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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Bestie, vor mir sehe; er steht mit funkelndem Blick im Flur, die Hand noch erhoben, um zu klopfen.
    Mir fällt kein einziges Wort ein, das ich sagen könnte, und ich starre ihn mit offenem Mund an. Seine Haut ist nicht länger grau oder grün verfärbt und sein Haar ist geschnitten worden. Er stützt sich auf einen Gehstock, aber davon abgesehen scheint er aus eigener Kraft hierhergekommen zu sein.
    Er lässt den Arm sinken. »Ihr seid also wirklich hier. Ich dachte, Ihr würdet Euch vielleicht vor mir verstecken.«
    Obwohl ich genau das während der vergangenen Woche getan habe, lache ich spöttisch. »Warum sollte ich mich vor Euch verstecken?«
    Er zieht bedrohlich die Augenbrauen zusammen, und der Blick, den er mir zuwirft, versengt beinahe das Haar auf meinem Kopf. »Ich habe Yannic jeden Abend hierhergeschickt, um Euch zu holen, damit wir reden können. Warum seid Ihr ihm aus dem Weg gegangen?«
    Das ist der Grund, warum er den kleinen Gnom beauftragt hat, mir zu folgen? Ich zucke die Achseln. »Ich dachte, Ihr hättet mir nicht zugetraut, d’Albrets Männer zu identifizieren. Ihr habt Eure Einwände in der Ratssitzung hinreichend deutlich gemacht.«
    Mit sichtlicher Überwindung öffnet er den Mund. »Ich habe Einwände erhoben, weil es zu gefährlich war.«
    »Ach so? Dann seid Ihr nicht wütend auf mich, weil ich d’Albrets Tochter bin?« Ich weiß nicht, welcher Wahnsinn mich zwingt, Salz in die Wunde zu streuen, die ich aufgerissen habe, aber ich kann mich nicht bezähmen.
    »Ihr habt doch klargestellt, dass Ihr Mortains Tochter seid?«
    »Ja, hm, das ist lediglich eine Formalität, wie die Äbtissin bei derselben Sitzung erklärt hat.«
    Er schüttelt seinen massigen Kopf. »Ich vertraue dieser Frau nicht, nicht ganz. Und Ihr solltet das auch nicht tun.«
    Dass er recht hat, trägt nicht dazu bei, in mir wärmere Gefühle für ihn zu wecken.
    Dann wird sein Gesicht weicher und seine Augen verlieren ihr zorniges Glitzern. »Sybella, wir müssen reden.«
    Es ist diese Weichheit, die mir den Atem stocken lässt, denn in keinem meiner Träume habe ich mir ausgemalt, dass ich einmal sehen würde, dass er mich so anschaut. Aber, merde, ich kann mir sein Mitgefühl oder sein Verständnis nicht leisten. Nicht jetzt, denn es wird all meine Entschlossenheit schneller zermürben, als ich sie aufbieten kann. »Was gibt es da zu sagen? Ich bin die Tochter des Mannes, der Eure Schwester getötet hat, und was schlimmer ist, ich habe Euch deswegen wieder und wieder belogen.«
    »Hört auf damit«, knurrt er. »Dahinter steckt viel mehr als das.«
    Dass er dies sieht, erfüllt mich mit großer Freude, die ich gnadenlos unterdrücke. »Was ich weiß, ist dies: Ich hätte bleiben und d’Albret in dieser Nacht töten sollen, und Ihr habt mich daran gehindert. Ihr habt die Pläne ruiniert, die ich geschmiedet hatte, und mich gezwungen, die Stadt zu verlassen, ohne meine Aufgabe erledigt zu haben, und jetzt muss ich zurückkehren, um es zu Ende zu bringen.« Als ich die Worte laut ausspreche, schnürt sich meine Kehle so sehr zusammen, dass ich einen Moment innehalten muss, bevor ich fortfahre. »Es wäre damals so viel einfacher gewesen, bevor ich wusste …« Ich breche erneut ab, unsicher, was ich sagen will.
    Die tiefe Stirnfalte ist wieder auf seinem Gesicht und er tritt einen Schritt weit in den Raum herein. »Was meint Ihr damit, dass Ihr zurückkehrt? Auf wessen Befehl hin?«
    »Auf den Befehl des Klosters hin, denn wie Ihr habe ich geschworen, meinem Gott zu dienen, und es ist sein Wunsch, dass ich dorthin gehe.« Aber noch während ich dies sage, weiß ich, dass es die Äbtissin ist, die wünscht, dass ich mich d’Albret stelle. Ich weiß nicht, ob Mortain mit ihr übereinstimmt oder nicht. Vielleicht ist dies meine Strafe dafür, dass ich Ihm und den Lehren des Klosters den Rücken gekehrt habe.
    Bevor wir weiterstreiten können, nähert sich ein Page. Er schaut zwischen der Bestie und mir hin und her, unsicher, was hier im Gange ist. »Hast du eine Nachricht für einen von uns?«, frage ich.
    Er räuspert sich. »Ja, gnädiges Fräulein. Sowohl Ihr als auch der gnädige Herr de Waroch werdet gebeten, an der Ratssitzung in den Gemächern der Herzogin teilzunehmen. Ich soll Euch jetzt dorthin begleiten.«
    »Aber natürlich«, sage ich, denn diese Unterbrechung kommt mir höchst gelegen. Ich habe nicht den geringsten Wunsch, dieses Gespräch fortzusetzen. »Geht voran.« Ich trete aus meinem Zimmer und zwinge de

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