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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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ihre Ärmel und geht durch den Raum, um aus dem Fenster zu schauen. Ich bleibe, wo ich bin, und versuche, die Tatsache zu verbergen, dass ich innerlich schäume.
    »Also schön«, sagt sie schließlich. »Ich werde dich mit nur einer Aufgabe zurückschicken: nahe genug an d’Albret heranzukommen, um ihn zu töten.«
    Bei Mortain. Denkt sie wirklich, ich werde zweimal darauf hereinfallen? »Obwohl ich mich danach gesehnt habe, genau das zu tun, ehrwürdige Mutter – verstößt es nicht gegen alle Grundsätze, die Ihr mich jemals gelehrt habt? Denn er trägt kein Mal. Es sei denn«, ich halte inne, als mir ein Gedanke kommt, »Annith hat es gesehen?«
    Die Lippen der Äbtissin verziehen sich zu einem dünnen Strich und sie nimmt die Hände aus den Ärmeln. Für einen Moment denke ich, dass sie mich schlagen wird. »Was weißt du über Annith? Hast du mit ihr korrespondiert, während du in Nantes warst? Das war streng verboten.«
    Dieser Ausbruch überrascht mich so sehr, dass mir nichts anderes als die Wahrheit einfällt. »Nein, ehrwürdige Mutter! Ich habe keinen Kontakt zu ihr gehabt – auch nicht schriftlich –, seit ich das Kloster verlassen habe.«
    Langsam und mit sichtbarer Anstrengung zügelt die Äbtissin ihr Temperament und dreht sich wieder zum Fenster um.
    »Wie ist es möglich, dass d’Albret nach allem, was er getan hat, kein Mal trägt?«, fragt sie, als sei Annith’ Name niemals gefallen. »Vielleicht kannst du es einfach nicht sehen. Oder vielleicht hast du nicht gründlich genug gesucht. Vielleicht hat deine Furcht dich schwach und übervorsichtig gemacht.«
    Zorn durchzuckt mich, und ich kämpfe darum, ihn zu unterdrücken. Ich werde nicht vor ihr die Fassung verlieren. »Er trägt kein Mal. Glaubt mir, ich habe oft nachgeschaut. Ich habe ihn erst zwei Tage vor meinem Ausbruch aus Nantes in seiner ganzen nackten Pracht gesehen.«
    »Ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass es seither aufgetaucht ist«, sagt sie halsstarrig.
    Das ist der Moment, in dem mir klar wird, dass sie kein Nein als Antwort akzeptieren wird. Sie tut alles in ihrer Macht Stehende, um mich auf das kleine, von ihr selbst geschaffene Format zurückzustauchen. Der Augenblick ist gekommen, da ich mich entscheiden muss. Ich kann den kleinen Lebensrahmen des Klosters wählen, oder ich muss alles aufgeben, was ich jemals gekannt habe. Ich versuche eine letzte Methode. »Wenn ich tue, was Ihr verlangt, schaffe ich es vielleicht, in den Palast zu gelangen, und vielleicht komme ich sogar in d’Albrets Nähe, aber ich werde niemals lebend herauskommen. Dafür werden die Männer sorgen, die ihm treu ergeben sind.«
    Noch während ich die Worte spreche, kann ich in ihren Augen sehen, dass sie dies bereits weiß. Das ist der Moment, in dem es mir klar wird: Alles, was ich jemals für sie war, ist ein Werkzeug, ein so beschädigtes Werkzeug, dass es sie nicht interessiert, ob es vollkommen zerstört wird.
    »Wir sind alle aufgefordert, in unserem Dienst an Mortain Opfer zu bringen. Und gerade du hast dir den Tod gewünscht, seit du zum ersten Mal einen Fuß ins Kloster gesetzt hast. Vielleicht ist dies Mortains Art, deine Gebete zu erhören.«
    Ihre Worte durchstoßen mein Herz wie scharfe, schwarze Dornen, und die vertraute Dunkelheit und Verzweiflung drohen, mich zu überwältigen. War sie jemals bereit, eine andere Novizin für Mortains Sache zu opfern? Nein, für ihre Sache, denn hier geht es darum, dem Kloster Ruhm und Anerkennung zu bringen – ihr Ruhm und Anerkennung zu bringen.
    Aber, so begreife ich, es liegt eine Freiheit darin, dass so viele meiner Geheimnisse offenbart wurden – es gibt ihr erheblich weniger Macht über mich. »Vielleicht tauge ich nicht länger für Mortains Dienst, ehrwürdige Mutter, denn ich werde nicht zurückgehen.«
    Ihr Kopf ruckt zurück, als hätte ich sie geohrfeigt. Seltsam, dass sie, so wenig, wie sie von mir hält, diesen Trotz nicht hat kommen sehen. Ihre Halsschlagader pulsiert heftig, und sie dreht sich wieder um, um aus dem Fenster zu starren. Schon jetzt fühle ich mich leichter und frage mich, wohin ich gehen und wer ich sein werde, sobald ich frei bin, sowohl vom Kloster als auch von d’Albret.
    Sie holt tief Luft, dann dreht sie sich wieder zu mir um. Ich verstehe das Glimmen der siegessicheren Häme nicht, die ich in ihren Augen sehe. Bis sie spricht. »Sehr schön. Dann werde ich Ismae schicken.«
    Bei Gott, nicht Ismae! D’Albrets Zorn darüber, dass Ismae seinen Angriff auf

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