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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Sorgenfalte.
    Duval denkt nach. »Sie vermuten so etwas, ja. Aber wissen sie es? Ich denke nicht, dass sie das tun. Wenn sie tatsächliches Wissen hätten, was die Verlobungsvereinbarung betrifft, hätten sie das mittlerweile benutzt, um einen Angriff zu rechtfertigen.«
    »Gewiss hätten sie das«, stimmt Hauptmann Dunois zu. »Ich nehme an, es ist zu viel gehofft, dass Graf d’Albret, wenn er beschließt, gen Rennes zu marschieren, auf die Franzosen stoßen wird und dass sie einander ausmerzen werden.«
    Duval lächelt kläglich. »Ich wollte, wir hätten solches Glück.« Er hält inne, um seine Hände zu betrachten, dann sieht er seiner Schwester in die Augen. »Es heißt, dass schlechte Neuigkeiten immer in Dreiergruppen kommen, Euer Hoheit.« Duval, der aussieht, als würde er mit Freuden einen Mord begehen, führt den letzten Schlag. »Wir haben einen Brief von Graf d’Albret erhalten.«
    Aller Augen im Raum richten sich auf mich. Ich ignoriere die stechenden Blicke und konzentriere mich ganz auf Duval und die Herzogin, als führten wir ein privates Gespräch. »Weiß er, dass de Waroch hier ist?«, frage ich.
    »Er geht nicht darauf ein. Der Sinn des Briefes ist der, darum zu bitten, dass die Herzogin noch einmal überdenke, ihr Ehegelübde einzuhalten; sonst werde er gezwungen sein, etwas zu tun, was ihr nicht gefallen werde.«
    »Die Stadt belagern«, flüstere ich.
    Duval nickt. »Er spricht es nicht aus, aber das ist auch meine Vermutung.«
    Die Herzogin, die bei dieser Neuigkeit erbleicht ist, reißt sich sichtlich zusammen. »Was ist mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reichs? Hat er Nachricht erhalten, wie ernst unsere Lage ist?«
    »Ja. Er wird zwei Kompanien Hilfstruppen senden, um uns zu unterstützen.« Duvals Stimme ist trockener als der Hochsommer.
    »Zwei Kompanien?«, wiederholt Hauptmann Dunois. »Ist das sein Ernst? So wenige und nicht einmal Berufssoldaten?«
    »Ich fürchte, so ist es. Er schlägt außerdem vor, dass wir die Hochzeitszeremonie mit einem rechtlich bevollmächtigten Vertreter abhalten, damit die Ehe als geschlossen gilt.«
    Jean de Chalon rutscht unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her; es ist sein Lehnsherr, von dem sie hier sprechen, und vielleicht hat er das Gefühl, dass seine Loyalität gefordert ist. »Ich bin mir sicher, dass er alles tut, was er kann. Er steht unter starkem Druck durch seinen Krieg mit Ungarn.«
    Duval lässt sich nicht zu einer Antwort darauf herab. Der Mund der Herzogin verzieht sich missbilligend, aber sie widerspricht ihrem Cousin nicht, obwohl ich das Gefühl habe, dass sie den Wunsch verspürt, das zu tun. »Zählt eine Ehe, die durch einen rechtlich bevollmächtigten Vertreter geschlossen wird, in den Augen der Kirche überhaupt?«, fragt sie den Bischof.
    »Ja, sie kann zählen, wenn sie korrekt geschlossen wird.«
    »Aber wir werden immer noch nicht seine Truppen haben, um die Allianz zu verteidigen«, bemerkt Hauptmann Dunois.
    »Was ist mit Söldnern? Wie schwierig wäre es, Söldnerkompanien hierherzuholen?«
    »Nicht allzu schwierig.« Duvals Stimme ist sanft, als wolle er den Stachel aus den Worten nehmen, die jetzt folgen. »Was ein Problem darstellt, Euer Hoheit, ist der Umstand, dass wir kein Geld haben, um sie zu bezahlen.«
    Sie sieht ihn für einen Moment verständnislos an. »Gar keins?«, flüstert sie, dann sieht sie ihren Kanzler an.
    Er bestätigt Duvals Einschätzung. »Ich fürchte, so ist es, Euer Hoheit. Durch die Kriege mit den Franzosen während der letzten zwei Jahre wurde immer wieder in die Schatztruhen des Herzogtums gegriffen. Die Schatzkammer ist leer.«
    Die Herzogin erhebt sich von ihrem Stuhl und beginnt vor dem Feuer auf und ab zu gehen. Ihr bleiben fast keine Möglichkeiten mehr, das weiß sie selbst am besten. »Was ist mit den Juwelen meiner Familie? Dem Silberteller? Der Krone …«
    Der Bischof keucht entsetzt auf. »Nicht Eure Krone, Euer Hoheit!«
    »Würde das genug Geld bringen, um sie zu bezahlen?«
    »Euer Hoheit! Einige Eurer Schmuckstücke sind seit Generationen in Eurer Familie«, sagt Chalon. Ich kann nicht umhin, mich zu fragen, ob er einen Überblick darüber hat, was er erben würde, sollte der Herzogin irgendetwas zustoßen.
    »Juwelen können ersetzt werden, mein Cousin. Unabhängigkeit, einmal verloren, kann man nicht ersetzen.«
    Im Raum ist es still, während die Anwesenden ihre Worte verdauen, dann beugt de Waroch sich vor, um zum ersten Mal das Wort zu ergreifen. »Es gibt manche,

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