir nicht bewusst, dass sein neues Misstrauen gegen mich so tief gehen würde. »Ich sehe nicht, dass wir eine Wahl haben, wenn wir in dieser Angelegenheit die Oberhand gewinnen wollen.«
    »Es gibt immer eine Wahl.« Die Bestie wendet sich von mir ab und richtet das Wort an die anderen. »Ich denke, das ist eine schlechte Idee.«
    »Ihr glaubt, ich sei nicht dazu in der Lage, gnädiger Herr?«
    Er umklammert die Armlehnen seines Stuhles so heftig, dass es ein Wunder ist, dass das Holz nicht zersplittert. »Ich weiß sehr wohl, wozu Ihr fähig seid, gnädiges Fräulein. Was ich nicht weiß, ist, ob der Nutzen die Risiken wert wäre.«
    »Und welche Risiken wären das, gnädiger Herr?« Meine Worte triefen von Honigsüße, die ebenso falsch wie höflich ist.
    Er sagt nichts, aber er funkelt mich über den Tisch hinweg an. Die Verachtung, die er mir gegenüber an den Tag legt, ist ganz genauso schmerzhaft, wie ich es befürchtet hatte. »Wenn Ihr mir nicht vertraut …«
    »Natürlich vertraut er Euch, gnädiges Fräulein! Wäret Ihr nicht gewesen, würde er immer noch in irgendeinem Kerker verrotten oder Schlimmeres.«
    »Ich bin ja so froh, dass irgendjemand sich daran erinnert«, murmele ich. Ich hole Atem, um mich zu beruhigen, und als ich wieder spreche, ist meine Stimme gelassen. »Wenn Ihr mir nicht vertraut oder Euch zu große Sorgen wegen der Risiken macht, kann der Hauptmann alle Männer mit mir schicken, die er für diese Mission ausschicken will. In der Tat, der Plan wird nur

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