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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Hauptmann. »Ich hätte Euch niemals erkannt.«
    Dunois hatte mich selbst auf die Suche begleiten wollen, aber es hätte viel zu viel Aufmerksamkeit auf meine Anwesenheit gelenkt. Stattdessen hat er die Aufgabe dem Kommandanten von Rennes überlassen, Michault Thabor, und einigen seiner Männer, denen er am meisten vertraut.
    Ich habe zwar weniger Vertrauen in sie als er, aber es ist das Beste, was wir unter den gegebenen Umständen tun können.
    Und dann wird es Zeit aufzubrechen. Mein Herz hämmert erwartungsvoll und der Kitzel eines neuen Abenteuers kribbelt in meinen Gliedern. Übermütig drehe ich mich zu der Äbtissin um. »Wollt Ihr nicht Mortains Segen auf unser Unternehmen herabbeschwören, ehrwürdige Mutter?« Während ich sie aus Gehässigkeit frage, wird mir bewusst, dass ich tatsächlich gern Seinen Segen hätte, sosehr Er und ich gerade jetzt auch miteinander über Kreuz liegen mögen.
    Ihre Nasenflügel blähen sich vor Ärger, aber sie neigt den Kopf und legt mir eine Hand auf das frisierte Haar. »Möge Mortain Euch leiten und Euch in Seiner dunklen Umarmung halten«, murmelt sie, dann zieht sie die Hand schnell weg. Trotzdem, ich fühle mich ein wenig ruhiger, als hätte Mortain sie trotz ihres Unwillens irgendwie gehört.
    Wir verlassen den Palast durch das Dienstbotenquartier, aber da es spät ist und die meisten im Bett liegen, bleiben wir unbemerkt.
    Draußen wartet ein schäbig aussehender Esel mit zwei Körben zu beiden Seiten. Sie sind gefüllt mit Wäsche.
    Kommandant Thabor spricht mit leiser Stimme mit mir. »Die kritischsten Punkte in der Stadt sind die Tortürme, die Fallgitter, die Brücke, die Zisterne und die Tore längs des Flusses.«
    »Exzellent. Was ist mit den Patrouillen?«
    »Wir haben die Wache längs der Stadtmauern verdoppelt und die Zahl der Patrouillen an ihrem Fuß vergrößert.«
    »Was schlagt Ihr vor, wo wir anfangen sollen?«, frage ich.
    »Am Osttor, dann werden wir uns einen Weg herum zu den anderen Toren bahnen.«
    »Sehr schön. Geht voran.«
    Thabor nickt und schreitet entschlossen aus, während seine Männer sich verteilen, sodass es nicht den Anschein erweckt, als gehörten wir zusammen. Es ginge nicht an, wenn ich mich mit ihnen sehen ließe, denn was hätte der Hauptmann der Stadtwache wohl mit einer Wäscherin zu tun? Ich weiß, es soll mir Trost schenken, dass mir die Wachen folgen, aber diese Tatsache verursacht mir ein Jucken zwischen den Schulterblättern, was ich mich zu ignorieren zwinge.
    Die Straßen sind still, da alle klugen und respektablen Bürger hinter ihren Türen und Fensterläden verschwunden sind und sich vor langer Zeit zu Bett gelegt haben. Während wir durch die Straßen mit ihren Häusern gehen, die wie trunken aneinanderlehnen, hallt das Klippklapp der Hufe des Esels von den Pflastersteinen wider, und das Geräusch wirkt in meinen Ohren ziemlich laut. Doch wenn uns jemand hört, kuschelt er sich nur tiefer in sein Bett oder versichert sich, dass seine Türen verschlossen sind.
    Die Häuser werden kleiner und schäbiger, während wir uns weiter vom Viertel am Palast entfernen. Ärmliche Läden und kleine Tavernen wechseln sich mit winzigen Häusern ab und auf den Straßen ist mehr los. Endlich erreichen wir die Militärstraße, die parallel zur Stadtmauer verläuft. Niemand außer Soldaten sollte so spät in der Nacht auf dieser Straße sein. Wir passieren drei kleine Wachtürme, bevor wir endlich zu dem östlichen Torhaus kommen. Kommandant Thabor geht vorbei, als eile er in irgendeiner privaten Angelegenheit vorüber, aber er wird irgendein schattiges Eckchen finden, in dem er auf mich wartet.
    Ich, die ich noch immer den Esel führe, gehe zum Torhaus hinauf und bleibe direkt vor der Tür stehen. Gemurmel dringt an mein Ohr, da die wachhabenden Männer sich damit unterhalten, einander Geschichten zu erzählen. Ich hieve einen der Körbe vom Rücken des Esels, setze ihn mir auf die Hüfte und gehe dann zur Tür. Der diensthabende Wachposten beobachtet meinen Eintritt mit trägen Augen. »Was willst du?«, fragt er.
    »Ich suche nach Pierre de Foix.« Es ist der Name eines Soldaten, der an der Ruhr erkrankt ist und in eben diesem Moment in der Krankenstube im Bett liegt. Er kann also definitiv nicht im Dienst sein.
    »Er ist nicht hier, also kannst du deiner Wege gehen.«
    Meine Augen blitzen vor Zorn – ich brauche mich nicht einmal zu verstellen –, und ich schlage verärgert auf den Wäschekorb. »Er schuldet mir vier Sous für

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